25 Jahre Triathlon und kein bisschen müde
Hans-Jörg Hager als Urgestein des Braunauer Triathlons absolvierte in den letzten 25 Jahren über 300 Triathlons und fast 700 Bewerbe

Auch 2021 wurde Hans-Jörg Hager Vereinsmeister beim Triathlon ATSV Braunau. Beim vereinsinternen Wettkampf gewinnt nicht der oder die schnellste: Man muss seiner eigenen Zeitschätzung die man im Vorfeld abgeben muss am nächsten kommen. Hans-Jörg verschätzte sich um nur 2 Sekunden! Schon zum dritten Mal ist er damit seit 2010 Vereinsmeister. Karl Wimmer (links Platz 3), Hans-Jörg Hager und Michael Skapetze (rechts Platz 2) waren die drei Athleten mit der besten Zeitschätzung 2021 und belegten die Ränge 1 bis 3 bei der Vereinsmeisterschaft. | Foto: Verein
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  • Auch 2021 wurde Hans-Jörg Hager Vereinsmeister beim Triathlon ATSV Braunau. Beim vereinsinternen Wettkampf gewinnt nicht der oder die schnellste: Man muss seiner eigenen Zeitschätzung die man im Vorfeld abgeben muss am nächsten kommen. Hans-Jörg verschätzte sich um nur 2 Sekunden! Schon zum dritten Mal ist er damit seit 2010 Vereinsmeister. Karl Wimmer (links Platz 3), Hans-Jörg Hager und Michael Skapetze (rechts Platz 2) waren die drei Athleten mit der besten Zeitschätzung 2021 und belegten die Ränge 1 bis 3 bei der Vereinsmeisterschaft.
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  • hochgeladen von Nicole Jankowski

Als Urgestein des Braunauer Triathlonvereins Triathlon ATSV Braunau hat Hans-Jörg Hager über 300 Triathlons im In- und Ausland bestritten, zählt man die diversen Lauf- und Radbewerbe dazu, kommt Hans-Jörg sogar auf fast 700 Wettkämpfe in den letzten 25 Jahren. Wir haben dem Ausnahmeathleten im Interview einige spannende Fragen gestellt.

Hans-Jörg, wie bist Du zum Triathlon gekommen?
Nach meiner Gehirnblutung 1988 rappelte ich mich mühsam zurück ins Leben. Anfang der 90er fing ich dann mit den Sportarten Schwimmen, Radfahren und Laufen an. Ganz unbewusst trainierte ich also alle Sportarten, die es für einen Triathlon braucht. Es sollte jedoch noch einige Jahre dauern, bis ich endlich an der Startlinie meines ersten offiziellen Triathlons stand.

Wann und wo war Dein erster Triathlon?
In den 90er Jahren gab es am Gundhollinger Badesee noch
einen Mini-Triathlon, den die meisten Athleten in unter 20 Minuten absolvierten - dort sammelte ich bei meinem Start 1995 erste Erfahrungen. Der Braunauer Triathlon im Jahr 1997 war dann mein erster „richtiger“ Triathlon. Vom damaligen Sektionschef des Triathlon ATSV Braunau, Peter Gattringer zum Start überredet, hatte ich die Befürchtung, als letzter im Ziel anzukommen. Dem war aber nicht so - ganz im Gegenteil ich landete mit meiner Platzierung im zweiten Drittel und war mit meiner Zeit von 1:25:09 ganz zufrieden. Die Distanzen beim Radfahren und Laufen waren damals wie heute 29km und 5km, nur das Schwimmen war statt heute 600m damals nur 500m. Aber auch die 500m reichten mir - damals absolvierte ich die Distanz noch im Bruststil - völlig!

Wie ging es dann weiter?
Infiziert vom Virus schloss ich mich dem Verein Triathlon ATSV Braunau an, in dem ich Gleichgesinnte und gleich Wahnsinnige fand.
Ich begann die drei Sportarten intensiver zu trainieren und nahm noch 1997 am Inn-Salzach Cup teil, einer Gesamtwertung aus Triathlon Braunau, Triftern, Bürmoos, Höllerersee und dem Triathlon am Wallersee als Abschlussveranstaltung. In den darauf folgenden Jahren war ich viel mit Josef Bichler und dessen Frau sowie Karl Ertl unterwegs und nahm an diversen Triathlon, Lauf- und Radveranstaltungen im In- und Ausland teil.

Hast Du Dich auch im Verein engagiert?
Schon 1998 übernahm ich die Leitung der Sektion Triathlon des ATSV Braunau und war bis 2003 Sektionsleiter. In dieser Zeit habe ich auch den Triathlon in Braunau organisiert. Damals war alles noch „analog“ – angefangen von der Ausschreibung, dem Flyer usw. Alles musste mühsam händisch erfasst werden, wie z.B. die Anmeldungen, die mich damals noch per Post erreichten. Das ist heute mit Online-Anmeldung, Email und Handy alles doch bedeutend einfacher.

Was war Dein größter Erfolg und worauf bist Du stolz?
Mein größter Erfolg war sicher die Langdistanz über 3,8km Schwimmen, 180km Radfahren, 42,2km Laufen in Podersdorf am Neusiedler See, bei der ich 2006 eine Zeit von 9:35 in den Asphalt knallte. Aber auch auf andere Bewerbe über Kurz- und Mitteldistanzen bin ich stolz. Dabei war ich in vielen europäischen Ländern unterwegs und bei verschiedenen Triathlons in der Schweiz, Kroatien, Deutschland, Monaco und Italien am Start. Die tollsten Erinnerungen habe ich an ganz spezielle Triathlons, wie zum Beispiel den Triathlon in Moritzburg, wo der Halbmarathon auf der Burg gelaufen wird auf der der 70er Jahre Filmklassiker „Drei Nüsse für Aschenbrödel“ gedreht wurde. Auch der Triathlon in Monaco sowie der Austria Triathlon in Klagenfurt waren natürlich Highlights, die ich nicht vergessen werde.
Meine beste Halbmarathonzeit von 1:21 im Zuge einer Mitteldistanz und die Marathonzeit von 3:09 können sich neben der Bestzeit über die 10km von 39min auf der hügeligen Strecke beim Thermenlauf Geinberg auch durchaus sehen lassen.

Du hast in den letzten fast 25 Jahren als aktiver Triathlet über 300 Triathlons und fast 700 Wettkämpfe absolviert, wie schafft man das?
Neben 11 Langdistanzen (mehrmalige Starts in Podersdorf, sowie Klagenfurt, Regensdorf, Zürich, …) habe ich rund 50 Mitteldistanzen und etwa 60 Olympische Distanzen absolviert. Die restlichen Triathlons waren Sprintbewerbe. In meiner stärksten Saison habe ich gesamt 18 Triathlons absolviert, so stand ich zum Beispiel schon eine Woche nach der Langdistanz in Podersdorf an der Startlinie der Mitteldistanz in Saalfelden. Beide Starts wurden mit einem Top 10 Ergebnis in meiner Altersklasse belohnt. Am Anfang und Ende der Saison kamen früher meist noch Duathlons- und Laufbewerbe dazu. So habe ich neben den Triathlons auch rund 20 Duathlons, 65 Halbmarathons, 17 Marathons und unzählige Volksläufe bestritten. Mittlerweile konzentriere ich mich aber nur noch auf Triathlon und starte meistens über die Sprint- oder olympische Distanz. In den letzten Jahren bin ich auf rund 10 Starts pro Saison gekommen. Bei all dem unterstützt mich auch meine Partnerin Aloisia, ohne die das alles nicht möglich wäre.

Was waren Deine härtesten Bewerbe?
Die anstrengendsten Triathlons waren sicher die Bergtriathlons in Uttendorf, Eisenwurzen und Attersee. Darüber hinaus war ich auch beim Transaustria 2008 am Start. Das war ein wirklich hartes Radrennen über 7 Tage, fast 800 km und 16.000 Höhenmeter von Kirchberg am Großvenediger bis nach Velden am Wörthersee, das hat mir schon einiges abverlangt!

Dein erhebendster Moment?
Beim Triathlon in Braunau startete ich in einer Staffel mit Athleten mit körperlicher Behinderung, die ich damals als Trainer auch auf das Rennen vorbereitete. Beim Einlauf gab es Standing Ovations und Applaus aller anderen Triathlon-Teilnehmer. Beim Gedanken daran habe ich heute noch Gänsehaut!

Hast Du auch ein paar unterhaltsame Geschichten für uns auf Lager?
Es kam schon vor, dass ich Vereinskollegen zweimal auf der Radstrecke überholte – einmal nach dem Schwimmen und dann nochmals nach einem Ausritt ins Gemüse. Gras in der Schaltung, verlorene Radschuhe, verschüttete Getränke, Helm beim Laufen - das alles ist mir schon passiert aber glücklicherweise kam ich nie schwer zu Sturz.

Was fasziniert Dich nach wie vor am Triathlon?
Zwischen den Disziplinen abzuwechseln und alle drei Sportarten zu trainieren. Daneben spielen natürlich Ernährung und Regeneration eine große Rolle. Man lernt seinen Körper gut kennen und mit seinen Ressourcen zu haushalten.

Was würdest Du einem Triathlonanfänger raten?
Den Sport nicht zu verbissen zu machen, sondern mit Freude dabei zu bleiben. Triathlon ist eine Lebenseinstellung um regelmäßig und langfristig Sport zu betreiben – nur wenn man etwas gern macht bleibt die Motivation erhalten.

Dein persönliches Ziel?
Fit bis mindestens in die Altersklasse 60 zu bleiben, in diese komme ich 2024 – dann habe ich hoffentlich noch ein paar gesunde Jahre um meine Form zu beweisen.

Was ist Dein nächster Triathlonbewerb?
Mein nächster Bewerb ist natürlich der Triathlon in Braunau am 1. Mai 2022! Ich bin stolz, dass wir als Verein dieses Rennen nun schon zum 27. Mal organisieren! Die Anmeldung ist ab Dezember unter www.tribraunau.at möglich.

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