Der Supergau 1986
Zeitzeugen erinnern sich an die Auswirkungen nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl.
BEZIRK (bm). Am 26. April jährt sich die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl zum 30. Mal. Trotz der dramatischen Auswirkungen halten die Nachbarländer an der Atomkraft fest.
Katastrophe am 26. April 1986
Eine radioaktiv belastete Fläche 11-mal so groß wie NÖ und 600.000 Menschen, die einer starken Strahlenbelastung ausgesetzt wurden. Und noch immer leiden die Menschen unter den Nachwehen des Supergaus in Tschernobyl. Die Gefahr einer neuerlichen Katastrophe liegt direkt vor der Haustür. Die Bezirkshauptstadt Bruck liegt 126 Kilometer von den slowakischen Kernkraftwerken Mohovce, 158 Kilometer von Bohunice entfernt. Das ungarische Atomkraftwerk Paks ist 221 Kilometer von Bruck entfernt. Die Nachbarstaaten Slowakei und Ungarn verfolgen Ausbaupläne, obwohl die Atomkraft nicht rentabel ist.
Auswirkungen im Bezirk
Musiker Otto Haunold aus Bruck an der Leitha, der neben der Musik auch Motocross fährt, erinnert sich: "Wir hatten am 27. April einen Motocross Staatsmeisterschaftslauf am Spitzerberg. Am Morgen kam der Feuerwehrhauptmann und sagte, es sei was geschehen, erhöhte Radioaktivität, man wisse aber nichts genaues. Das Rennen stand kurz vor der Absage. Da es aber nicht geregnet hatte, durften wir es dann doch durchführen."
Donau-Schiffe kontaminiert
Rudolf Reiterer aus Hainburg war zu jener Zeit Feuerwehrmann: "Ich bin als Feuerwehrmann mit dem Motorboot zur Überprüfung der Radioaktivität der Donauschifffahrt Tag und Nacht auf der Donau mit dem Feuerwehr A-Boot unterwegs gewesen und wir haben etliche Schiffe als kontaminiert ausgewiesen und sie dann zur Dekontaminierung in den Zollfreihafen nach Wien beordert. Meistens waren die Luftfilter der Motoren betroffen."
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