Ausbau des öffentlichen Verkehrs
Burgenländisches Anrufsammeltaxi in 4 Bezirken
Verkehrslandesrat Heinrich Dorner präsentierte im Zuge einer Pressekonferenz die neuen Bestandteile der burgenländischen Gesamtverkehrsstrategie. Im Fokus dabei stehen die "Burgenländischen Anrufsammeltaxis" (BAST), die ab Herbst in vier Bezirken unterwegs sein werden, sowie eine neue Buslinie von Oberwart über Oberpullendorf in die Landeshauptstadt.
BURGENLAND. Bereits im Jahr 2021 startete der Prozess einer Anpassung der bestehenden Gesamtverkehrsstrategie. Dabei wurde auch versucht, die BürgerInnen anhand einer Umfrage miteinzubeziehen. Rund 6.000 Personen stimmten für schnellere & attraktive Linien, oder auch neue Linien wie beispielsweise aus dem Südburgenland in die Landeshauptstadt.
Anrufsammeltaxi-Methodik
Das Fundament des Planungsprozesses war das sogenannte BAST - "Burgenländische Anrufsammeltaxi", welches ab September 2023 in den Bezirken Jennersdorf, Güssing und Oberwart mit den 72 Gemeinden sowie im Bezirk Oberpullendorf mit 28 Gemeinden starten wird. Ein Anruf soll genügen und das BAST kommt zur gewünschten Abfahrtszeit (laut Fahrplan) zur gewünschten Sammelstelle. Die Vermittlung eines BAST-Fahrzeuges soll garantiert innerhalb einer Vorbestellzeit von 60 Minuten ab der Abfahrtszeit erfolgen.
Jeder Fahrgast soll innerhalb von 300 Metern einen Sammelpunkt des öffentlichen Verkehrs zu Fuß erreichen können. Eine Abholung von zu Hause aus wird vorerst nicht mehr möglich sein. Sollte es aber Einzelfälle geben, die eine Haltestelle innerhalb von 300 Metern nicht erreichen können, werden Lösungen bereitgestellt. Von Montag bis Freitag wird das Angebot des BAST anhand von Kleinbussen von 5:00 bis 20:00 Uhr zur Verfügung stehen. Buchen kann man künftig sowohl über die Hotline 0800 500 805, als auch über die neue BAST Web-App. Auch landesüberschreitende Fahrten, wie beispielsweise von Rudersdorf nach Fürstenfeld sollen weiterhin möglich sein, man sei gerade in Verhandlungen mit den Bezirken und Bundesländern.
Bestehende Systeme werden abgelöst
Bestehende bedarfs-gesteuerte Verkehrssystematiken (Mikro-ÖV), die von Gemeinden aus dem Süd- und Mittelburgenland bereits genutzt werden (zum Beispiel Zickental-Taxi im Südburgenland), sollen nach Rücksprache mit den Gemeinden von der neuen Initiative abgelöst werden. Die derzeitige Förderung für die bestehenden Systeme wird auslaufen, da ab Herbst ein gesamtheitliches Angebot vorliegen wird.
"Wir wollen mit diesem System nicht nur einen Ersatz für den Mikro-ÖV schaffen, sondern wir wollen mit diesem Angebot ins öffentliche System einschreiten. Das heißt man kann mit einem Klimaticket, oder auch mit der Systematik des VOR-Systems, mit seinen Fahrscheinen einsteigen und auch fahren.", so LR Dorner.
Laufender Austausch mit Gemeinden
In den vergangenen Monaten fanden insgesamt sieben Veranstaltungen im Südburgenland und Mittelburgenland statt, bei welchen Gesamtverkehrskoordination, Mobilitätszentrale, Verkehrsplaner, LEADER-Manager und Gemeinden miteinander gesprochen haben, um Unklarheiten aufzuklären. In diesem Rahmen wurden mit Hilfe der Gemeinden insgesamt 1.742 Haltepunkte definiert. Die Koordination und Disposition übernimmt die VBB (Verkehrsbetriebe Burgenland GmbH) in Zusammenarbeit mit zukünftigen Partnern. Das geplante System wird zu 100% durch das Land finanziert. Die Kosten für die neuen Verkehrssysteme liegen bei rund 10 Millionen Euro pro Jahr.
Private Partner seien notwendig
Landeseigene Fahrzeuge sollen zur Verwendung kommen aber auch eine Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen sei weiterhin erwünscht. Man habe öffentliche Ausschreibungen in den Bezirken gestartet, mit privaten Partnern, Mitte März sollten diese abgeschlossen sein. Die Zusammenarbeit mit privaten Unternehmen sei notwendig, um die neue Strategie umzusetzen.
"Allein wollen und können wir das nicht machen. Das muss eine Gemeinschaftsaktion werden. Wir schaffen nur die Verbindungen, das ist nur mit den ortsansässigen Unternehmen möglich.", erläutert Wolfgang Werderits, Geschäftsführer VBB.
B14 Achsenlinie
Laut dem Gesamtverkehrskoordinator Peter Zinggl, hat die Landesregierung das Budget für den öffentlichen Verkehrs stark aufgestockt, mittlerweile wurde es sogar mehr als verdoppelt. Die zwölf Buslinien die bereits Ende 2022 von den VBB betrieben wurden, zeigten sich als Erfolg. „Rund 76.000 Fahrgäste im Jahr 2022 sind ein Signal dafür, dass die Bevölkerung verstärkt auf den öffentlichen Verkehr umsteigt“, stellte Dorner fest.
Ebenfalls präsentiert wurde eine neue Buslinie, die B14, welche ab Herbst 2023 Oberwart, Oberpullendorf, Steinberg-Dörfl und Mattersburg mit Eisenstadt verbinden wird. In rund 80 Minuten soll man von Montag bis Freitag ab 4:15 Uhr von Oberwart weg, durch einen direkten Kurs über das Mittelburgenland in die Landeshauptstadt gelangen können.
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