Bio-Beratung im Burgenland
Bio kommt künftig „aus einer Hand“

- LHStv. Astrid Eisenkopf präsentierte das neue Beratungsangebot für die Bio-Landwirtschaft. Marina Aigner (r) und Georg Mager (l) sind die ersten Mitglieder des Beraterteams.
- Foto: LMS
- hochgeladen von Christian Uchann
LHStv. Astrid Eisenkopf präsentierte ein neues Beratungsangebot für Biolandwirtschaft. Kritik kommt von der ÖVP und der Landwirtschaftskammer.
BURGENLAND. Seit dem 1. Juli führt das Land Beratungen über die Umstellung auf biologische Landwirtschaft aber auch laufende Beratungen im Bereich der Biolandwirtschaft selbst durch.
One Stop Shop
„Alle notwendigen Schritte, die zur Ausweitung des Bio-Flächenanteils führen, sollen an einer einzigen Stelle durchgeführt werden. Bio kommt im Burgenland künftig ,aus einer Hand‘. Das hat Vorteile für die Landwirtinnen und Landwirte sowie für die Konsumentinnen und Konsumenten. Zudem sichert die Übernahme der Beratungen durch die Landesregierung ein wohnortnahes und gleichwertiges Angebot von Nord bis Süd. Auch können hierdurch Synergien genutzt und Doppelstrukturen vermieden werden“, so Eisenkopf.
3 Bio-Berater im Einsatz
Gemeinsam mit den Bioberaterinnen und -beratern, die in Zukunft im gesamten Burgenland verteilt sein sollen, koordiniert eine zentrale Anlaufstelle im Land Angebot und Nachfrage. Bei den Beraterinnen und Beratern handelt es sich ebenfalls um Landwirtinnen und Landwirte mit Fachkenntnissen in den verschiedenen landwirtschaftlichen Sparten. Aktuell ist das Beraterteam drei Personen stark, eine vierte folgt demnächst. Weitere Beraterinnen und Berater sollen abhängig von Aufwand und Bedarf laufend akquiriert werden.
Bio-Umstellungsprämie
Mit der Bio-Umstellungsprämie wurden Landwirtinnen und Landwirte beim Umstieg auf Biolandwirtschaft unterstützt. 180 Anträge wurden eingereicht, 155 konnten bereits positiv erledigt, und damit insgesamt mehr als 1,5 Mio. Euro an burgenländische Betriebe ausbezahlt werden.
Landwirtschaftskammer: Gemeinsamer Bioweg wurde verlassen
Die Landwirtschaftskammer Burgenland (LK), die seit 40 Jahren die Bioberatung im Land durchgeführt hat, bedauert, dass das Land Burgenland gemeinsamen Bioweg verlässt. In einer Aussendung wird auf die erfolgreiche Entwicklung der vergangenen Jahre hingewiesen. So liegt der Bioanteil EU-weit bei 8,5 Prozent, österreichweit bei 26 Prozent und im Burgenland sogar bei 37 Prozent. Bereits 2018 lag der Bio-Anteil im Burgenland bei 34 Prozent. 2020 wurden trotz der Herausforderungen durch Corona über 21.000 Bio-Beratungen von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Burgenländischen Landwirtschaftskammer durchgeführt.
Den gemeinsamen „Bioweg“ mit einem fachlich-kompetenten Sozialpartner, der bereits seit über 40 Jahren erfolgreich die heimischen Biobetriebe berät zu verlassen, sei deshalb nicht nachvollziehbar, heißt es in der LK-Aussendung.
„Niemand weiß, wer die Berater sind“
Kritik kommt auch von ÖVP-Agrarsprecherin Carina Laschober-Luif, für die noch viele Fragen offen sind: „Niemand weiß, wer die Berater sind. Niemand weiß, wie diese erreichbar sind. Niemand weiß, welche Beratungen sie machen – rechtlich, wirtschaftlich, fördertechnisch. Niemand weiß, welchen fachlichen Hintergrund die Berater haben. Hier geht es um Existenzen von Betrieben und die Absicherung der Lebensmittelversorgung. Unsere Bäuerinnen und Bauern haben es nicht verdient, in dieser Art und Weise behandelt zu werden.“
Infos zur Beratung: Bio-Beratungen - Land Burgenland
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