Mannersdorf
Der GEBL-Verein bekämpft Gelsen in den Leithaauen
Damit wir die lauen Sommerabende ohne lästig surrende Gelsen genießen können, bekämpft der GEBL-Verein aus Mannersdorf die Blutsauger in den Leithaauen bereits im Larvenstadium.
MANNERSDORF. Wald und Wiese freuen sich über den erfrischenden Regen zwischendurch. Kleinflächige Überschwemmungen in den Leithaauen sind allerdings ideale Brutstätten für Gelsen. Dies bedeutet, dass die Larven millionenfach aus den im Boden befindlichen Eiern schlüpfen. In jedem Liter Wasser tummeln sich rund 1.000 Larven. Diese Menge an Gelsen würde natürlich zu einer massiven Beeinträchtigung führen. Der Verein GEBL - Gelsenbekämpfung Leithaauen kennt die bevorzugten Brutstätten der lästigen Blutsauger und dämmt die Plage bereits rechtzeitig im Frühjahr ein.
2023 ist ein starkes Gelsen-Jahr
Der GEBL verzeichnet heuer ein intensives Gelsen-Jahr und konnte die Gelsenpopulation nicht so stark wie geplant eingrenzen.
"Durch den starken Regen im April hatten die Gelsen günstige Rahmenbedingungen. Wir sind mit der Bekämpfung nicht nachgekommen. Es ist derzeit auch schwierig Personal zu finden. Vor zehn Jahren war das noch kein Problem",
berichtet Mark Hofstetter, Obmann vom GEBL. Er betont außerdem, dass neue, exotische Mückenarten in den Leithaauen noch keine Rollen spielen. Heuer haben sich die heimischen Stechmücken Coquillettidia und Aedes vexans (tagsüber unterwegs) wieder in den Leithaauen verbreitet. Harte oder milde Winter haben auf die Verbreitung dieser Mückenarten keinen Einfluss. Exotische Mücken, wie die Asiatische Buschmücke Aedes japonicus oder die Asiatische Tigermücke Aedes albopictus könnten durch die Klimaerwärmung und die daraus resultierenden milden Winter auch hierzulande sesshaft werden.
Ökologische Gelsenbekämpfung
Die Gelsen-Jägerinnen und -Jäger rücken in den Leithaauen nach den Niederschlägen aus, um die Gelsenlarven mit BTI zu bekämpfen. Das Bakterium Bacillus thuringiensis wird im Boden, an Pflanzen und in Insektenkadavern gefunden. Die produzierten Bt-Toxine eignen sich zur biologischen Schädlingsbekämpfung. Der GEBL verwendet ausschließlich dieses Larvizid. Das Mittel tötet in der verwendeten Konzentration im Anwendungsgebiet nur die Gelsenlarven und keine anderen Insekten.
"Sehr oft werden wir mit dem Vorwurf konfrontiert, dass wir durch die Reduktion der Gelsenpopulation Fledermäusen und Vögeln die Nahrung 'wegnehmen'. Dazu gibt es einige Dinge zu sagen: Für größere Vögel und Fledermäuse sind Gelsen auf Grund ihrer geringen Größe keine attraktive Nahrung. Des Weiteren sind Gelsen keine zu verlässliche Nahrungsquelle, weil ihre Zahl auch in der Natur extremen Schwankungen unterliegt – und wir außerdem bei Weitem nicht alle Gelsen 'erwischen' können",
erklärt Mark Hofstetter, Obmann vom GEBL.
Nicht zuletzt bedeutet eine geringere Gelsenpopulation auch, dass der Einsatz von chemischen Insektiziden in den Haushalten reduziert wird. Diese konventionellen Mittel vernichten nämlich auch andere Insekten, wie Bienen.
Tipps für den eigenen Garten
Um die Gelsen aus dem eigenen Garten fern zu halten, sollten Brutstätten vermieden werden, wie Mark Hofstetter, Obmann vom GEBL empfiehlt. Die Hausgelse legt ihre Eier in stehende Gewässer, wie Regentonnen, wassergefüllte Topfuntersetzer und ähnliches. Diese Wasserflächen sollten also vermieden werden. So können Sie die Gelsenpopulation im Garten verringern:
- Regentonnen abdecken und Untersetzer ausleeren
- Das Wasser der Vogeltränken regelmäßig wechseln
- Schaffung biologisch lebendiger Wasserflächen (z.B. Fische im Gartenteich)
- Letzte Alternative: Bekämpfung der Larven mittels BTI (fragen Sie bei Ihrer Gemeinde nach)
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