Sicherheit am Schulweg
Pedibus in Götzendorf hat viele Vorteile

- Eine der Pedibus-Haltestellen in Pischelsdorf.
- Foto: Marktgemeinde Götzendorf
- hochgeladen von Birgit Bachhofner
Bald ist Schulbeginn. In NÖ nahm die Zahl der Schulwegunfälle 2024 um 13 auf 78 zu, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Grund für viele Eltern, ihre Sprößlinge mit dem Auto in die Schule zu bringen, auch wenn es nur um wenige Meter geht.
GÖTZENDORF. Eine gesunde Alternative zum Elterntaxi ist der Pedibus. Sein Name bedeutet "zu Fuß" auf Latein. Dabei werden Volksschulkinder von Erwachsenen, meist in Pension, auf ihrem Schulweg begleitet. So machen die Kinder Bewegung, lernen dabei die Verkehrsregeln und bewahren die Straßen vor der Schule vor dem Elternauto-Verkehrskollaps. Der Pedibus hat entweder fixe Haltestellen oder die Kinder schließen sich der Gruppe direkt vor ihrem Wohnhaus an.
Eigeninitiative in Pischelsdorf
Vor 20 Jahren hat Stefanie Jäger, damals Volksschullehrerin in Götzendorf, davon im Radio gehört. Ihr war aufgefallen, dass ihr Weg vom Ortsteil Pischelsdorf zur Schule ident mit der Busroute der Kinder war. Ihr Vorschlag beim nächsten Elternabend, einen Pedibus einzurichten, stieß sofort auf Begeisterung. So hat sie ihren Arbeitsweg jahrelang zusammen mit den Kindern absolviert.

- "Wir sind eine fixe Gruppe von zwölf Pensionisten und Pensionistinnen, von denen jede und jeder seinen fixen Tag hat", erzählt Stefanie Jäger.
- Foto: Stefanie Jäger
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Neben der Bewegung an der frischen Luft können die Kinder auch neue Kontakte knüpfen.
"Schön zu sehen ist, wie auf dem täglichen Weg Freundschaften oder Liebespaare entstehen. Die Vorschulkinder, die auch mitgehen dürfen, sind dann oft Hand in Hand unterwegs", meint Stefanie Jäger weiter. Weil sie bei jedem Wetter an der frischen Luft sind, sind die Kinder auch weniger krank. Und die Kinder sind stolz darauf, selbst zu gehen und ihre Schultasche zu tragen. Durch diese Erfolgserlebnisse werden sie selbstbewusster und selbstständiger.
Alle sind Selbstläufer
Mittlerweile ist ihre Initiative zum Selbstläufer geworden. "Wir sind eine fixe Gruppe von zwölf Pensionisten und Pensionistinnen, von denen jede und jeder seinen fixen Tag hat", erzählt Stefanie Jäger. Fällt jemand aus, wird selbstständig Ersatz gesucht. Die Begleitpersonen sind über WhatsApp gut vernetzt. "Auch für uns ist es schön, sich die Beine vertreten zu können und in Kontakt mit der Jugend im Ort zu bleiben."
Ein Frühstück mit dem Bürgermeister
Am Ende des Schuljahres werden die Kinder und ihre Begleitung traditionell vom Bürgermeister zum Frühstück eingeladen. Das Zu-Spät-Kommen an diesem Tag in der Schule ist entschuldigt. "Ein Highlight!", lacht Stefanie Jäger.
Hier gibt es Infos und Infomaterialien für alle, die einen Pedibus in ihrer Gemeinde organisieren wollen.
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