Naturjuwel droht zu versiegen
Der Wasserstand in der Neuen Leitha zwischen Königshof und Bruckneudorf sinkt seit Jahren bedrohlich.
BRUCK/BRUCKNEUDORF. Während die Regenfälle der letzten Tage kurzfristig wieder etwas Wasser ins fast ausgetrocknete Flussbett der Neuen Leitha brachten traf sich in Bruckneudorf eine Arbeitsgruppe aus Gemeinde- und Behördenvertretern, Ziviltechnikern und Mitgliedern des Fischereivereins, um mit Hochdruck an einer Lösung zur Erhaltung des Durchflusses zu arbeiten. Bereits in wenigen Wochen könnte durch die Augusthitze erneut die spärliche Restwassermenge wieder im Schotter bei Königshof versiegen.
Die Uhr tickt
Dr. Stefan Haider vom Ziviltechnik-Büro Pieler präsentierte zur Einleitung der Sitzung eine 2016 erfolgte Sohlevermessung und lieferte Vergleichsmaterial mit bis ins Jahr 1961 zurückreichenden Daten, die alle Beobachtungen und Befürchtungen bestätigen: "Der vom Leithaursprung aus dem Raum Wiener Neustadt stammende Geschiebeüberschuss hat zu Schotteranlandungen bis 85 Zentimeter Höhe geführt. Darüber hinaus sind Drainagen zugeschwemmt und dadurch funktionsunfähig geworden", so Haider.
Fünf vor zwölf
Diverse flussaufwärts bereits konkretisierte Projekte wie z.B. die Errichtung von Buhnen über den gesamten Streckenverlauf wurden diskutiert, aber angesichts des längerfristigen Zeithorizontes drängen die Gemeindevertreter jedoch auch auf eine kurzfristig umsetzbare Lösung angesichts des dringenden Handlungsbedarfes.
"Es ist fünf vor zwölf für die Neue Leitha. Die in unserer Arbeitssitzung präsentierten Projekte sehen vielversprechend aus, doch bis zu deren Umsetzung ist es für unseren Fluss wahrscheinlich längst zu spät", so Bruckneudorfs Bürgermeister Gerhard Dreiszker mit Umweltgemeinderat Bernhard Schütz und Fischereivereinsvorstand Mario Weiss unisono.
Gemeinsame Lösung
Rasche Lösungen wie die Wiederaufnahme von Schotterbaggerungen, die 1985 eingestellt wurden, und eine bessere Dotierung mit Restwasser sind rasch und kostengünstig realisierbar, so die Gemeindevertreter. Bruckneudorf will nun umgehend den Kontakt zu Mannersdorfs Bürgermeister Gerhard David, Obmann des zuständigen Leithawasserverbandes, suchen. "Bruckneudorf ist der größte Beitragszahler im Leithawasserverband, wir brauchen akut die Hilfe des Verbandes und werden weiter auf eine rasche gemeinsame Lösung zur Rettung der Leitha drängen", so Bürgermeister Dreiszker, der sich der vollen Unterstützung seines Amtskollegen David sicher ist.
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