Bezirk hält zwei Drittel seiner Kaufkraft

Klaus Berer und Klemens Steidl von der Wirtschaftskammer Braunau mit CIMA-Geschäftsführer Roland Murauer bei der Ergebnis-Präsentation in Braunau.
  • Klaus Berer und Klemens Steidl von der Wirtschaftskammer Braunau mit CIMA-Geschäftsführer Roland Murauer bei der Ergebnis-Präsentation in Braunau.
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BEZIRK (ebba). Kaufkraft und Handelsstrukturen sind zentrale Elemente für die wirtschaftliche Entwicklung und Leistungsfähigkeit einer Region. Wie sich Kaufkraftströme und Einkaufsverhalten im Bezirk Braunau – insbesondere unter dem Einfluss des starken Salzburger Großraums, aber auch des benachbarten bayerischen Raumes – entwickelt haben, zeigt eine aktuelle Kaufkraftstudie. Die Ergebnisse für den Bezirk präsentierten am 2. Februar WKO-Obmann Klemens Steidl, WKO-Bezirksstellenleiter Klaus Berer und CIMA-Geschäftsführer Roland Murauer.

508,1 Millionen Euro umfasst das gesamte einzelhandelsspezifische Kaufkraftvolumen im Bezirk Braunau. Von dieser Summe verbleiben 65 Prozent in den Handelsbetrieben vor Ort. Das sind 14 Prozent weniger als im Jahr 2007. "Dennoch hat sich der Einzelhandel im Bezirk gut gehalten", meint Klemens Steidl.

In den letzten Jahren ist der Kaufkraftabfluss aus dem Bezirk Braunau in den Salzburger Raum stark gestiegen, nämlich um 43 Prozent seit 2007, weshalb die beiden starken regionalen Einkaufsräume Braunau und Mattighofen/Schalchen stark unter Druck geraten sind. Für Steidl ist es aufgrund dieser Entwicklung notwendig, "das Miteinander von Braunau und Mattighofen wie auch von Braunau und Simbach in den Vordergrund zu stellen". Die gemeinsame Abstimmung, wie sie zwischen Braunau und Simbach im grenzüberschreitenden Stadtmarketing bereits angedacht ist, müsse statt einem Verkaufsflächen-Wettrüsten Priorität haben. "Eine Bündelung der Kräfte ist notwendig, das könnte Aufgabe eines Citymanagers sein", erklärt Klaus Berer. Steidl plädiert weiters für eine stärkere Profilbildung der einzelnen Orts- und Stadtkerne.

Oberösterreichs Konsumenten haben Mattighofen und Braunau bei "Service- und Fachberatung der Innenstadtbetriebe" (Note 1,8 bzw. 1,9) sowie Mattighofen bei der "Gesamtattraktivität der Innenstadt" (Note 2,8) gute Noten gegeben. Braunau muss bei der Gesamtattraktivität der Innenstadt (3,3) allerdings noch aufholen. Interessant ist der Umstand, dass jene niederbayerischen Shoppinggäste, die regelmäßig in die Braunauer Innenstadt kommen, die Attraktivität des Stadtzentrums wesentlich besser bewerten (Note 1,8) als die Einheimischen. Ein Wermutstropfen ist das niedrige Kaufkraftniveau im Bezirk (90,4 Prozent), das deutlich unter dem OÖ-Schnitt von 97,4 Prozent liegt.

Hohe Standorttreue
Die beiden "Handelsflaggschiffe" im Bezirk, Braunau und Mattighofen/Schalchen, verfügen über eine treue lokale Kundschaft. Rund vier Fünftel des jeweiligen örtlichen Kaufkraftvolumens werden von den vor-Ort-wohnhaften Konsumenten in den städtischen Geschäften ausgegeben. Altheim kann noch rund 50 Prozent der örtlichen Kaufkraft binden. Die übrigen "zentralen" Handelsstandorte im Bezirk wie Mauerkirchen (44 Prozent), Eggelsberg (34 Prozent), Aspach (33 Prozent) und Ostermiething (31 Prozent) weisen adäquate, den örtlichen Handelsstrukturen entsprechende Eigenbindungswerte auf.

Salzburger Handel als größter Konkurrent
Als größte Wettbewerber sind die Fachmarkt- und Einkaufszentren in und um die Stadt Salzburg zu nennen. 69,1 Millionen Euro der Braunauer Bezirkskaufkraft fließen in diesen Raum ab. Der Landkreis Rottal-Inn büßte gegenüber 2007 deutlich an Shoppingattraktivität ein. Der Kaufkraftabfluss nach Simbach, Eggenfelden und Pfarrkirchen reduzierte sich um 20 Prozent auf 18,2 Millionen Euro. Der gesamte Kaufkraftabfluss aus dem Bezirk summiert sich auf 150 Millionen Euro pro Jahr.

Stabiler Einzelhandelsumsatz
Die Handelsbetriebe im Bezirk Braunau erwirtschaften, trotz der starken bezirksexternen Konkurrenz, einen Umsatzwert von 378,6 Millionen Euro pro Jahr (- 2 Prozent). Umsatzstärkster Standort ist die Bezirkshauptstadt mit einem Einzelhandelsumsatz von 157 Millionen Euro, was einem Anteil von 41 Prozent am Gesamtumsatz des Bezirks entspricht (+ 16 Prozent seit 2007). Im Einkaufsraum Mattighofen/Schalchen werden 87 Millionen Euro oder 23 Prozent des Gesamtumsatzes erzielt. Der Einkaufsraum Altheim/Weng erreicht einen Umsatz von 26 Millionen Euro. Die übrigen Zentralorte des Bezirks kommen auf Werte zwischen 9 und 14 Millionen Euro. Die Verkaufsfläche im gesamten Bezirk beträgt 114.250 Quadratmeter.

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