Respektloses Verhalten
Pflegerin von Demo-Teilnehmern beschimpft und attackiert
Am Braunauer Stadtplatz wurde eine Volkshilfe-Mitarbeiterin der Mobilen Dienste auf ihrem Weg zu einer Klientin von Teilnehmern einer Anti-Corona-Kundgebung massiv angegangen und mit Kaffee angeschüttet.
BRAUNAU. Der Vorfall ereignete sich am Abend des vergangenen Sonntags, 12. Dezember, am Braunauer Stadtplatz / Ecke Fischergasse. Als die Fachsozialbetreuerin für Altenarbeit in ihrer Dienstkleidung am Weg zu einer Klientin an der Demonstration vorbeiging, wurde sie von Teilnehmern der Kundgebung massiv beschimpft und mit Kaffee angeschüttet, berichtet die Volkshilfe OÖ.
„Die Kollegin war natürlich schockiert, hat sich aber auf keine Diskussion eingelassen und ist weitergegangen. Auf sie und ihre Betreuung hat ja ein alter Mensch gewartet“, erklärt dazu Bernhard Gruber, Geschäftsführer der Volkshilfe Gesundheits- und Soziale Dienste GmbH. Er spricht von einer Verrohung der Sitten und bezeichnet derartige Auswüchse traurig bis erschreckend. „Am Anfang der Pandemie wurden die Kollegen aus dem so wichtigen Pflegebereich für ihren Einsatz beklatscht, nun werden sie beschimpft“, ist Gruber erschüttert. Er hat der betroffenen Kollegin geraten, den Vorfall bei der Polizei zu melden. „Solche Vorfälle dürfen nicht einfach so hingenommen werden.“
Schodermayr: „Jetzt ist Schluss!“
„Wir haben kein Verständnis für radikale Demonstranten und rechte Hetzer, die Menschen attackieren und die emotionale Impflicht-Debatte missbrauchen, um die Gesellschaft zu spalten. Hier müssen wir als demokratische Zivilgesellschaft Paroli bieten, gegensteuern und sagen: Jetzt ist Schluss, hier gibt es eine Grenze!“, erklärt Michael Schodermayr, Vorsitzender der Volkshilfe OÖ, und erinnert daran, „dass jeder Einzelne die Verantwortung hat, sich von militanten und gewaltbereiten Gruppen fernzuhalten, denen es nur um politische Stimmungsmache geht.“
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.