Neuer Flüchtlingshöhepunkt
Bürgermeister entschied, das Stadttheater für Flüchtlinge zu öffnen
BRAUNAU. Etliche Busse mit Flüchtlingen haben in der Nacht auf Sonntag die Stadt Braunau angefahren. Diese Menge brachte die Einsatzkräfte und die vielen freiwilligen Helfer an den Rand des Machbaren. Da die deutschen Behörden derzeit nur 50 Asylsuchende pro Stunde abfertigen, bildete sich an der Grenze ein Rückstau. Hunderte Flüchtlinge sammelten sich direkt auf und vor der alten Innbrücke. Da die Warteschlange bis zurück zum Stadtplatz reichte, wurde dieser aus Sicherheitsgründen teilweise gesperrt. Ein Teil der Flüchtlinge wurde im Notquartier im alten Poly versorgt. Die Kapazitäten reichen hier für etwa 370 Personen. Da die Unterkunft heillos überfüllt war, entschied sich Bürgermeister Johannes Waidbacher dafür, das Stadttheater als zusätzliches Notquartier zu öffnen. Vor allem Frauen und Kinder fanden hier Unterschlupf und mussten so nicht in der Kälte auf der Brücke übernachten. Zu Redaktionsschluss haben die Flüchtlinge das Stadttheater wieder verlassen und sind Richtung Deutschland gezogen. Im Poly werden jedoch noch immer bis zu 450 Menschen versorgt. "Familien müssen wir auf nur einem Feldbett zusammenlegen", erklärt Jochen Kaser, stellvertretender Bezirksrettungskommandant.
Grenzzäune gefordert
Der neue Sicherheitslandesrat Elmar Podgorschek (FPÖ) spricht sich auf orf.at für die Errichtung von Grenzzäunen aus. Die Flüchtlinge würden massenweise von der Steiermark in Richtung Oberösterreich verbracht und so das Innviertel zur Problemzone werden. Das Klima zwischen Bayern und Österreich wird angespannter. Bayern kritisiert, dass Österreich ohne Vorankündigung Tausende Flüchtlinge an die Grenze bringt. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) warf in einem Interview mit der „Passauer Neuen Presse“ Österreich mangelnde Koordination des Flüchtlingszustroms an der Grenze vor.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.