Zu teuer
Pferde wurden wie Müll entsorgt

Herkules und Vincent van Gogh einpaar Tage vor ihren Tod. | Foto: ©RMA
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  • Herkules und Vincent van Gogh einpaar Tage vor ihren Tod.
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BEZIRK (mec). Es ist eine traurige Geschichte, die ein Tierarzt aus dem Bezirk Bruck/Leitha zu erzählen hat. Sie hat sich auf seinem Reiterhof in Hansag auf der ungarischen Seite von Andau vor fünf Jahren zugetragen. Dr. M. hatte den Hof 2012 an Alexandra S. verpachtet. Es war vereinbart worden, dass sich die Pächterin um sechs Pferde des Eigentümers sowie um fünf weitere Pensionspferde kümmert.

Pferde einfach entsorgt?

Als der Hofbesitzer Anfang 2013 nach einem längeren Auslandsaufenthalt zurückkehrte musste er feststellen, dass die fünf Pensionspferde eingeschläfert worden waren. Er bezweifelt, dass die Euthanasierung gerechtfertigt war. Kurz darauf kamen fünf Einstellpferde der Wiener Unternehmerin und Turnierreiterin K., einer Bekannten von Alexandra S., auf den Hof. Sie bekundete Interesse daran, den Reitstall zu erwerben, was Dr. M. im Nachhinein als Hinhaltetaktik betrachtet, denn Alexandra S. hatte währenddessen bei ihm hohe Schulden angehäuft.

Erschreckende Bilder

Als sich im Herbst 2014 die Streitigkeiten zwischen Eigentümer und Pächterin zuspitzten, beschloss Alexandra S., mit ihren und den Pferden von K. aus dem Reitstall auszuziehen – wollte dabei aber nicht alle Pferde mitnehmen. Die behandelnde Tierärztin weigerte sich vorerst, die älteren Pferde, darunter der Wallach Vincent van Gogh, ein ehemals erfolgreiches Turnierpferd und das Pony Herkules, einzuschläfern. Daraufhin rief Alexandra S. einen Viehhändler aus Hainburg, um die Pferdepensionisten mittels Bolzenschussapparat töten zu lassen. Schon beim ersten Pferd setzte er den Apparat falsch an, der Bolzen drang nicht in das Gehirn, sondern in die Stirnhöhle ein. Das Pferd riss sich in Panik los. Blut lief aus Schussöffnung und Nüstern. Nachdem sich das traumatisierte Tier nicht mehr einfangen ließ, trat der Viehhändler wieder den Heimweg an. Alexandra S. rief ihre Tierärztin an, welche die schwer verletzte Stute erlöste und auch die restlichen vier Pferden einschläferte. Die Einverständniserklärung dafür hatte K. unterschrieben, obwohl das Pony Herkules der Tochter des Hofbesitzers gehörte.

"Pferde waren nicht krank"

"S. und K. wollten ohne die alte , aber gesunden Pferdepensionisten - alle vier ehemalige erfolgreiche Turnierpferde-  die anscheinend über Nacht sterbenskrank geworden sind, ausziehen, um sich die Einstellkosten zu ersparen", meint der Tierarzt. "K. ist eine der reichsten Frauen von Wien. Sie sind dann mit den jungen Verkaufspferden, nach sechs Tagen ausgezogen. Einige davon, wurden wenige Wochen später in der Arena in Salzburg versteigert", erzählt er. In Österreich ist es Tierärzten verboten Pferde aus wirtschaftlichen Gründen zu töten. "Anscheinend hört Tierschutz an der Grenze auf", so der Tierarzt.

Der verschwiegene Skandal

Die Kadaver wurden mit einem Bagger direkt am Hof vergraben. Der Eigentümer erfuhr davon erst zwei Tage später durch den Anruf eines Pflegers. Er informierte die Behörden. Die ungarische Polizei rückte mit Maschinen und zwei Amtstierärzten an und grub die Kadaver wieder aus. Das ist durch Fotos, deren Anblick nicht leicht zu ertragen ist, dokumentiert. Die ungarische Justiz leitete ein Strafverfahren gegen Alexandra S. wegen verschiedener Delikte ein. Sie wurde 2016 zu einer bedingten Freiheitsstrafe verurteilt. Eine Anzeige bei der Tierärztekammer gegen die Tierärztin blieb folgenlos, da sich die Vorfälle in Ungarn abgespielt hatten. Versuche, die Öffentlichkeit zu informieren, wurden von Medien abgeblockt. Dr. M. glaubt, dass dies am Einfluss von Unternehmerin K. liegt. Auch bei Tierschutzverbänden und beim österr. Pferdesportverband stieß er auf taube Ohren, obwohl die Vorfälle durch Dokumente und Fotos belegt sind.

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