Mit 66 Jahren Teil 8
Senioren - Unterwegs, um anderen zu helfen

- Im Rahmen der „Gemeinsamen Lesezeit“ bringen Lesepaten und -patinnen den Kindern die Welt der Bücher näher und fördern die Lesekompetenz.
- Foto: Hilfswerk NÖ
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Wenn Senioren eines reichlich haben, dann ist es Freizeit. Wie man sie im Bezirk sinnvoll und erfüllt verbringen kann und selbst davon profitiert.
BRUCK/BEZIRK. Wer noch fit und aktiv ist, kann anderen helfen, denen es nicht mehr so gut geht. Das kann eine einfache Plauderstunde beim Besuchsdienst sein oder auch Mithilfe bei Diensten wie Essen auf Rädern, der Tafel oder als Lesepaten und -patinnen für Kinder. Neben dem guten Gewissen können Senioren so auch neue Bekanntschaften machen und wieder Anschluss finden.
Besuchsdienst vom Hilfswerk
Beim Besuchsdienst ist der Name Programm: Dabei besuchen Freiwillige regelmäßig ältere Menschen zu Hause und verbringen gemeinsame Stunden. Vorlesen, Karten spielen, spazieren gehen und plaudern sind beliebte Aktivitäten, die das Alleinsein verkürzen.

- „Gerade im Besuchsdienst geht es meist einfach nur darum, jemandem Zeit zu schenken“, sagt Michaela Hinterholzer, Präsidentin des Hilfswerk Niederösterreich.
- Foto: Hilfswerk NÖ
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„Ehrenamtliches Engagement erfüllt Menschen mit viel Freude und neuer Erfahrung. Gerade im Besuchsdienst geht es meist einfach nur darum, jemandem Zeit zu schenken. Diese Stunden sind für beide Seiten – Gast sowie Besuchten – eine ungeheure Bereicherung und ein lieb gewonnener Fixpunkt im Alltag“, sagt Michaela Hinterholzer, Präsidentin des Hilfswerks Niederösterreich. Auch Angehörige kann der Besuchsdienst entlasten. Im Bezirk Bruck/Leitha wird er gerade aufgebaut. Wenn Sie Zeit übrig haben, melden Sie sich hier per Mail oder unter der Tel. 05 9249-30175.
Mit Kindern Lesen üben
Im Rahmen der „Gemeinsamen Lesezeit“ lässt man als Lesepatin oder -pate Kinder in die Welt der Bücher eintauchen. Das Projekt gibt es in Bibliotheken, Schulen oder Kinderbetreuungseinrichtungen. Im Bezirk Bruck sind zwei pensionierte Lesepatinnen vom Hilfswerk aus unterwegs. Hedwig Egger ist seit vorletztem Herbst für das Rote Kreuz als Lesepatin in Göttlesbrunn tätig. Sie bringt Kindern einmal pro Woche in der Volksschule das Lesen näher und übt mit ihnen. "Es ist sehr interessant, die verschiedenen Entwicklungsstufen und Ausdrucksweisen der Kinder mitzuerleben."

- Lesepatin Hedwig Egger aus Göttlesbrunn macht ihre Aufgabe Spaß.
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Auch die Unterrichtsmethoden haben sich geändert, statt einzelner Buchstaben lernen Kinder heutzutage Silben und Wörter. Besonders für Textaufgaben, auch im Rechnen, ist nicht nur Lesen, sondern auch Verstehen gefragt. Hedwig Egger schätzt an ihrer Aufgabe, unter Leute zu kommen und Kontakt zu allen Generationen zu haben. "In einer Stadt wie Bruck gibt es Treffpunkte wie Kaffeehäuser. Am Land ist es schwieriger, Anschluss zu finden." Mittlerweile arbeitet sie auch bei anderen Rotkreuz-Angeboten wie dem Sozialmarkt mit.
Ein Fixtermin pro Monat
Unter dem Motto "Gemeinsam statt einsam" findet in Bruck/Leitha jeden dritten Freitag im Monat ein Seniorentreff in der Rotkreuz-Bezirksstelle in der Höfleiner Straße 18 statt. Der Nachmittag beginnt mit einer Kaffeejause, dann steht ein Kurzvortrag zu verschiedensten Themen wie Sicherheit, Reisen, Tanz, Gesundheit oder Essen am Programm. Manchmal wird gemeinsam Bingo gespielt. Alle älteren Menschen können ohne Voranmeldung teilnehmen. Das nächste Seniorentreff findet am 21. Februar von 15 bis 18 Uhr statt.
Barrierefrei reisen
Sechsmal im Jahr bietet das Rote Kreuz im Bezirk betreute Ausflüge an, die meisten davon halbtags. Zum bequemen Ein- und Aussteigen ist ein Niederflurbus im Einsatz. Die Ziele werden im Vorfeld auf ihre Barrierefreiheit überprüft, daher können auch Personen mit Rollator oder Rollstuhl problemlos mitfahren. Unterwegs werden die Reisenden gut betreut. Der letzte Ausflug führte in den 7. Wiener Gemeindebezirk ins Möbelmuseum. Weiters am Programm stehen heuer, die Heller-Zuckerlwerkstatt und der Prater in Wien. Ganztags geht's mit dem Reblausexpress durch das Weinviertel. Anmeldung bei Norbert Waigl, Telefon 059 144 53055 oder Evelin Steinhauser.

- Ein Niederflurbus bringt die Reisenden bequem zu ihren Ausflügen, die das Rote Kreuz Bruck anbietet.
- Foto: Rotes Kreuz Bruck/L
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Beim Roten Kreuz sind viele Senioren und Seniorinnen aktiv im Einsatz. "Gerade im Bereich Gesundheit und soziale Dienste ist die Mehrheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schon in Pension", erzählt Fachbereichsleiterin Evelin Steinhauser. So kommt es vor, dass jüngere und agilere Senioren die Älteren betreuen. Man versteht einander.
Mitmachen und Zeit schenken
Das Hilfswerk sucht im Bezirk Bruck/Leitha Menschen egal welchen Alters, die einer sinnvollen und befriedigenden ehrenamtlichen Tätigkeit nachgehen möchten. Infos gibt es hier per Mail oder unter der Tel. 05 9249-30175.
Das Rote Kreuz sucht ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ganz Österreich für Seniorenangebote, Rettungsdienst, Henry-Laden und für Lese- und Lernpatenschaften. Infos unter hier.
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