Mindestsicherung: Einkommen zu wenig zum Leben
Die einen bezeichnen die Mindestsicherung als Nothilfe, die anderen als soziale Hängematte.
BEZIRK (bm). Wer kein Auskommen mit dem Einkommen findet oder längere Zeit arbeitslos ist, der landet in der Bedarfsorientierten Mindestsicherung. 24.547 Niederösterreicher beziehen derzeit diese Form der Sozialhilfe in der Höhe von 827 Euro im Monat. Im Bezirk Bruck sind es 432 Bezieher, 173 davon sind voll arbeitsfähig. 0,99 Prozent der Brucker sind somit auf diese Staatshilfe angewiesen, somit ist Bruck auf Platz zwanzig von 25 Bezirken.
Gemeinden tragen Kosten
Die Kosten für die Mindestsicherung tragen zu 60% der Bund und zu jeweils 20% die Länder und Gemeinden. Im Bezirk Bruck betrug im Vorjahr der Beitrag der Gemeinden 161.549 Euro.
Gemeinnützige Arbeit
Wie Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka jetzt fordert, sollen arbeitsfähige Mindestsicherungsbezieher gemeinnützige Arbeit verrichten. Das unterstützt auch Wolfsthals Bürgermeister Gerhard Schödinger: "Es geht nicht darum, die Leute als billige Arbeitskräfte heranzuziehen, sondern um ihnen ein Gefühl des Gebrauchtwerdens zu vermitteln. Wir hatten vor längerer Zeit einen Mann, der psychisch massiv darunter gelitten hat, dass er keinen Job mehr fand und zum Mindestsicherungsempfänger wurde. Wir haben ihn in der Gemeinde angestellt und der Mann ist binnen kürzester Zeit aufgeblüht."
Zur Sache:
Im Jahr 2015 beträgt die Mindestsicherung für Alleinstehende 827,82 €, zwölf Mal im Jahr. Rund zwei Drittel der Bezieher fallen unter den Begriff der "Working Poor" - damit sind Niedriglohnempfänger gemeint, die unter das Existenzminimum fallen, der Differenzbetrag wird über die Mindestsicherung ausgeglichen.
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