Sprengstoff, Drogen, Mord
Vier Jahre, 73 Festnahmen und 500 Kilo Drogen

- Die Arbeitsgemeinschaft "Alpha Panonnia", eine Zusammenarbeit zwischen steirischen und burgenländischen Beamtinnen und Beamten, stellen unter anderem 4,5 Kilo Sprengstoff, Heroin, Kokain, synthetisches Suchtgift, Schusswaffen sowie Cannabis sicher.
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Die Arbeitsgruppe Alpha-Pannonia, eine Arbeitsgemeinschaft steirischer und burgenländischer Beamtinnen und Beamter, zieht nach vier Jahren der Zusammenarbeit eine erste Bilanz. 73 Festnahmen wurden durchgeführt, 500 Kilo Drogen sichergestellt, mindestens vier kriminelle Gruppen zerschlagen und unter anderem auch Sprengstoff gefunden sowie erfolgreich aus dem Verkehr gezogen.
BURGENLAND/STEIERMARK. Eine Kooperation des Bundeskriminalamtes (BK) mit den Landeskriminalämtern (LKA) Steiermark und Burgenland wurde im November 2020 gegründet und zog am Mittwoch nach einer vierjährigen Zusammenarbeit Bilanz. Die Ermittlungen stützten sich hauptsächlich auf aktive Kartelle in der Steiermark, dem Burgenland und in Wien. Dabei gelangen 73 Festnahmen, wobei ein Großteil der Tätergruppen aus Balkan-Ländern sowie Österreich, Tschechien, Slowakei, Deutschland und Türkei stammt. Einige der festgenommenen Personen wurden, laut Berichten der Krone, bereits zu Haftstrafen von drei bis 15 Jahren verurteilt. Nun gibt die Arbeitsgruppe Alpha-Pannonia Einblicke in ihre Arbeit.

- Auch in der Steiermark und im Burgenland gibt es organisierte Kriminalität. Dabei werden ein Großteil der Straftaten mit Drogen, Drogenhandel etc. in Verbindung gebracht.
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Cannabis und Kokain in Möbeln versteckt
Durch die Operationen "Pannonia" und "Vogue" gelang dem LKA Burgenland die Festnahme von 38 Täterinnen und Tätern. Die serbische Tätergruppe schmuggelte Kokain und Cannabis in Lkws über die Straßen und Grenzen innerhalb Europas. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen zur Operation "Pannonia" führten Spuren bis zu einer Gruppe Albanern, welche Hunderte Kilo an Cannabis, die im Vorfeld in Möbelstücke eingebaut waren, ebenfalls durch Europa transportierten. Bei dieser zweiten Tätergruppe, im Zuge der Operation "Vogue", wurden 483 Kilo Cannabis, neun Schusswaffen und zehn Autos sichergestellt. 28 Festnahmen konnten allein durch diese Operation gelingen.

- Bei der Operation "Vogue", wurden 483 Kilo Cannabis, neun Schusswaffen und zehn Autos sichergestellt.
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Der Haupttäter lieferte sich vor Festnahme noch eine Schießerei mit kosovarischen Polizistinnen und Polizisten, konnte anschließend flüchten und erst mittels europäischem Haftbefehl in Belgien festgenommen werden, wie Ermittler Robert Terpotitz berichtet. Ihm drohen nun zehn Jahre bis zu lebenslanger Haft.
Sprengstoff und Auftragsmord
Die Operationen "Alpha" und "Hexagen" führten insgesamt zu 35 Festnahmen, welche vom LKA Steiermark durchgeführt wurden. Alle 32 Festnahmen gab es durch die Operation "Alpha", wie der Leiter des steirischen Landeskriminalamtes, Rene Kornberger dem ORF Burgenland gegenüber ausführt. Bei den Operationen wurden 4,5 Kilo Sprengstoff, Heroin, Kokain, synthetisches Suchtgift sowie Cannabis sichergestellt. Unweit von Graz wurden Täter festgenommen, die den konfiszierten Sprengstoff – 4,5 Kilo –mit dem Auto teils quer durch Österreich transportierten.
Im Zuge der Ermittlungen zur Operation "Alpha" wurde auch ein Auftragsmord aufgeklärt. Dabei wurde in Wien ein Schütze, wohnhaft in Graz, festgenommen. 2015 erschoss dieser den Chef eines verfeindeten Drogenclans in Montenegro. Der Schütze, Mitglied des Kavac-Clans, wollte sich im Raum Graz mit Immobiliengeschäften ein Leben aufbauen. Bei dem von ihm verübten Mord ließ er Patronenhülsen zurück, worauf DNA-Spuren zu finden waren. Der steirische Ermittler Erich Schnedl führt weiter aus, dass sich der Täter im Vorfeld der Tat in Südafrika aufgehalten habe. Das würden viele Söldner aus Balkanstaaten tun, um sich an Scharfschützen-Ausbildungen zu beteiligen, veranstalten und zu absolvieren.

- Auch ein Auftragsmord konnte im Zuge der Ermittlungen geklärt werden.
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Die Auseinandersetzung der beiden Clans "Kavac" und "Skaljar" zählt mittlerweile rund 70 Morde und die Blutspur zieht sich bis, beispielsweise, in die Innenstadt Wiens, wo ein 32-Jähriger vor dem Restaurant Figlmüller erschossen wurde.
Ein gallisches Dorf ohne Zaubertrank
Der BK-Chef Andreas Holzer fordert im Zuge der Bilanz- und Operations-Präsentation der Arbeitsgruppe "Alpha Pannonia" vehement eine Möglichkeit der Überwachung von Messengerdiensten. Auch Kartelle, welche von "Alpha Pannonia" überwacht werden, kommunizieren über Messengerdienste und man müsse in den Ermittlungen am "Puls der Zeit bleiben", so Holzer. Wenn es um die Ermittlung gehe, so würden Ermittlerinnen und Ermittler, laut Holzer, ihr Bestes geben. Dabei sprechen ihre Leistungen für sich, doch wenn es um die Bekämpfung organisierter Kriminalität mithilfe technischer Möglichkeiten gehe, so sei nun die Politik am Zug, schließt der BK-Chef.
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