Drogen-Trio geschnappt
800 Cannabispflanzen im Burgenland beschlagnahmt
Der Landespolizeidirektion Burgenland gelang es nach intensiven Ermittlungen eine Drogenbrande festzunehmen. Bei Hausdurchsuchungen im Burgenland und Niederösterreich wurden insgesamt 800 Cannabispflanzen sichergestellt. Innerhalb von zwei Jahren wurde 70 kg Suchtgift im Straßenverkaufswert von ca. 700.000,- Euro produziert. Zwei Russen und ein Ungar befinden sich in Untersuchungshaft.
BURGENLAND. Nach einem Hinweis des Stadtpolizeikommandos Sopron, startete das Landeskriminalamt Burgenland Ermittlungen gegen zwei russische Staatsbürger mit Wohnsitz in Ungarn, die im großen Rahmen in Containern Cannabis-Blüten produzierten, diese dort zu Suchtmittel verarbeiteten und in weiterer Folge gewinnbringend verkauften. Im Laufe der Ermittlungen wurde eine dritte Person identifiziert, die vermutlich der Kopf dieser Bande war. Die Plantagen befanden sich in Krensdorf (Bezirk Mattersburg), Breitenbrunn (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) und in Prellenkirchen (Bezirk Bruck an der Leitha).
800 Pflanzen, Kokain & Bargeld sichergestellt
Am 30. März erfolgte dann der Zugriff seitens der Polizei: in den drei Anlagen wurden unter Beiziehung von Drogenspürhunden Hausdurchsuchungen durchgeführt. Dabei konnten die PolizistInnen rund 800 Stück Cannabispflanzen sicherstellen. Davon waren 400 Stück in Vollblüte, welche kurz vor der Ernte standen. Doch das war noch nicht alles, auch 1,3 kg Kokain, 2 kg fertiges Cannabiskraut, sowie Barmittel zwischen 25.000,- und 30.000,- Euro wurden aufgefunden.
Gattin half beim Züchten
In einem Einfamilienhaus im niederösterreichischen Prellenkirchen, das dem 57-jährigen Kopf der Bande gehörte, betrieb der Ungar ebenfalls eine Cannabis-Indoor-Anlage. Innerhalb eines Jahres gelang es ihm - gemeinsam mit seiner 49-jährigen Gattin - etwa zehn Kilogramm Cannabis zu produzieren. Die Anlage befand sich im Keller des Hauses. Auch in einem Einfamilienhaus in Breitenbrunn hatte es früher eine Plantage gegeben, diese wurde zuletzt aber nicht mehr aktiv zur Züchtung genutzt.
Effizient & wirtschaftlich
Die Plantage in Krensdorf soll bereits seit 2016 bestehen und befand sich in einer scheinbar "unbenützten" Halle, in der man kaum Bewegungen oder Licht erkennen konnte. Bei genauerer Betrachtung, erkannte man, dass die Halle tatsächlich täglich genutzt wurde. Die Täter waren laut Chefinspektor Paul Schlaffer bei ihrer Arbeit sehr professionell und nutzten ihre Ressourcen effizient. Somit verarbeiteten die drei Männer beispielsweise auch die Stängel von den Pflanzen und stellten daraus Cannabis-Öl her. Die bei der Zucht anfallende Abfallerde entsorgte man meist mittels PKW-Anhänger in Ungarn.
Abnehmer sind noch unbekannt
Im Zeitraum von 2020 bis 2022 wurden insgesamt 70 kg an Suchtgift hergestellt. Der Straßenverkaufswert dieses Suchtgifts wird auf etwa 700.000,- Euro geschätzt. Das aus den sichergestellten Cannabispflanzen produzierbare Suchtgift hätte einen Straßenverkaufswert von ca. 40.000,- Euro. Die Mindestabnahme war 1 Kilogramm. Die Täter - zwei Russen und ein Ungar - befinden sich aktuell in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen (beispielsweise über die Abnehmer) werden derzeit noch fortgeführt.
"Einer der Russen war scheinbar für den Verkauf zuständig. Wir hatten ursprünglich angenommen, dass die Ware zur Gänze nach Ungarn exportiert werden würde. Das hat sich in den Ermittlungen nicht zu 100% bestätigt. Der Haupttäter sagt, er hat selbst nichts in Verkehr gesetzt. Die Ware wäre dort in Krensdorf vermutlich von "Ausländern" abgeholt worden. Es ist aber nicht auszuschließen, dass es auch Österreicher waren", erläutert Schlaffer.
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