Pflege im Alter
Ab wann ist Hilfe notwendig?
Mit dem Alter nimmt die Eigenständigkeit ab. Doch wann wird eine Pflegehilfe zur Notwendigkeit?
BURGENLAND. Spätestens ab dem eine Person sechs Monate lang nicht in der Lage ist, wegen körperlicher oder psychischer Einschränkungen alltägliche Aufgaben nicht mehr alleine zu bewältigen, gilt sie als pflegebedürftig.
Chronische Krankheiten aber auch plötzliche Ereignisse wie ein Schlaganfall oder ein Sturz sind Gründe für Pflegebedürftigkeit. Fünf Krankheitsgruppen sind sehr häufig dafür verantwortlich, dass Personen zu Pflegefällen werden.
Kreislaufsystem
Einer der häufigsten Gründe für Pflegebedürftigkeit sind Krankheiten des Kreislaufsystems. Dazu zählen auch Herzprobleme und Schlaganfall. Herz und Hirn sind diejenigen Organe im Organismus, die am schnellsten und empfindlichsten auf Veränderungen der zuführenden Blutgefäße reagieren. Daher leiden Personen nach Schlaganfällen oder Herzinfarkten oft ihr gesamtes Leben an Folgeschäden.
Störungen der Psyche
Mit dem Alter baut das Gehirn ab. Das ist ein ganz normaler Prozess und sorgt häufig dafür, dass eine Pflege benötigt wird. Am häufigsten ist die Demenz und die Alzheimer-Krankheit. Nur selten sind Demenzerkrankungen Folge von anderen Krankheiten, kann aber auch als Nebeneffekt von Parkinson, HIV oder chronischem Alkoholmissbrauch auftreten. Dann wird von sekundärer Demenz gesprochen.
Nervensystem
Entzündungen und Abbauprozesse im Nervensystem können den Bewegungsradius sehr einschränken. Das geht soweit, dass Personen komplett auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Geistige Beeinträchtigungen müssen dabei nicht vorliegen. Ein Beispiel für eine Krankheit des Nervensystems wäre die Multiple Sklerose. Schon in jungen Jahren kann sie zu starken körperlichen Einschränkungen führen. Bei älteren Menschen tritt häufig die Parkinson-Krankheit auf.
Bewegungsapparat
Gelenkabnutzungserscheinungen und rheumatische Erkrankungen verursachen Schmerzen und Gangunsicherheit. Es drohen Stürze, bei denen sich Betroffene verletzen können und in Folge oft noch weiter eingeschränkt sind. Auch Hände und Finger können mitbetroffen sein und so die Durchführung alltäglicher Tätigkeiten massiv beeinträchtigen. Das kann soweit gehen, dass schon alleine etwas zu essen oder zu trinken zu einer alltäglichen Herausforderung wird.
Krebserkrankungen
Oft führt nicht der Krebs selbst zur Pflegebedürfigkeit, sondern die Folgen. Schmerzen, instabile Knochen, schwere Verdauungsstörungen oder Beeinträchtigungen der Gehirnfunktion bei Hirntumoren sind Ursachen für die erhöhte Hilfsbedürftigkeit.
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