Laufbericht Badener Halbmarathon 2014

Ich "fliege" durch Baden. Schneller wärs vielleicht noch gegangen, schöner sicher nicht!
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  • Ich "fliege" durch Baden. Schneller wärs vielleicht noch gegangen, schöner sicher nicht!
  • hochgeladen von Hans Stockinger

Liebe LauffreundInnen,

mit dem Badener Stadtlauf steht wieder einmal mein Heimrennen auf dem Programm. Letztes Jahr habe ich ja mit etwas Glück den 10Km-Bewerb in der M50 Klasse gewonnen (wer will kann´s hier nachlesen: http://www.meinbezirk.at/baden/sport/laufbericht-badener-stadtlauf-2013-d615341.html) doch heuer reichen mir die 10Km nicht mehr, ich habe mich für den Halbmarathon angemeldet. Baden ist zusätzlich der letzte Lauf zur Thermentrophy-Wertung und da schaut die Ausgangslage für mich deutlich besser aus als letztes Jahr wo ich nur 4. war - ich liege am 2. Platz hinter Günter, der aber mit dem Punktemaximum von 3 Klassensiegen uneinholbar ist. Und Stefan, der letztes Jahr die Gesamtwertung gewonnen hat, liegt seinerseits doch schon einige Punkte hinter mir. Klar, vermurksen darf ich den Lauf nicht, aber wenn er mir halbwegs gut gelingt sollte mein 2. Gesamtrang sicher sein. Nachdem ich heuer schon einige gute und auch weniger gute Läufe hinter mich gebracht habe weiß ich: Je lockerer, unbelasteter ich an den Start gehe, je weniger Druck ich mir mache, desto besser gelingt mir der Lauf. Einfach draufloslaufen und schauen was geht - dann kommt fast immer eine für mich brauchbare Zeit heraus. Aber das ist leichter gesagt als getan! Da gibt es einen kleinen Teufel im Hinterkopf der mir einflüstert: Meran ist eine schwierigere Strecke als Baden und dort bist du 1:29:33 gelaufen - da muß in Baden schon eine 1:27er Zeit drinnen sein, also etwa 4:10/Km, knapp 22Min für jede der 4 Runden! Hmmmm .... das geht aber nur, wenn ich einen guten Laufrhythmus finde, besonders am Start und auf den ersten Kilometern im Getümmel nicht zu viel Energie verbrauche, nicht zu schnell beginne. "Beib ruhig" denk ich mir am Samstag vor dem Einschlafen, "laß dich nicht mitreißen, FANG LANGSAM AN!"

Gegen 3/4 9 gehe ich mit Sohn Patrick, meinem Fotografen, zum Start. Um die Zeit sollte es noch recht kühl sein hoffe ich - doch schon auf dem Weg merke ich daß es deutlich wärmer ist als erwartet - Mist! Sowas liegt mir nicht, ich werde also sehr darauf achten müssen genug Kühlung zu bekommen - immer wieder einen Becher Wasser über den Kopf. Nun gut, ein wenig aufgewärmt, ein paar Leute begrüßt und in die wartende Menge der LäuferInnen gequetscht. Die Platzsprecherin organisiert noch zweimal die "Welle" dann endlich der Countdown 10 - 9 - ... - 1 - LOS!

Wie erwartet herrscht anfangs ein ziemliches Gedränge und Geschiebe aber es gelingt mir ruhig zu bleiben. Auch den Kaiser-Franz-Ring entlang am Casino und der Stadtpfarrkirche vorbei ist dichter Verkehr. Nur wenn sich eine Gasse auftut laufe ich möglichst locker vor, sonst halte ich mich brav zurück und trabe mit der Herde mit ;-) Bei Km1 habe ich 4:10 auf die Uhr - na sowas, ich habe gedacht ich bin deutlich langsamer. Dabei ist das das Tempo, das ich über die gesamte Strecke laufen möchte. Ohne das Startgedränge wäre ich sicher wieder einmal mit deutlich unter 4:00Min/Km unterwegs - also viel zu schnell. So gesehen - gut daß die Menge mich eingebremst hat :-)

In der Biondekgasse gibt es eine extra Schleife für die Halbmarathonis, wir laufen zurück auf die Wiener Straße und ein Stück im "Gegenverkehr" - ist ganz lustig zu sehen, wer einem da aller noch entgegenkommt, welchen Bekannten man locker zuwinken kann. In der Flamminggasse treffen wir wieder auf die 5- und 10Km-LäuferInnen, der Verkehr wir wieder dichter. Die Mühlgasse und die Antonsgasse "hinauf" arbeite ich mich vorsichtig - noch immer mit dem Gefühl viel zu langsam zu sein - an zahlreichen LäuferInnen vorbei die zum Teil schon ordentlich schnaufen und kämpfen - und das nach nicht mal 3Km. Jaja, die Hitze und zu hohes Anfangstempo sind ein Hund, da kann ich nicht nur EIN Lied davon singen ;-) Als ich bei Km3 auf die Uhr schaue trifft mich kurz der Schlag: 13:40! Wieso bin ich auf einmal so schrecklich langsam ...?? Aber dann die Erleichterung - ach ja, ich bin die Zusatzschleife mit etwa 250m gelaufen, das kostet mich pro Runde etwa 1 Minute - also alles in Ordnung! Uffff .... In der Pfarrgasse ist eine Labestation und auch wenn ich noch völlig problemlos unterwegs bin schütte ich mir einen Becher Wasser über die Haare und in´s Gesicht - tut einfach gut! Über den Hauptplatz und die Wassergasse runter geht es an zahlreichen Zuschauern und der Trommelgruppe vorbei und bei der Kreuzung Fischertor - Annagasse ist eine Art Gartenbrause aufgestellt die die Strecke besprüht. Genial, ich versuche den dicksten Strahl zu erwischen und dort durchzulaufen. Durch die Hildegardgasse und die Bahngasse komme ich zurück in die Wassergasse und die Fußgängerzone. Noch immer ist der Verkehr sehr dicht, noch immer komme ich mir langsam vor aber die Uhr sagt "du bist im Plan". Am Josefsplatz steht zu meiner Freude nochmal so eine Gartendusche also mittendurch und den Rainer-Ring hinauf zu Start und Ziel. Die 5Km-LäuferInnen legen sich hier mächtig in´s Zeug, sprinten an mir vorbei, es herrscht ein riesen Wirbel aber dann wird es ruhiger. Auf der großen Anzeigetafel hab ich eine Zeit von knapp über 22Min gesehen - passt.

Bei der Labestation nach Start und Ziel ein Becher Wasser, dann Konzentration auf die jetzt viel leerere Strecke. Die 10Km-Leute sind zwar noch da, doch das Feld hat sich bereits weit auseinandergezogen, jetzt "stört" niemand mehr meinen Rhythmus. Leicht und entspannt geht es den schnellen Teil über Kaiser-Franz-Ring und Wiener Straße dahin, wieder die Schleife durch den Gegenverkehr - heh, da ist jetzt etwas Gegenwind! Andreas kommt mir entgegen, auch Ostoja ruf ich ein "Hallo, servus!" zu und weiter geht´s. Durch die Mühl- und die Antonsgasse ein ähnliches Bild wie in der vorigen Runde, nur mit viel weniger LäuferInnen: Einige 10er kämpfen und keuchen hier schon ordentlich, ich laufe ganz locker vorbei. Aber auch so mancher Halbmarathoni scheint schon nachzulassen ... ich grase wieder meine Wasserstellen ab, genieße die "Duschen" und gehe mit knapp über 44Min in die dritte Runde.

Weil jetzt Halbzeit ist genehmige ich mir zwei Becher Wasser, ein ganz klein wenig fange ich ja doch auch an, das Rennen zu spüren. Das kostet zwar ein
paar Sekunden, doch schon nach kurzer Zeit spüre ich die belebende Wirkung. Der kurze Anflug von Schwere und Anstrengung verschwindet, ich fühle mich wieder frisch und munter. Wo sind meine Konkurrenten? Auf der Strecke ist kaum mehr jemand in Sichtweite - ist das eine Läuferin da ein Stück vor mir, mit einem langen Zopf? So genau kann ich´s nicht erkennen, die ist ganz schön flott unterwegs, ich komme nur langsam näher. Bei der Abzweigung in die Biondekgasse sehe ich - nein, das ist ein junger Typ mit einer Art Tuch um den Kopf und das flatternde Band schaut aus der Ferne aus wie ein Zopf. Er scheint noch gut bei Kräften zu sein so wie er läuft aber auch ich fühle mich ausgezeichnet, mal sehen was da noch geht ... aber zunächst werde ich auf der Gegenverkehrsschleife abgelenkt. Denn da kommt der Gesamtführende daher, der Kenianer Kirui - unglaublich, wie schnell der ist! Es wird wohl nicht lange dauern, bis er mich überrundet ... bei der nächsten Labestelle bin ich bereits gleichauf mit dem Typ mit dem Tuch - Valentin wie ich später herausfinde - brauche aber wieder ein paar Sekunden länger um mich zu erfrischen und falle etwas zurück. So wiederholt sich das auch bei der Wasserstelle in der Antonsgasse aber ich bin nicht beunruhigt - alles im grünen Bereich, mir geht es gut, ich genieße den Lauf, habe mein Tempo längst gefunden. In der Hildegardgasse ist es dann soweit - Kirui überrundet mich. Wie schnell der vorbeiläuft, wie leich das aussieht - irre, ein Alien aus einer anderen Welt. Da käme ich nichtmal einen halben Kilometer lang mit ... aber wichtiger für mich ist, daß ich bei 1:06:20 fast gleichauf mit Valentin in meine letzte Runde gehe.

Das ist zwar 20 Sekunden über Plan aber mein Zustand ist tadellos. Zwei Becher Wasser über Haare und Gesicht werfen mich wieder ein paar Meter zurück aber schon wenig später am Kaiser-Franz-Ring bin ich erneut an Valentin dran und gehe endlich vorbei. Und dann macht es auf einmal "Klick" und ich bin im "Flow" - einfach unglaublich! Nach über 16Km beginnt in der letzten Runde der schönste Teil des Rennens, wie ein Rausch, alles ist herrlich leicht und locker, keine Schmerzen, keine Probleme, keine Anstrengung, die Beine laufen wie von selber, die Straßen ziehen vorbei ... wie gib´s das? Wenn ich denke wie ich mich letztes Jahr in der Wachau über die letzten 4Km gequält habe - was für ein Unterschied! Über den Hauptplatz streck ich die Hand aus und klatsche mit ein paar Zuschauern ab - ha, was für ein Spaß! Zwar sagt mir eine Stimme im Hinterkopf "So gut wie es dir geht könntest ruhig noch ein wenig schneller laufen, streng dich doch ein bißchen an!" aber ich denke nicht daran, an meinem Zustand was zu ändern, mein Laufrausch ist viel zu schön um ihn wegen ein paar Sekunden zu ruinieren. Vor mir ist außer ein paar zu Überrundenden eh niemand in Sicht und Valentin ist zwar nicht weit zurück aber ich könnte jederzeit kontern sollte er an mir vorbei wollen - tut er aber anscheinend nicht. So fließe, fliege ich durch Baden - Hildegardgasse, Bahngasse, Wassergasse - fast tut es mir leid daß das Ziel schon so nahe ist. Erst am Josefsplatz komme ich wieder in die Realität zurück: Ein letztes mal durch die "Dusche" und dann auf dem Rainer-Ring ordentlich Gas gegeben, Zielsprint - geschafft! In 1:28:26 zwar knapp über meiner Wunschzeit, aber ähnlich wie in Kirchdorf macht der Genuß, den Lauf so locker absolviert zu haben die paar Sekunden mehr als wett. Und ehrlich - Klassensieg beim HM in der M50-Klasse vor Andreas, zweiter Platz in der Thermentrophy in meiner Klasse hinter Günter und vor Stefan, mit 4:12/Km eine bessere Kilometerzeit als letztes Jahr beim 10Km-Lauf - was will ich mehr? Ach ja, eine Sache fällt mir da schon ein - nächste Jahr mit genausoviel Genuß noch ein wenig schneller zu sein ;-)))

Soweit mein Bericht aus Baden,

liebe Grüße und genießt das Laufen,

Hans

P.S.: Info´s, Bilder und Ergebnisse gibt es auf http://www.badenerstadtlauf.at/ , auf http://www.thermentrophy.at/ und auf http://results2.pentek-timing.at/results/show_results_db.php?veranstnr=12461&racenr=1

P.P.S.: Der Lauf und das Dumherum war wieder tadellos organisiert auch wenn zeitweise ein ziemlicher Wirbel war. Und noch ein Lob an das Massage-Team, das hat wirklich gut getan ;-)
Einziger Kritikpunkt: Der Platz für die Siegerehrungen war letztes Jahr besser gewählt, diesmal war das doch sehr eng.

P.P.P.S.: Ich hätte nicht gedacht, daß ich die 4 Runden so gleichmäßig laufen kann - nur max. 12 Sekunden Differenz. Ich dachte die erste Runde wäre die langsamste ...

Wo: Grüner Markt, Brusattiplatz, 2500 Baden auf Karte anzeigen

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