Weinlese im Burgenland
Wein-Verantwortliche erwarten "sehr guten" Jahrgang
Burgenlands Winzerinnen und Winzer bereiten sich auf die Hauptlesezeit vor, die laut dem Präsidenten des Weinbauverbandes einen ähnlich tollen Jahrgang wie 2018 hervorbringen wird
DONNERSKIRCHEN. Beim Pressegespräch rund um die nahende Weinlese herrschte am Mittwoch regelrechte Aufbruchsstimmung im Martinsschlössl in Donnerskirchen. Andreas Liegenfeld, der Präsident des burgenländischen Weinbauverbandes, konnte quasi nur positives berichten.
"Erwarten eine sehr gute Ernte"
Man erwarte eine "sehr gute Ernte" und einen ähnlich guten Jahrgang wie 2018. Die Trauben seien kleiner als sonst, aber "extrem gesund". Unter anderem, weil es heuer keine Probleme mit Frost oder Hagel gegeben habe. "Die Weingärten im Burgenland sind quasi ausschließlich mit Speisetrauben bestückt und das ist eigentlich selten der Fall."
Thema Trockenheit
Dass es heuer weniger als üblich geregnet hat, war für die Winzerinnen und Winzer nur bedingt eine Herausforderung. "Im Mittel- und Südburgenland war das kein Problem und im Norden rund um den See wurde sehr gut mit der Tropfberegnung, die sehr wenig Wasser benötigt, bewässert", berichtet Liegenfeld.
Einzig in den jungen Lagen am Westufer des Neusiedler Sees habe es vereinzelt Probleme gegeben. "Da sind die Basisblätter zum Teil schon gelb gefärbt, was nicht optimal ist." Da es in den nächsten Jahren eher noch trockener als feuchter werden wird, brauche es etwa ein neues Laubmanagement zur Beschattung der Trauben und auch die Bodenbewirtschaftung müsse man sich anschauen. Viele Sorten seien aber ohnehin sehr trockenresistent.
70 Prozent verwenden Lesemaschine
Auch wenn das ein oder andere Weingut seine Lese bereits begonnen hat – die Hauptlesezeit beginnt im Burgenland erst Ende September. "Rund 70 Prozent der Trauben im Land werden mit Lesemaschinen geerntet, rund 30 Prozent per Hand". Dieses Verhältnis wird sich wohl nicht so schnell ändern. "Vielerorts fehlen für eine Handlese einfach die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", erklärt der Präsident. Generell werde die heurige Weinlese "stressig", da die reifen Trauben möglichst schnell aus den Weingärten in die Winzerkeller gebracht werden müssen und dafür nicht mehrere Wochen Zeit sei.
"Feuchtfröhliches" Ofczarek-Treffen
In Sachen Weinmarketing ging Weintourismus-Obmann Herbert Oschep noch einmal auf das neue Wein-Testimonial Nicholas Ofczarek ein. Dass man den aus diversen Filmen und Serien bekannten Schauspieler für eine originelle Wein-Kampagne gewinnen konnte, sei "wie Ostern und Weihnachten an einem Tag". Man habe sich die Zusammenarbeit gewünscht und sich dann bei einem "feuchtfröhlichen Treffen" mit dem Schauspieler gleich gut verstanden.
"Vertragsdetails geheim"
Auf die Frage der RegionalMedien, wie viel die Kooperation mit dem im deutschsprachigen Raum sehr gefragten Schauspieler denn koste, sagte Oschep: "Die Vertragsdetails sind natürlich geheim, aber wenn man sich die bisherige Berichterstattung und Aufmerksamkeit ansieht, sind die Kosten schon gedeckt." Der Vertrag mit Ofczarek gelte auch für nächstes Jahr.
Die bisherigen Reaktionen auf die Kampagne, in der Ofczarek Weine aus dem Burgenland darstellt, seien jedenfalls zu 80 Prozent "sehr positiv". Auch Doskozil finde die Kampagne "genial". Natürlich gebe es auch kritische Stimmen, "aber diese Kontroverse ist auch gut für uns", findet Oschep.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.