Winterwanderungen: Der Weg ist das Ziel

Im Winter ist eine Wanderung um den Holzöster See besonders schön. | Foto: Tourismusverband Franking
  • Im Winter ist eine Wanderung um den Holzöster See besonders schön.
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Bewegung an der frischen Luft ist eine Wohltat für Körper, Geist und Seele. Was gibt es auch Schöneres, als bei Sonnenschein durch den glitzernden Schnee zu stapfen und die Natur zu genießen?

BEZIRK (ach). Schneebedeckte Landschaften zeigen, wie schön die vierte Jahreszeit sein kann. An trockenen und klaren Wintertagen ist es ein Vergnügen, in warme Socken und Wanderschuhe zu schlüpfen und sich Zeit für die eine oder andere Tour zu nehmen.

Der Bezirk bietet viele Wanderungen für Naturliebhaber. Die BezirksRundschau hat sich dieses Mal zwei Wanderwege im Wohlfühlgebiet Seelentium und im Europareservat Unterer Inn genau angeschaut.

Der Rundgang um den Holzöster See, der in der Wohlfühlregion Seelentium liegt, ist im Winter besonders schön. Am Strandbad beginnt die Wanderung in Richtung Moorlehrpfad. Der Weg führt an Wiesen entlang ins Moor hinein. Der barrierefreie Holzweg bietet interessante Einblicke in die unberührte geschützte Natur und Schautafeln erklären die vorkommende Tier- und Pflanzenwelt. An einer überlebensgroßen Holzstatue - „der Frankinger Friedenstaube“ - führt der Weg vorbei, bevor man mit dem Ufer des Sees wieder festen Boden unter den Füßen hat. Zwischen See, Wald und Campingplatz geht es weiter, bevor der Ausgangspunkt erreicht ist. Der Rundgang dauert bei gemütlichem Tempo etwa eine Stunde.

Anspruchsvoller ist da schon die Route von Braunau bis zur Riveria in Überackern. Die Strecke führt durch das Europareservat Unterer Inn und beginnt vor den Toren Braunaus bei der Kriechbaumstiege (hinter der Stadtpfarrkirche). Am Damm entlang führt die rund zehn Kilometer lange Strecke, einfach gerechnet. Belohnt wird die Wanderung von reizvollen Ausblicken auf den rechter Hand gelegenen Inn. Manches Mal liegt der Fluss glatt und ruhig da, dann wieder kräuselt er sich türkisblau glitzernd oder stoßt rollend ans Ufer. Am Kraftwerk Ranshofen kommen die Wanderer vorbei, weiter geht es bis zum Gießgraben. Die Gegend dort soll besondere Kräfte haben, Begebenheiten darüber wurden in Sagen festgehalten. Noch ist das Ziel nicht erreicht, schon müde gewordene Wandersleute stärken sich mit einer Tasse Tee aus der Thermoskanne. Das letzte Stück belohnt mit einer einzigartigen Vogelwelt. Möwen und andere Vogelarten gleiten durch die Lüfte, verschwinden als winzige Punkte am bayerischen Ufer oder lassen sich laut rufend am Inn nieder. Schließlich ist das Ziel – die Riveria – in der Nachbargemeinde Überackern erreicht. Wem die Strecke zu weit ist, der kehrt nach der Hälfte auf Höhe des Kraftwerks Ranshofen um.

Hinweis: Die Begehung der Routen erfolgt auf eigene Gefahr.

Sagenhaftes Holzöster
Die Sage ist eine wichtige Ergänzung zur Heimat- und Volkskunde. Durch sie reden Steine, wird die Landschaft lebendig und sprechen längst dahingegangene Ahnen. Immer ist etwas Geheimnisvolles, Sonderbares oder Unerklärtes dabei, so wie auch bei der folgenden Erzählung über einen hartherzigen Grafen, der einst am Holzöster See sein Unwesen trieb:

Das Mäuseschloss von Holzöster
Bei Holzöster befindet sich ein Hügel, an dessen südlicher Stelle sich ein kleiner See hinzieht. Auf der Spitze des Hügels stand einst das Schloss des Grafen von Franking und Holzöster. Der letzte Graf war ein hartherziger Mann, der die Armen schwer bedrückte. Sobald er nur einen bei seinem Burgtor erblickte, ließ er ihn ergreifen und in den Turm werfen. Einmal während einer Hungersnot ließ er ihrer viele in einer Scheune zusammenkommen unter dem Vorwande, Korn zu verteilen. Als alle beisammen waren, ließ er den hölzernen Speicher anzünden. Als er ihr Jammergeschrei hörte, sagte er spottend: „Horcht, meine Kornmäuse pfeifen!“ Da erschienen plötzlich eine Unmenge Mäuse, die ihm nun weder bei Tage noch bei Nacht Ruhe ließen. In die Kästen kamen sie und zehrten alles auf und wo er nur hintrat oder sich setzen wollte, alles war voller Mäuse. Selbst in sein Bett kamen sie. Um seinen Peinigern zu entfliehen, baute sich der Graf ein Schloss im Holzöstersee, wo er sich sicher glaubte. Kaum war der Graf in das Schloss eingezogen, schwammen die Mäuse auf Hölzchen über den See und drangen in alle Zimmer ein. Bald war auch das neue Schloss von unten bis oben voller Mäuse. Der Graf wurde sie nicht mehr los. Sie fraßen ihm alles auf und er ging elendiglich zugrunde. Die beiden Schlösser verfielen, und wo das Schloss im See war, ist heute eine Untiefe. Die Stelle auf dem Hügel, wo einst die Burg stand wird im Volksmund „Burgstall“ genannt.

Quelle: Volkssagen aus dem oberen Innviertel/Wilhelm Kriechbaum

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