Solidarität im Burgenland
Die Pride kehrt nach Eisenstadt zurück

Am Samstag findet die Pride in Eisenstadt statt – eine friedliche Demonstration für die Rechte der LGBTQIA+-Community. | Foto: Alex Jackman auf Unsplash
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  • Am Samstag findet die Pride in Eisenstadt statt – eine friedliche Demonstration für die Rechte der LGBTQIA+-Community.
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Diskriminierung, Anfeindungen und Hassverbrechen gegen die LGBTQIA+ Community sind auch im Burgenland zu verzeichnen. Der Juni – international als Pride Month gefeiert – steht weltweit für Sichtbarkeit, Akzeptanz und Gleichberechtigung queerer Menschen. Auch im Burgenland demonstrieren am kommenden Samstag zahlreiche Menschen für mehr Toleranz und ein respektvolles Miteinander.

BURGENLAND. Die Relevanz der LGBTQIA+ Bewegung zeigte sich in jüngster Vergangenheit auch in der Berichterstattung über eine großangelegte Razzia in Österreich, bei der 18 Personen (auch im Burgenland) wegen Hasskriminalität gegen queere Menschen festgenommen wurden, wie MeinBezirk berichtete. Ein erschreckendes Beispiel dafür, dass auch hierzulande queere Personen nicht frei von Gewalt und Diskriminierung leben können.

Eine Woche nach der Vienna Pride zeigt auch das Burgenland Flagge: Am Samstag versammeln sich zahlreiche Burgenländerinnen und Burgenländer, um gemeinsam ein Zeichen für Liebe, Solidarität und Akzeptanz zu setzen. Ziel ist es, Aufmerksamkeit für die Probleme der LGBTQIA+ Community zu schaffen – und aktiv für mehr Gleichberechtigung im Alltag einzutreten.

Rund 400 Menschen 2023 nahmen bei der Pride in Eisentadt teil. | Foto: Sandra Koeune
  • Rund 400 Menschen 2023 nahmen bei der Pride in Eisentadt teil.
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Studien belegen: Diskriminierung ist alltäglich

Laut einer aktuellen Umfrage von Jägermeister fühlen sich 56 Prozent der LGBTQIA+ Community in Österreich an bestimmten Orten beim Ausgehen und Feiern unwohl. Eine Studie der sozialdemokratischen LGBTIQ-Organisation SOHO aus dem Jahr 2022 zeigt zudem einen Anstieg an queerfeindlichen Übergriffen – sowohl online als auch offline. Die SORA-Studie (2020) belegt: 73 Prozent der befragten homosexuellen und bisexuellen Personen in Österreich haben in den letzten drei Jahren Diskriminierung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung erlebt.

Diese Zahlen verdeutlichen die anhaltende gesellschaftliche Ausgrenzung und machen klar: Queere Stimmen müssen gehört werden.

LGBTQAI+ - Was ist das eigentlich?
    • Lesbian: Menschen, die homosexuell sind, in diesem Fall also Frauen, die Frauen lieben. Bei Frauen sagt man dazu auch lesbisch.

    • Gay: Menschen, die homosexuell sind, in diesem Fall Männer, die Männer lieben.

    • Bisexual: Menschen, die sowohl Frauen als auch Männer lieben, nennt man bisexuell. Homosexualität und Bisexualität gab es schon immer und gibt es auch überall auf der Welt.

    • Transsexual/Transgender: Als Transsexuell werden Menschen bezeichnet, die ihr eigenes Geschlecht infrage stellen, beziehungsweise das Gefühl verspüren, "im falschen Körper geboren worden zu sein", etwa wenn sie als Junge geboren wurden, sich aber als Mädchen fühlen - oder andersherum. Manchmal dauert es sehr lange, bis Menschen klar wird, dass sie sich im falschen Körper fühlen. Für Transgender- oder transsexuelle Menschen ist dieser Prozess oft nicht einfach.

    • Queer: Manche Menschen finden die verschiedenen Begriffe aber auch einschränkend oder sie finden sich nicht zu hundert Prozent in einem der Begriffe wieder. Deswegen sagen viele Personen auch einfach, dass sie "queer" sind. In dem Begriff "queer" werden dann also grundsätzlich alle Menschen vereint, die anders lieben oder fühlen als heterosexuelle Menschen.

    • Intersexual: Intersexualität ist ein Begriff aus der Medizin. Bei intersexuellen Menschen kann man nicht eindeutig sagen, ob ihr Körper männlich oder weiblich ist, zum Beispiel aufgrund ihrer Organe oder der Hormone in ihrem Körper.

    • Asexual: Menschen, die kein Interesse oder nur selten das Bedürfnis danach haben, mit einem anderen Menschen intim zu werden, nennt man asexuell. Asexuelle Menschen fühlen sich also grundsätzlich zu niemandem sexuell hingezogen. Aber auch Menschen, die kaum oder nur unter bestimmten Umständen sexuelle Anziehung empfinden, nennt man asexuell.

    Natürlich gibt es aber noch viel mehr Sexualitäten. Und dafür steht das "+" am Ende von "LGBTQIA+". So werden auch Menschen erwähnt, die eine andere sexuelle Orientierung haben.
    (Diese Infobox wurde erstellt von Jennifer Flechl, Redaktion Mattersburg)

Pride Month im Burgenland: Solidarität statt Symbolpolitik

Der Pride Month im Burgenland steht für weit mehr als bunte Paraden und Partys. Er ist ein politisches Statement gegen Hass, Ausgrenzung und Ignoranz. Der Pride Month wird deshalb im Juni gefeiert, um auf die Stonewall-Aufstände in New York im Juni 1969 zu erinnern. Diese Aufstände gelten als Wendepunkt im Kampf für die Rechte von LGBTQIA+-Personen und als Geburtsstunde der LGBTQIA+-Bewegung. In jener Zeit wurde eine Bar für homosexuelle Personen in der Christopher Street in New York von der Polizei im Rahmen einer Razzia gestürmt. Dies führte zu Aufständen und Demonstrationen. Eine Bewegung formte sich und eine Community, welche bislang oft zurückhaltend auftrat, begann für ihre Rechte einzutreten.

"Weil Sichtbarkeit, Solidarität und Widerstand nicht ohne Kampf zu haben sind. Weil die Pride kein Partyformat ist, sondern Ausdruck eines politischen Anspruchs. Weil queeres Leben mehr braucht als Symbolpolitik, Regenbogenlogos und Social-Media-Selfies."
Mathias Adler, einer der Organisatoren der Pride Eisenstadt 2025

Der Pride Month soll Sichtbarkeit und Solidarität schaffen.  | Foto: Barbara Schuster/RMW
  • Der Pride Month soll Sichtbarkeit und Solidarität schaffen.
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Hass beginnt oft im Kleinen: in verletzenden Kommentaren, Falschinformationen oder gezielten Desinformationen auf Social Media. Deshalb ist es wichtig, hasserfüllte Postings oder Fake News zu melden und sich aktiv für Aufklärung und Respekt einzusetzen. Der Pride Month Burgenland will genau das: Aufklären, Sichtbarkeit schaffen und die Gesellschaft für queere Lebensrealitäten sensibilisieren. 

Programm der Pride in Eisenstadt

Nach einem Jahr Pause kehrt die Pride am 21. Juni wieder nach Eisenstadt zurück. Im Vorjahr fand sie in Mattersburg statt und noch etwas ist neu: Die Pride wird heuer von der Kommunistischen Jugend Österreich (KJÖ) organisiert. Unter dem Motto „Kämpferisch. Kommunistisch. Kollektiv.“ soll beginnt die diesjährige Pride in Eisenstadt am Samstag um 15.30 Uhr am Europaplatz. 

Ablauf der Pride in Eisenstadt

MeinBezirk fasst für dich das Programm und den Ablauf der Pride in Eisenstadt zusammen. Organisiert von der KJÖ, ist jede und jeder willkommen, mitzumachen und Solidarität und Akzeptanz zu zeigen.
  • Beginn am 21. Juni um 15.30 Uhr am Europaplatz in Eisenstadt
  • Erste Kundgebung um 16.15 Uhr
  • Demonstrationszug durch Eisenstadt um 16.45 Uhr
  • Schlusskundgebung bei der Pestsäule um 17.40 Uhr

Hilfe bei Gewalt

Solltest du Opfer von Gewalt sein oder Gewalt wahrnehmen, wende dich jederzeit an den Polizeinotruf 133 oder 112 wenden. Gehörlose und Hörbehinderte können per SMS an 0800/133 133 Hilfe rufen.

Weitere Anlaufstellen:

Frauenhelpline: 0800/22 25 55

Frauenhäuser Burgenland: 05 09 44 4000

Männernotruf: 0800/24 62 47

Männerinfo Krisenhelpline: 0800/40 07 77

Sozialhaus Burgenland: 05 09 44 4100

Telefonseelsorge: 142 (ohne Vorwahl)

Rat auf Draht: 147 (ohne Vorwahl)

Pro Senectute Beratungs-Hotline „Gewalt im Alter“: 0699/11 20 00 99

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