Safer Internet Day
Digitale Laufbahn beginnt bereits im Kinderwagen

Der dreijährige Ben aus Schwechat spielt gerne auf dem Tablet.  | Foto: Alexander Paulus
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  • Der dreijährige Ben aus Schwechat spielt gerne auf dem Tablet.
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Der digitale Medienkonsum beginnt im Durchschnitt bereits mit einem Jahr. 72 Prozent der Kleinkinder nutzen digitale Medien. Deshalb ist eine altersgerechte und medienkompetente Nutzung besonders wichtig, denn im Internet lauern viele Gefahren.  Bei "Safer Internet" steht im Aktionsmonat Februar die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen im Internet im Fokus. Auch Römerland Carnuntum nimmt an diesem Projekt teil. 

BEZIRK BRUCK. Ein schöner Urlaub, ein neues Auto, eine Traumhochzeit oder Familienzuwachs - viele Menschen teilen ihr Leben auf Instagram, Facebook & Co. Babys erstes Foto in Sozialen Medien entsteht oft schon im Mutterleib. 30 Prozent der Eltern posten bereits vor der Geburt Ultraschallbilder ihrer Kinder. Hochgerechnet landen jährlich rund 37 Millionen Fotos und Videos von Kleinkindern in Österreich im Internet. Babys werden also direkt in die digitale Welt hineingeboren. Dieses Internet-Phänomen nennt sich "Sharenting" und setzt sich aus den englischen Begriffen "Parenting" (Elternschaft) und "sharing" (etw. teilen) zusammen. 

Ab wann sollen Kinder den Umgang mit digitalen Medien erlernen?

Gefahren bei Kinderfotos

Was für Erwachsene niedlich oder lustig ist, kann für Kinder peinlich und beschämend sein - entweder unmittelbar oder erst Jahre später in der Pubertät oder im Erwachsenenalter. Das Deutsche Kinderhilfswerk untersuchte das Phänomen "Sharenting" in einer Studie und kam zu dem Schluss, "[...] dass in der Regel die Kinder deutlich weniger Bilder preisgeben würden als ihre Eltern." Das Recht am eigenen Bild gilt auch für die eigenen Kinder. Vor allem öffentlich zugängliche Kinderfotos können gefährliche Folgen haben. Vermeintlich harmlose Bilder von Babys in Windeln oder Kindern in Badebekleidung können für sexuelle Zwecke missbraucht bzw. in pädosexuellen Netzwerken verbreitet werden. Bei Cyber-Mobbing können die Täter:innen Kindern durch Nachbearbeitung oder Veränderung des Kontextes von veröffentlichten Fotos Schaden zufügen. Achten Sie darauf, welche Kinderfotos Sie wem zugänglich machen!

Internet-Konsum startet früh 

Durchschnittlich kommen Kleinkinder im Alter von nur einem Jahr erstmals direkt mit digitalen Medien in Kontakt. Bei einer Befragung von Saferinternet von November 2019 (n = 400) gaben 72 Prozent der Eltern an, dass ihr Baby sogar jünger war, als es zum ersten Mal ein internetfähiges Gerät verwendet hatte. In der Gruppe der 3- bis 6-Jährigen nutzen 81 Prozent diese zumindest gelegentlich selbst. Im Vergleich zu 2013 mit 41 Prozent ist damit eine Verdopplung festzustellen. Am häufigsten beschäftigen sich die Kinder dabei mit dem Tablet (32 %), gefolgt vom Smartphone (30 %) und dem Smart-TV (21 %). 

Die telefonische Befragung (CATI) und die Online-Befragung (CAWI) wurde im November 2019 bei 400 Personen durchgeführt.  | Foto: Saferinternet.at/studioback
  • Die telefonische Befragung (CATI) und die Online-Befragung (CAWI) wurde im November 2019 bei 400 Personen durchgeführt.
  • Foto: Saferinternet.at/studioback
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Tipps für Eltern

Um Ihrer Familie und Ihren Kindern einen sicheren Umgang im Internet zu ermöglichen, beachten Sie bitte folgende Tipps:

  • Genießen Sie die gemeinsame, handyfreie Zeit.
  • Machen Sie die Geräte kindersicher.
  • Wählen Sie altersgerechte Apps für Ihr Kind.
  • Stellen Sie klare Regeln (z.B. für die zeitliche Nutzung) auf.
  • Nutzen Sie digitale Medien nicht als Babysitter.
  • Verschicken Sie Kinderfotos nur an ausgewählte Kontakte.
  • Seien Sie ein gutes Vorbild.

Richter Umgang im Netz

Wenn Kleinkinder digitale Medien nutzen, ist es entscheidend, altersgerechte Anwendungen und Inhalte zu wählen. Junge Eltern können sich bei der Medienerziehung jedoch kaum an Erfahrungen aus der eigenen Kindheit orientieren, da das digitale Zeitalter sehr schnelllebig und ständig im Wandel ist.  9 von 10 Eltern treffen Vorkehrungen, bevor das Kind ein internetfähiges Gerät nutzen darf. Dabei handelt es sich um zeitliche Beschränkungen (44 %), die Einschränkung auf bestimmte Apps/Seiten (42 %) sowie Kinderschutz-Apps oder -Programme (39 %). 57 Prozent geben an, immer dabei zu sein, wenn ihr Kind das Gerät nutzt.

Im digitalen Zeitalter ist die Medienkompetenz, die bereits früh erlernt werden soll, eine wichtige Schlüsselfähigkeit. Sie wird in der Schule, im Beruf, in der Freizeit oder Zuhause benötigt. Die Medienkompetenz befähigt dazu, Medien selbstbestimmt, verantwortungsbewusst, kritisch und kreativ zu nutzen. Der Begriff geht auf den deutschen Erziehungswissenschaftler und Medienpädagogen Dieter Baacke zurück und weist folgende vier Dimensionen auf: 

  • Medienkritik
  • Medienkunde
  • Mediennutzung 
  • Mediengestaltung 

Safer Internet Day in Bruck 

Auch Römerland Carnuntum Jugend nimmt am Aktionsmonat Februar rund um den Safer Internet Day unter dem Motto "Together for a better internet" teil. Der Verein unterstützt Jugendliche beim sicheren Umgang mit Sozialen Medien, klärt über Fake News auf und hilft bei der richtigen Suche nach Informationen. Um das Risiko der Suchtgefahr nach digitalen Medien zu reduzieren, wird das Smartphone gelegentlich weggelegt. "Wir spielen mit den Jugendlichen auch Brett- oder Kartenspiele, wie DKT, Uno oder Werwölfe - das fördert die Kreativität", erzählt Jugendberaterin Michaela Siebert. Sie empfiehlt Jugendlichen und Eltern für Infos und Hilfe gerne Safer Internet, Rat auf Draht oder die Jugendhilfe NÖ.

"Das wichtigste für mich ist, dass Eltern wissen sollen, welche Apps und Internetseiten ihre Kinder nutzen. Eltern sollen sich gemeinsam mit ihren Kindern damit auseinandersetzen und ihnen die guten und schlechten Seiten des Internets erklären",

betont Michaela Siebert

Die Sozialen Netzwerke WhatsApp, Snapchat, Instagram und Facebook sind erst ab zwölf Jahren empfohlen, doch dies wüssten viele Eltern gar nicht. Viele Kinder nutzen diese Apps bereits in jüngerem Alter. 

Römerland Carnuntum veranstaltet zum Safer Internet Day im Februar Aktionstage im Bezirk Bruck an der Leitha in der Anlaufstelle: 

  • 15. Februar in Fischamend - Quiz zur Nutzung des Internets
  • 20. Februar in Bruck - Schwerpunkt: Online-Beratungsangebot 
  • 24. Februar in Schwechat - digitale Schnitzeljagd
  • 28. Februar in Hainburg - Wo finde ich Hilfe im Internet? 

Über Saferinternet

Die Initiative Saferinternet unterstützt Kinder, Jugendliche, Eltern und Lehrende beim sicheren, kompetenten Umgang im Internet. Die Organisation stellt kostenloses Info- und Unterrichtsmaterial zu diversen Themenbereichen zur Verfügung, veranstaltet Workshops und Projekte, führt Studien zum Internetverhalten durch und rief den Safer Internet Day am 7. Februar ins Leben. Im Aktionsmonat Februar steht die Sicherheit im Internet besonders im Fokus.

Weitere Links:

Studie von Saferinternet.at
Safer Internet Day 2023
Römerland Carnuntum Jugend 
Rat auf Draht 
Kinder- und Jugendhilfe NÖ
oesterreich.gv.at - Kinder und Jugendliche im Internet
Bundeskanzleramt - Medienkompetenz 

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