Ort der Ruhe für Stillgeborene
Eine Gedenkstätte soll in Aspach Eltern von stillgeborenen Kindern Trost und Hoffnung schenken.
ASPACH. Es ist wohl eines der schlimmsten Erlebnisse für Eltern: Das Kind, auf das sie sich monatelang gefreut haben, stirbt noch vor oder kurz nach der Geburt. Noch bevor man das eigene Kind auf der Welt willkommen heißen kann, muss man es verabschieden. Fehl- oder Totgeburten sind für eine Familie ein herber Schicksalsschlag, nicht wenige Frauen sind davon betroffen.
Um ihnen und ihren Familien einen Ort zu schaffen, an dem sie ihren viel zu früh verstorbenen Kindern gedenken können, haben sich die fünf Frauengruppen der Pfarre Aspach zusammengeschlossen. Gemeinsam sammelten Katholische Frauenbewegung, Mütterrunde, ÖVP-Frauenbewegung, Goldhaubenfrauen und Ortsbäuerinnen 7500 Euro für das Projekt. Nun konnte die Gedenkstätte im Bereich des Urnenfriedhofs in Aspach von Pfarrer Wolfgang Schnölzer gesegnet werden.
Geboren, ohne einen Schrei
Der Name „stillgeboren“ leitet sich davon ab, dass fehl- oder tot geborene Kinder nicht mit einem Schrei das Licht der Welt erblicken. „Auch wenn es heißt, die zu früh verstorbenen Babys hätte nicht in dieser Welt gelebt, so haben sie doch tiefe Spuren in den Herzen ihrer Mütter und Väter hinterlassen“, erklärte Liselotte Fuchs, Obfrau der Katholischen Frauenbewegung, die Motivation hinter dem Projekt.
Entworfen wurde die Gedenkstätte von dem Halleiner Künstler Johann Gutschi. Die aus weißem Marmor gestaltete Figur stellt das Weidenkörbchen dar, in dem Moses von seiner Mutter im Nil ausgesetzt wurde. Gleichzeitig ist im Körbchen auch die Form eines Embryos zu erkennen. Die große strahlende Glasscheibe an der Wand weist darauf hin, dass trotz allen Schmerzes um die Trauer die Kinder im Licht Gottes geborgen sind und es für die Eltern einen Weg aus der Dunkelheit ins Leben geben soll. Die Bepflanzung der Steine, die zugleich die Trauer darstellen, soll zeigen, dass sich unter dem Schmerz wieder neues Leben und Mut entwickeln können.
Persönliche Andenken
Es besteht auch die Möglichkeit, Grablichter in die Steinplatten zu stellen oder Steine mit dem Namen des Kindes zu beschriften und zur Gedenkstätte hinzulegen.
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