Neue Strukturen bei AUVA-Krankenhäusern
Jobrotation für Ärzte ab September
Ab Herbst: Teams wechseln alle drei Monate zwischen Lorenz-Böhler und Meidlinger Spital. Belegschaft und Patienten befürchten eine Verschlechterung der medizinischen Situation.
von Kathrin Klemm und Karl Pufler
BRIGITTENAU./MEIDLING./FAVORITEN. Ausweitung des Traumazentrums und eine verstärkte Zusammenarbeit mit Kaiser-Franz-Josef-Spital und Donauspital: Seit zwei Jahren sind das Brigittenauer Lorenz-Böhler-Spital und das Unfallkrankenhaus Meidling organisatorisch unter einem Dach.
Nun geht man den nächsten Schritt: Ärzte und Pflegepersonal sollen künftig zwischen den beiden Spitälern der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) rotieren.
"Ziel der Rotation ist es, das umfassende Wissen, das es in der AUVA zum Thema Traumatologie gibt, weiterzugeben und weiterzuentwickeln", so die AUVA. Davon würden Mitarbeiter sowie Patienten profitieren.
Negative Folgen befürchtet
Die Job-Rotation startet im Oktober. Dann werden Teams für jeweils drei Monate aus dem Lorenz-Böhler-Spital ins Meidlinger Krankenhaus wechseln und umgekehrt. Die Belegschaft ist von der geplanten Neuerung wenig begeistert. Befürchtet wird eine Verschlechterung der medizinischen Situation, etwa aufgrund nicht so perfekt eingespielter Teams.
Doch die AUVA gibt Entwarnung: "Die Rotation erfolgt in enger Abstimmung mit den jeweiligen Bereichsleitern." So könne man die Kontinuität in der Versorgung beziehungsweise in den Teams gewährleisten.
Die anstehende Job-Rotation ist Teil der geplanten Umstrukturierung der AUVA-Krankenhäuser. So soll das Lorenz-Böhler-Spital zur größten Ambulanz Wiens werden, das Meidlinger Spital zum Unfallkrankenhaus. Damit will man die Patientenversorgung und die Kapazitäten der Spitäler optimieren.
Lorenz-Böhler-Spital bleibt
Im Zuge der Umstrukturierung wurde immer wieder eine Auslagerung des Brigittenauer Standorts diskutiert. Unter dem Titel "Rettet das Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhaus" starteten besorgte Bürger sogar eine Petition.
Steht eine Verlegung des Brigittenauer Standortes tatsächlich im Raum? "Am Standort Brigittenau werden selbstverständlich auch weiterhin Patienten behandelt", stellt die AUVA klar. Doch liege der Fokus dort nunmehr auf komplexer, rekonstruktiver Chirurgie. "Mit einer gezielten Spezialisierung der beiden Standorte stellen wir eine umfassende Unfallversorgung sicher", heißt es.
Zusammenlegung geplant
In Meidling sollen Akutbehandlung und Rehabilitation künftig noch besser verzahnt werden. Deshalb wird bis 2026 das Rehab-Zentrum "Weißer Hof" neben dem Unfallkrankenhaus Meidling einziehen. Der konkrete Ablaufplan ist noch offen.
"Die Gespräche sollen bis Jahresende abgeschlossen werden", lässt die AUVA wissen. Geplant ist aktuell auch eine Träger-übergreifende Zusammenlegung (WIGEV und AUVA). Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Häusern KFJ und Meidlinger Unfall sei gut geübt und werde forciert.
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