Hainburg
Pendlerbus fährt wieder nach Bratislava

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Nach einer einjährigen Unterbrechung fährt wieder ein Bus zwischen Hainburg, Wolfsthal und Bratislava. Diese öffentliche Verbindung entlastet viele Menschen in der Grenzregion im Alltag.
HAINBURG/WOLFSTHAL/BRATISLAVA. Vor allem in der Grenzregion pendeln viele Menschen für Beruf, Einkauf und Freizeit zwischen Österreich und der Slowakei. Deshalb war es gerade in Zeiten von Klimakrise und steigender Spritpreise für viele Pendler schwierig, als im November 2021 die einzige öffentliche Verbindung nach Bratislava gestrichen wurde.
In der Grenzregion
In Hainburg leben unter den knapp 7.000 Einwohnern etwa 2.500 slowakische Mitbürger. Von den fast 1.200 Einwohnern in Wolfsthal kommen zirka 300 Menschen aus der Slowakei. Der Hainburger Gemeinderat Rastislav Pavlik schätzt, dass von den knapp 3.000 Personen etwa 50 bis 60 Prozent ins nahegelegene Bratislava pendeln.
Stopp aus Kostengründen
Das Busunternehmen "Slovak Lines" betrieb die Linie Bratislava - Hainburg ohne Subventionen zum Selbstkostenpreis. Die Passagierzahlen hätten sich jedoch verdreifachen müssen, damit die Buslinie rentabel wäre. Aus diesen Gründen wurde die Busverbindung gestrichen.
Neue Verbindung
Pendler können aufatmen. Seit Anfang September fährt nun VOR (Verkehrsverbund Ostregion) mit der Linie 109 von Hainburg über Wolfsthal nach Bratislava und wieder retour. Gerhard Schödinger, Bürgermeister von Wolfsthal berichtet: "Wir haben uns massiv dafür eingesetzt und es war von allen Seiten guter Wille vorhanden. Wir haben die öffentliche Verbindung dringend gebraucht und es ist für die Bevölkerung eine große Erleichterung im täglichen Leben. Bis jetzt war es sehr schwierig." Die Buslinie werde vom Land Niederösterreich, vom Land Bratislava und von der Stadt Bratislava organisiert und finanziert.
Freude bei der Bevölkerung
"Die Bevölkerung hat die neue Verbindung sehr positiv aufgenommen. Auch viele Schulkinder und Studenten pendeln nach Bratislava", freut sich Rastislav Pavlik, Gemeinderat in Hainburg und fährt fort: "Wir haben mehrere Schritte gesetzt, haben mit Politikern in der Slowakei gesprochen und einen offenen Brief an das Land Niederösterreich, an die Stadt und den Landkreis Bratislava geschrieben."
Elena Seeber vom Gästeinfobüro Hainburg pendelt beruflich für ihren Teilzeitjob von Hainburg in die Slowakei und erzählt: "Derzeit habe ich noch das Auto von meinem Bruder ausgeborgt, aber nächste Woche fahre ich auch mit dem Bus nach Bratislava. Ich habe meine Tochter auch in der Tanzschule angemeldet, da pendeln wir zusätzlich zweimal die Woche nach Bratislava."
Bus statt Auto
Martin Petrik aus Wolfsthal fährt für Erledigungen mit dem Bus nach Bratislava und erzählt: "Ich war angenehm überrascht, der Bus war fast voll. Die Karte ist zwar teurer geworden, aber die Busse sind neu, fahren verlässlich und sind gut in den städtischen Nahverkehr integriert. Man gelangt direkt in den Stadtkern von Bratislava." Er sieht den Bus als praktische Alternative zum Auto, da es in Bratislava eine großflächige Kurzparkzone gibt. Petrik schlägt jedoch vor, ein einheitliches, grenzübergreifendes Fahrticket einzuführen, da viele Leute im Raum Wien - Bratislava pendeln würden.
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