Pflegebedarf im Burgenland steigt weiter an
Die Zahl und der Anteil älterer Menschen werden im Burgenland auch in den kommenden Jahren weiter steigen. Geburtenstarke Nachkriegsjahrgänge rücken nach, und vor allem der Anteil an Menschen über 75 Jahre wird in den nächsten Jahren deutlich höher.
Auch bei positiver Entwicklung der Gesundheit im Alter ist mit einem zunehmenden Pflegebedarf zu rechnen. Berechnungen des Burgenländischen Hilfswerks haben ergeben, dass es bis 2022 im Burgenland um 14 % mehr Pflegegeldbezieher geben wird als 2015.
Pflegegeld
Wer der Pflege bedarf, hat in Österreich Anspruch auf Pflegegeld. Das bekommt jede/r, die/ der über mindestens sechs Monate einen anerkannten Pflegebedarf von durchschnittlich mehr als 65 Stunden im Monat auf Grund von
Behinderung bzw. Einschränkungen hat.
Das Pflegegeld ist in sieben Stufen gegliedert und wird monatlich ausbezahlt. Die Einstufung richtet sich nach dem Umfang des Pflegebedarfs.
DIe Höhe bewegt sich von 157,30 Euro (Pflegestufe 1, mehr als 65 Stunden Pflegebedarf pro Monat) bis 1.688,90 Euro (Pflegestufe 7, mehr als 180 Stunden plus Bewegungsunfähigkeit).
Sozialhilfe
Das Land Burgenland unterstützt je nach Bedarf die Kosten des Einzelnen durch einen Beitrag aus der Sozialhilfe. Beantragt wird diese bei der Bezirkshauptmannschaft. Übersteigen die Kosten einen vom zumutbaren Kostenbeitrag, so wird die Pflege von der Behörde bescheidmäßig zuerkannt. Die Kosten - vorbehaltlich der Rückverrechnung eines Kostenbeitrages mit dem Pflegebedürftigen - werden dann vorläufig übernommen.
Die Sozialhilfe springt ein, wenn Einkommen, Pflegegeld und verwertbares Vermögen der Hilfesuchenden nicht ausreichen, um den Lebensbedarf zu sichern.
Im Burgenland gibt es 42 Pflegeheime, 13 Anbieter von Hauskrankenpflege und einige Tagesbetreuungszentren.
Hauskrankenpflege
Hauskrankenpflege wird von diplomiertem Gesundheits- und Krankenpflegepersonal sowie Pflegehelferinnen geleistet. Die Pflege umfasst Tätigkeiten wie Verbandswechsel, Wundpflege, Verabreichung von Insulin oder Stomaversorgung. Eine Heimhilfe bietet Unterstützung bei alltäglichen Verrichtungen wie Hausarbeit, einfacher Körperpflege, An- und Auskleiden.
Wenn die Eigenmittel des Pflegebedürftigen zur Kostenabdeckung ausreichen, verrechnet die Pflegeorganisation die Kosten direkt mit dem Leistungsbezieher.
Ist das nicht der Fall, übernimmt das Land einen Teil der Kosten. Basis sind landeseinheitlich geregelte Stundensätze für die reine Pflegezeit.
Landesweit tätige Organisationen:
Hilfswerk
Telefon: 02682/65150
E-Mail: office@burgenland.hilfswerk.at
Volkshilfe
Telefon: 02682/61569
E-Mail: center@volkshilfe-bgld.at
Caritas
Telefon: 0676/83 73 07 30
E-Mail: p.sulzbachert@caritas-burgenland.at
Rotes Kreuz
Telefon: 02682/744-13
E-Mail: margret.dertnig@b.roteskreuz.at
Kosten
Die Frage, was Pflege und Betreuung insgesamt kosten, ist nicht pauschal zu beantworten. Die Kosten richten sich nach den individuellen finanzielle Möglichkeiten, sind sozial gestaffelt und/oder werden entsprechend gefördert.
Es empfiehlt sich eine Beratung und Preisinformation bei den jeweiligen Sozialorganisationen, bei der Bezirkshauptmannschaft oder in der Sozialabteilung der Landesregierung.
Zu den Kosten von Hilfsmitteln und Heilbehelfen informieren ausführlich die jeweiligen Krankenkassen.
Information
Amt der Burgenländischen Landesregierung
Europaplatz 1, 7000 Eisenstadt
Telefon: 057-600-2000
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