LehrlingsRundSchau 2025

"Fehler sind erlaubt und sogar erwünscht"

LehrlingsRedakteurin Teresa Winkler hat ihrem Lehrlingsausbilder Christian Zöpfl einige interessante Fragen gestellt.

Teresa Winkler: Hallo Herr Zöpfl, seit wann sind Sie bei Promotech als Lehrlingsausbilder tätig?
Christian Zöpfl:
Ich bin seit Juni 2024 offiziell Lehrlingsausbilder bei der Firma Promotech. Das ist zwar meine erste formelle Tätigkeit als Ausbilder in einem Unternehmen, jedoch bin ich bereits seit über 20 Jahren – genauer gesagt seit 2003 – in der Ausbildung von jungen Menschen tätig. Meine langjährige Erfahrung als Lehrer an der HTL Braunau hat mir einen tiefen Einblick in die Welt der Wissensvermittlung und Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen ermöglicht. Diese Erfahrungen bringe ich nun in meine Rolle bei Promotech ein.

Was hat Sie dazu motiviert, diese neue Aufgabe zu übernehmen?

Die Entscheidung, Lehrlingsausbilder zu werden, war für mich ein logischer Schritt. Die Firma Promotech hat sich dazu entschlossen, einen kaufmännischen Lehrling auszubilden – eine Entscheidung, die ich als Leiter des Personalmanagements natürlich aktiv mitgestaltet habe. Da ich ohnehin intensiv mit Personalfragen und Nachwuchsförderung betraut bin, lag es nahe, die Verantwortung für die Lehrlingsausbildung selbst zu übernehmen.
Außerdem sehe ich es als sehr wertvoll an, junge Menschen direkt im Unternehmen zu begleiten, ihnen eine fundierte Ausbildung zu ermöglichen und sie auf ihrem Weg ins Berufsleben zu unterstützen. Für mich ist das keine reine Verpflichtung, sondern eine bereichernde Aufgabe mit großer gesellschaftlicher Bedeutung.

Wie sieht die Ausbildung der Lehrlinge konkret aus? Welche Aufgaben übernehmen sie?
Unsere Lehrlinge bekommen bei uns eine sehr praxisnahe und abwechslungsreiche Ausbildung. Der kaufmännische Lehrberuf ist vielseitig – entsprechend durchlaufen unsere Lehrlinge verschiedene Abteilungen im Unternehmen, um ein umfassendes Verständnis für die internen Abläufe zu bekommen.
Besonders im Personalmanagement gibt es eine große Bandbreite an Aufgaben: von routinemäßigen Tätigkeiten wie der Bearbeitung von Krankenstands-Meldungen oder dem Organisieren von Terminen bis hin zu verantwortungsvolleren Aufgaben wie der Mitarbeit im Bewerbermanagement. Unsere Lehrlinge dürfen sogar an Vorstellungsgesprächen teilnehmen, was ihnen einen realistischen Einblick in Recruiting-Prozesse gibt.
Wir achten darauf, dass sie nicht nur theoretisches Wissen sammeln, sondern dieses auch unmittelbar anwenden können.

Was ist Ihnen in der Zusammenarbeit mit Lehrlingen besonders wichtig?
Mir ist wichtig, den jungen Menschen mit Respekt, Geduld und Verständnis zu begegnen. Ich erwarte nicht, dass sie von Anfang an alles können – im Gegenteil: Die Ausbildung ist dazu da, Schritt für Schritt zu lernen.
Ein zentraler Aspekt meiner Arbeit ist daher, den Lehrlingen nicht nur Aufgaben zu übertragen, sondern sie auch aktiv zu begleiten, zu unterstützen und ihre Tätigkeiten zu überprüfen. Fehler sind erlaubt und sogar erwünscht – denn nur durch Fehler lernt man wirklich. Es ist meine Aufgabe als Ausbilder, diesen Lernprozess zu fördern und einen sicheren Rahmen zu bieten, in dem sich die Lehrlinge entwickeln können.
Außerdem lege ich großen Wert auf persönliche Entwicklung. Ein Lehrling soll nicht nur fachlich, sondern auch als Mensch wachsen. Kommunikationsfähigkeit, Eigenverantwortung, Teamfähigkeit – das sind alles Dinge, die wir im Arbeitsalltag ganz bewusst fördern.

Wie profitieren Ihrer Meinung nach sowohl die Lehrlinge als auch das Unternehmen von einer guten Ausbildung?

Eine fundierte Lehrlingsausbildung ist eine klassische Win-win-Situation: Die Lehrlinge bekommen eine solide Basis für ihre berufliche Zukunft, und das Unternehmen profitiert langfristig von gut ausgebildeten, motivierten Nachwuchskräften. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels ist es wichtiger denn je, Talente im eigenen Haus zu entwickeln und zu halten.
Zudem bringen junge Menschen oft frische Ideen, neue Perspektiven und eine hohe Lernbereitschaft mit – das ist eine Bereicherung für jedes Unternehmen.

Was haben Sie vor Ihrer Tätigkeit bei Promotech beruflich gemacht?

Ich war über 20 Jahre lang Lehrer an der HTL Braunau. Dort habe ich technische und wirtschaftliche Fächer unterrichtet und mit vielen engagierten jungen Menschen gearbeitet. Die pädagogische Arbeit hat mir immer große Freude bereitet. Es erfüllt mich, wenn ich sehe, wie Schüler oder Lehrlinge sich fachlich und persönlich weiterentwickeln.
Diese langjährige Erfahrung im Bildungsbereich ist nun eine ideale Grundlage für meine aktuelle Aufgabe – auch wenn der Rahmen ein anderer ist, bleibt das Ziel gleich: junge Menschen auf ihrem Weg begleiten und bestmöglich fördern.

Von unserer LehrlingsRedakteurin Teresa Winkler