Arbeiterkammer-Bilanz: 2015 war ein arbeitsreiches Jahr
Die Arbeiterkammer Hainburg forderte 2015 für 98 Arbeitnehmer ausstehende Gehälter und Löhne ein.
BEZIRK (bm). Es war ein arbeitsreiches Jahr, nun präsentierte die Arbeiterkammer Hainburg die Bilanz für 2015.
Nein zu Feiertagszuschlag
Wieder einmal zeigte sich, dass die Verfallsfristen für Lohnansprüche im Gastgewerbe viel zu kurz sind. Hainburgs Arbeiterkammer-Bezirksstellenleiter Christian Bauer schildert den aktuellen Fall: "Ein junger Koch hatte durch Zufall von einem Freund gehört, dass es für Arbeit an Feiertagen einen Zuschlag gibt. Das hat ihn stutzig gemacht, denn in seinen Lohnabrechnungen fand sich nie ein Feiertagszuschlag." Im Gastgewerbe ist es allerdings üblich, auch an Wochenenden und Feiertagen zu arbeiten. Der Sonntag zählt sogar als "normaler" Arbeitstag. "Nicht aber Feiertage, oder wenn Feiertage auf einen Sonntag fallen. Dann ist ein Zuschlag fällig", erläutert Bauer. Doch durch den speziellen Kollektivvertrag konnte die AK lediglich vier Monate nachfordern, dies aber bei einer Beschäftigungsdauer von rund zwei Jahren. Der Koch hat den Schaden.
393.103 Euro erkämpft
Nichtsdestotrotz war das Jahr 2015 für die Arbeiterkammer ein arbeitsintensives: So forderten die Experten für 98 Dienstnehmer ausstehende Löhne und Gehälter ein. "Leider haben es einige Arbeitgeber auf gerichtliche Auseinandersetzungen ankommen lassen", weiß Bauer. So wurden zwölf Fälle dem Rechtsschutzbüro in Wien unter der Leitung von Helga Schaber übertragen, das die Klagen beim Arbeitsgericht einbringt. Für die Arbeitnehmer des Bezirks Bruck konnten insgesamt 184.398 Euro an Entgeltnachzahlungen erreicht werden, weiters wurden 208.705 Euro für 56 Dienstnehmer aus zwölf insolventen Betrieben gesichert. 627 Personen suchten die Arbeiterkammer in Hainburg für persönliche Gespräche auf, 1.572 Arbeitnehmer ließen sich telefonisch beraten.
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