Umfahrung Mattighofen-Munderfing: Nur unter einigen Bedingungen

Bei der Besprechung mit Vertretern der Gemeinde Schalchen, der Bürgerinitiativen und dem Landesrat war das Klima gut. | Foto: Gemeinde Schalchen
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  • Bei der Besprechung mit Vertretern der Gemeinde Schalchen, der Bürgerinitiativen und dem Landesrat war das Klima gut.
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SCHALCHEN (ebba). In Sachen "Umfahrung Mattighofen-Munderfing" scheint sich das Klima zwischen der Gemeinde Schalchen und Infrastruktur-Landesrat Günther Steinkellner (FPÖ) langsam zu verbessern. So sprachen alle Beteiligten von "einem konstruktiven, positiven Gespräch", nachdem man sich am 16. Jänner in Schalchen an einen Tisch setzte, um über das geplante Projekt zu sprechen.

Bürgermeister Stefan Fuchs (SPÖ), die drei Fraktionsvertreter der Gemeinde Schalchen sowie die Verantwortlichen der Bürgerinitiativen sind zwar nach wie vor davon überzeugt, dass die geplante Umfahrungsstraße den Ort Schalchen durchschneidet und somit zerstört. Jedoch habe man auch erkannt, dass man sich unbedingt in die Verhandlungen einschalten muss, um – sollte das Projekt rechtlich nicht mehr verhindert werden können – zumindest noch das beste für die Gemeinde und ihre Bürger herauszuholen.

Die Gemeinde stellt allerdings konkrete Forderungen, die in einem "Forderungskatalog" an Landesrat Günther Steinkellner übergeben wurden. Zwei Lösungsvarianten sind darin "vorgeschlagen", mit denen die Gemeinde gut leben könne. "Ich bin nach wie vor der größte Gegner und werde es auch immer bleiben. Sollte es aber zum Bau kommen, haben wir bestimmte Forderungen. Dabei ist zum Beispiel eine Untertunnelung ein wesentlicher Punkt. Es sind sicher einige Punkte dabei, wo das Land mitziehen wird. Erfüllt werden müssen aber alle unsere Forderungen", betont Bürgermeister Fuchs. Nur dann also, wenn sämtlichen Ansinnen zugesagt werde und das Land die Kosten für diese Maßnahmen übernimmt, wäre die Gemeinde auch bereit, notwendige Gemeinderatsbeschlüsse zu fällen.

Gefordert werden beispielsweise durchgehende Begleit- und Nebenwege, Rad- und Fußgängerübergänge, optimaler Lärmschutz, die Realisierung einer Bahnunterführung beim Autohaus Reibersdorfer bis 2020 sowie die Führung der B147 in einem Tunnel vom Ortsanfang von Braunau kommend bis zur ÖBB-Haltestelle beim KTM-Werk. Sollte das Land auf den Forderungskatalog nicht eingehen, erklärt Fuchs die Konsequenzen: "Ich möchte das gute Klima zwischen mir und dem Landesrat aufrecht erhalten und nichts auf die Spitze treiben. Aber: Unsere Forderungen liegen auf dem Tisch und sind zu erfüllen! Wenn nicht, werden wir alle rechtlichen Schritte bis zum geht nicht mehr ausschöpfen."

Aus dem Büro von Landesrat Steinkellner heißt es: "Die Begleitmaßnahmen werden seitens der Abteilung exakt angeschaut und nach deren Prüfung wird man mit der Gemeinde nochmals die positiven Gespräche fortsetzen."

Die geplante Eröffnung des ersten Bauabschnittes im Oktober dieses Jahres hält Bürgermeister Fuchs für "ein großes Märchen". Auch was die Realisierung des zweiten und dritten Abschnittes angeht, würden seiner Meinung nach "noch Jahre ins Land ziehen".

Zur Sache
Mit den weiteren Bauarbeiten für den ersten Bauabschnitt "Munderfing" (ca. 3,3 km) soll Ende März/Anfang April 2017 begonnen werden. Der Baubeginn für den zweiten Abschnitt "Munderfing-Nord bis Stallhofen" (ca. 2,6 km) ist 2018 vorgesehen. Die Detailplanungen für den dritten Abschnitt "Stallhofen bis Schalchen" (ca. 2,6 km) sind abgeschlossen, die straßenrechtlichen Bewilligungen folgen laut Land OÖ voraussichtlich im ersten Quartal 2017.

Ziel der Umfahrung ist eine Entlastung des Ortskernes von Mattighofen und Munderfing vom Durchzugsverkehr und die Schaffung direkter Zufahrtsmöglichkeiten zu den Industriestandorten.
Die Verkehrszählung im Jahr 2013 ergab im Bereich des Stadtplatzes von Mattighofen fast 15.000 Fahrzeuge in 24 Stunden, davon elf Prozent Schwerverkehrsanteil. In Munderfing Nord beträgt der Verkehr zirka 8.600 Fahrzeuge pro Tag, in Munderfing Süd zirka 7.000 Fahrzeuge pro 24 Stunden mit jeweils zirka elf Prozent Schwerverkehr.

Durch die Errichtung der rund 8,5 Kilometer langen Umfahrung Mattighofen-Munderfing können in Mattighofen zirka 35 Prozent des derzeitigen Verkehrsaufkommens auf die Umfahrung verlagert werden, in Munderfing liegt das Verlagerungspotenzial mit zirka 70 Prozent wesentlich höher. Der erste Abschnitt, der noch heuer in Munderfing errichtet werden soll, ist zirka 3,3 Kilometer lang und kostet etwa 11,5 Millionen Euro.

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