Braunau stellt Endbericht des Gesamtenergiekonzeptes vor

- Bürgermeister Johannes Waidbacher und Oskar Bertl.
- Foto: Geiring
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BRAUNAU (gei). Es war ein umfangreiches Zahlenwerk, das am Freitagvormittag bei einer Pressekonferenz im Rathaussaal über das Gesamtenergiekonzept der Stadt Braunau vorgestellt wurde. Der komprimierte Endbericht – das Original umfasst 170 Seiten – stellt die aktuelle Energiesituation der Stadt Braunau dar.
Demnach beträgt der derzeitige jährliche Energieverbrauch der Stadtgemeinde 1076 Gigawattstunden. Hierauf entfallen mit 936 GWh die größten Brocken auf die Bereiche Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft. Mit 103 GWh folgen die Haushalte der Stadt und die öffentlichen Objekte mit 37 GWh.
Bereits zuvor erläuterte Vorsitzender Oskar Bertl vom Energie-Arbeitskreis in einem Rückblick die verschiedenen Stationen seit dem ersten Treffen im Dezember 2010. Bis jetzt hatte es insgesamt 21 Arbeitskreissitzungen geben, in denen man sich intensiv Gedanken über Energieeinsparungsmöglichkeiten und deren Umsetzung machte. Wie die Situation detailliert in Braunau aussieht, schilderte Roland Brandstätter vom Büro Brandstätter für Energie- und Umwelttechnologie. So wurde unter anderem ersichtlich, dass knapp zwei Drittel des Gesamtenergiebedarfs von Braunau durch Erdgas abgedeckt wird, gefolgt von elektrischer Energie, die mit 31,3 Prozent zu Buche schlägt. Alle anderen Energieträger zusammen, hierzu zählen Geothermie, Biomasse, Heizöl und Solar, ergeben rund 5,5 Prozent des Energieaufkommens.
Großes Lob für die genauen Erkenntnisse über den Energiefluss gab es von Brandstätter für die Fragebogenaktion der HTL-Braunau: „Nur so konnten wir die energetische Situation der Haushalte in Braunau ermitteln.“ Angesprochen wurden auch die 77 stadteigenen Objekte und Anlagen, wie Schulen, Kindergärten, Freizeitanlagen und Amtsgebäude. Als besonders Energie- und Kosteneffizient stelle sich hier das Hallenbad und die neuen Freizeiteinrichtungen dar.
Wie geht es nun in den nächsten zwei Jahren weiter und was ist konkret geplant? Hierzu erläuterte Bertl einige Zielsetzungen von Maßnahmen und Projekten, die an öffentlichen Gebäuden umgesetzt werden sollen. So will man durch das Programm „Photovoltaik macht Schule“ verstärkt auf die Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung in Sachen Energie bei der jungen Generation hinarbeiten. Dazu diente das Beispiel der Volksschule Laab, auf deren Dach bereits eine Photovoltaikanlage installiert wurde. Laut Bertl ist die Errichtung weiterer Anlagen auf Braunauer Schulen geplant. Die Kosten für kurzfristige umweltfördernde Maßnahmen könnten unter anderem auch aus dem aufgelassenen Umweltfonds kommen, der mit einem Budget in Höhe von 40.000 Euro ausgestattet ist.
Weiteres Einsparungspotenzial bringt die Umrüstung der normalen Straßenbeleuchtung auf LED-Technik. Im Stadtgebiet gibt es rund 2700 Leuchtkörper. Bertl sieht hier auch große Einsparmöglichkeiten. Die Zusammenlegung von Bauhof und Gärtnerei wird ebenfalls eine Kostenersparnis von 109.000 Euro bringen. Die Zusammenlegung soll bis 2015 abgeschlossen sein. Hierbei soll in Zukunft eine gemeinsame Biomasseheizung, anstelle der bisherigen Ölheizung, für beide Objekte eingesetzt werden. Auch dem Wunsch von Innenstadthausbesitzern nach einer Photovoltaikanlage will man Rechnung tragen. So soll die Möglichkeit für Bürger über ein Bürgerbeteiligungsmodell bestehen, Anteile von Photovoltaikanlagen zu kaufen. Aufgrund des denkmalgeschützten Stadtplatzes ist das Anbringen von derartigen Anlagen auf den Dächern verboten.
Im Namen aller Fraktionen lobte Stadtrat Günter Weibold die gute parteiübergreifende Arbeit. Nach seiner Ansicht war es für die Bürger und Braunau sehr wichtig einen Überblick der Energiesituation in der Stadt zu bekommen.


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