Stefan Haslberger
Braunaus neuer Bezirkspolizeikommandant

- Als Leiter größerer Einsätze ist Braunaus neuer Bezirkspolizeikommandant Stefan Haslberger auch im Außendienst anzutreffen – sofern es die Zeit erlaubt.
- Foto: Pressefoto Scharinger
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Im Mai 2013 wechselte Stefan Haslberger, damals Stellvertreter von Bezirkspolizeikommandant (BPKdt) Martin Pumberger, von Braunau nach Ried und übernahm dort nach kurzer Zeit das Kommando. Mit der Pensionierung Pumbergers kehrt der Braunauer nach neun Jahren zurück und steht dem Bezirkspolizeikommando als Leiter vor.
BRAUNAU. Schon nach der Matura am BORG Ried stand für Stefan Haslberger fest: Ich werde Polizist. Sein Umfeld, insbesondere seine Eltern, bestärkten den 1970 in Ried Geborenen in diesem Berufswunsch. Nach der Offiziersausbildung ging es als stellvertretender Leiter der Personalabteilung nach Innsbruck. Zurück in Oberösterreich war er als stellvertretender Bezirkspolizeikommandant von 2001 bis 2013 in Braunau zuständig für Verkehrs- und Einsatzangelegenheiten. Bevor er im Mai 2022 wieder an seinen heutigen Wohn- und Einsatzort zurückkehrte, führte der Polizeioffizier das BPK in Ried im Innkreis von 2013 bis 2022. Ob er in Braunau in Pension geht, lässt Haslberger offen. „Vermutlich – allerdings können sich immer wieder interessante Möglichkeiten ergeben.“
Fehlender Respekt
„Ein gesundes Rechtsempfinden, körperliche Fitness und Verständnis für das Gegenüber“, sind Fähigkeiten, die man laut Haslberger für den Beruf mitbringen sollte. Im Vergleich zu seinen Anfängen steigt die Gewaltbereitschaft in der Bevölkerung. "Immer häufiger verlieren durch Alkohol oder Drogen beeinträchtigte Personen alle Hemmungen - oder akzeptieren grundsätzlich keine Autorität mehr.“ Eine Entwicklung, die sich durch Corona noch verschärft hat. „Die Pandemie hat sogenannte Querdenker gefördert. Viele Durchschnittsbürger ließen sich von extremen Strömungen einspannen.“ Mehr werden etwa auch Einsprüche gegen anscheinend eindeutige Amtshandlungen, was zu einem Plus im administrativen Bereich führt.
Gegen Cyberkriminalität
Prinzipiell lässt Haslberger nach eigener Einschätzung mit sich reden und wägt die Positionen genau ab. Null Toleranz kennt der Vater einer erwachsenen Tochter bei Gewalt in der Familie und Sexualdelikten in Zusammenhang mit Kindern. Aufholbedarf gibt es aus Sicht des Braunauer BPK-Kommandanten in der Bekämpfung von Cyberkriminalität. „Es braucht in diesem Bereich mehr Präventionstätigkeit. Das Bewusstsein der Bevölkerung muss geschärft werden. Aber die Menschen müssen auch wieder auf ihren Hausverstand hören. An ein Geldgeschenk in Millionenhöhe aus Afrika zu glauben, ist einfach dumm.“
Hohe Aufklärungsquote
Ein erklärtes Ziel in seinem neuen Dienstposten ist die hohe Aufklärungsquote beizubehalten oder sogar zu verbessern. „Der Bezirk Braunau liegt in Oberösterreich immer an der Spitze oder aktuell auf Platz zwei im Ranking.“ Im Fokus liegt der Ausbau der Stammmannschaft für den Bezirk. „Im Bezirkspolizeikommando sind vier, im ganzen Bezirk 136 Personen im Einsatz. Viele davon sind Auswärtig, die nach der Polizeischule zu uns kommen und uns dann wieder verlassen.“ Trotz der Gesamtverantwortung für insgesamt neun Polizeiinspektionen des Bezirks ist er bei zeitlicher Zulässigkeit – vor allem als Leiter größerer Einsätze - noch im Außendienst im Einsatz.
Weniger Gesetze
Leichter verständliche Gesetze und ein Eindämmen der Gesetzesflut samt permanenter Novellen würde eine Erleichterung für den Arbeitsalltag bedeuten. Auf der Wunschliste steht auch die Überarbeitung des Versammlungsgesetzes. „Die Frage lautet: Handelt es sich um ein legitimes Anliegen oder einfach um eine Schikane, wenn etwa die Nibelungenbrücke durch wenige Demonstranten blockiert ist.“
Nachwuchssorgen
Haslberger würde sich jederzeit wieder für den Berufsweg entscheiden. „Es ist ein interessanter Beruf, der viele spannende berufliche Möglichkeiten bietet.“ Doch auch die Polizei ist von Nachwuchssorgen geplagt. Speziell in Braunau, wo ein hoher Arbeitskräftebedarf besteht und große Unternehmen eine Konkurrenz bedeuten. „Der Beruf ist generell nicht ganz ungefährlich und man muss Wochenenddienste in Kauf nehmen. Dafür wird sehr viel Abwechslung geboten. Ob Motorradstreifendienst, Hundeführer oder Kriminaldienst – in manchen Bezirken auch Alpindienst – es gibt viele Einsatzbereiche bei der Polizei.“
Ausgleich beim Sport
Angst kennt der sportliche Braunauer nicht. Sorge bereitet ihm allerdings der aktuelle Ukraine-Krieg und die aktuelle beziehungsweise künftige Flüchtlingsproblematik. Entsprechend seines Lebensmottos „mens sana in corpore sano“ (ein gesunder Geist soll in einem gesunden Körper wohnen) erhält sich Haslberger seine für den Dienst notwendige Fitness mit Tennis, Radfahren, Laufen oder Spazieren gehen.„Abschalten kann ich nach einem geistig anstrengenden Dienst vor allem bei einem Abendspaziergang mit dem Hund.“
WORDRAP
Mein Lebensmotto lautet…
mens sana in corpore sano
Auf eine einsame Insel nehme ich…
ein Buch, meine Frau und unseren Hund mit
Ich engagiere mich für…
Kiwanis
Bedanken möchte ich mich…
bei meinen Eltern
Stolz bin ich…
auf meine Familie
Darüber kann ich lachen…
Mr. Bean
Ich liebe…
meine Frau und meine Tochter
Wütend macht mich….
unachtsam weggeworfener Müll
Diesen Menschen würde ich gerne treffen…..
Donald Trump. Es wäre interessant, ob er wirklich so denkt, wie er sich gibt.
Ich wünsche mir…
mehr Rücksichtnahme auf unsere Umwelt





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