Ein Plan, der wirklich sehr viel Sinn hat
Für Waldbesitzer kann ein Waldwirtschaftsplan ganz entscheidende Vorteile bringen.
BEZIRK (ah). Der Bezirk Braunau besteht zu gut einem Drittel aus Waldfläche. Die drei großen Waldgebiete sind der Weilharts- und Lachforst sowie der Kobernaußer Wald. Neben privaten oder staatlichen Großwaldbesitzern wie den Österreichischen Bundesforsten gibt es im Bezirk viele Kleinst- und Kleinwaldbesitzer mit einem bis zu 20 Hektar Wald. "Viele Waldbesitzer unterschätzen leider das Nutzungspotenzial", weiß Forstberater Jörg Eiblhuber von der Bezirksbauernkammer Braunau. Um eine nachhaltige Waldbewirtschaftung zu gewährleisten, empfiehlt er einen Waldwirtschaftsplan. Teilweise wird der Wald auch heute noch zum Brennholz-erwirtschaften verwendet und ansonsten als "Sparkassenfunktion" angesehen. Bei einem Waldwirtschaftsplan wird die jährlich zur Verfügung stehende Nutzungsmenge für die kommenden zehn Jahre erhoben. "Trotz vorsichtiger Berechnungen ergeben sich weitaus höhere Nutzungsmengen, als der Waldbesitzer für möglich hält", weiß Eiblhuber aus der Praxis zu berichten. Er macht immerhin jährlich für etwa 200 Hektar Wald solche Pläne und plant gemeinsam mit dem Waldeigentümer, wo, was, wie und wann umgesetzt werden soll.
Die Vorteile
"Der Waldbesitzer weiß dann die Menge des zur Verfügung stehenden Holzes nach Alter und Baumarten aufgeschlüsselt, kennt die nachhaltig zu entnehmende Holzmenge in den kommenden zehn Jahren, ist über die waldbaulichen Tätigkeiten für jedes Jahr informiert und bekommt eine Übersicht des eigenen Waldes aufgrund einer detaillierten Forstkarte", zählt Forstberater Eiblhuber die Vorteile auf. Die Kosten für einen Waldbewirtschaftungsplan liegen bei 40 Euro pro Hektar. Die Erfahrung würde laut Eiblhuber zeigen, dass sich die Investition innerhalb kurzer Zeit bereits amortisiert.
Aufpassen im Wald
Neben einem Waldwirtschaftsplan empfiehlt der Forstexperte noch etwas: arbeitstechnisches Wissen bei Fällarbeiten. Immer wieder passieren schwere Unfälle bei Holzschlägerungsarbeiten. Teilweise enden diese Zwischenfälle sogar tödlich. Fällkurse sind Teil des Unterrichts an den landwirtschaftlichen Fachschulen. Professionelle Kurse bietet die Forstliche Ausbildungsstätte Ort an. Eiblhuber rät, Schlägerungsarbeiten im Wald niemals allein durchzuführen. Für Waldbesucher gilt: Sind entsprechende Warntafeln aufgestellt, sind diese zu beachten.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.