Endspurt im Wahlkampf
Die letzten Mobilisierungsversuche der Spitzenkandidaten
Am Sonntag wird es ernst für die zur Landtagswahl im Burgenland antretenden Parteien. 250.181 Stimmen sind zu ergattern – und für die Spitzenkandidaten zählt jede Stimme
BURGENLAND. Mit laut Parteiangaben rund 250 Unterstützern im Schlepptau ging Landeshauptmann Doskozil (SPÖ) am Freitagvormittag bei der 24 Stunden Burgenland Extrem Tour in Neusiedl an den Start. Den Neusiedler See zur Gänze umrunden wird er aber freilich nicht. Acht knackige Kilometer bis nach Winden standen für den SPÖ-Wandertrupp am sportlichen Programm. "Nach drei Wochen Intensivwahlkampf sind frische Luft und Bewegung der richtige Ausgleich zum Abschluss", sagt Landesgeschäftsführer Roland Fürst. Am Freitagabend folgt dann der offizielle SPÖ-Wahlkampfabschluss in Rohrbach bei Mattersburg, wo der Landeshauptmann seine letzte Rede vor der Wahl halten werde.
ÖVP holt noch einmal Kurz nach Eisenstadt
Die Volkspartei rund um Spitzenkandidat Thomas Steiner setzt im Wahlkampf-Endspurt nach wie vor auf den Rückenwind aus der Bundes-ÖVP: Am Samstagvormittag findet vor dem Landhaus in Eisenstadt die türkise "Schlusskundgebung zur Landtagswahl" statt. Natürlich mit dabei: Sebastian Kurz. Im Anschluss an die Schlusskundgebung gibt es eine "Verteilaktion" in der Eisenstädter Innenstadt.
Bereits am Donnerstag versuchte die ÖVP die Debatte rund um die grenznahen Asylzentren mit einem Besuch von Innenminister Karl Nehammer in der Landeshauptstadt zu begraben.
FPÖ setzt auf Kickl und Asylthema
Apropos grenznahe Asylzentren: Die Freiheitlichen, die ja bekanntlich mit der SPÖ "weiterarbeiten" wollen, nahmen die Nehammer-Steilvorlage gerne an und setzen in den letzten Tage vor der Wahl voll und ganz auf das Asylthema. Dafür wurde sogar der laut Tschürtz "beste Innenminister aller Zeiten" Herbert Kickl an den Grenzübergang Deutschkreutz geholt.
Kölly verwundert über FPÖ-Protestaktion
LBL-Spitzenkandidat Manfred Kölly nutzte die Protestaktion der Freiheitlichen in seiner Bürgermeister-Gemeinde Deutschkreutz um seinen Kopf über die Aussagen von Kickl zu schütteln. Er ist verwundert, "dass man diese Veranstaltung hier am Grenzübergang macht. Die Gemeinde Deutschkreutz würde einem Asylzentrum nie zustimmen. Wir haben hier das Innen- und das Verteidigungsministerium untergebracht, sie kontrollieren die Grenze". Für ihn sei die Veranstaltung "Populismus pur".
Seinen Landtagswahlkampf beschließt das Bündnis Liste Burgenland (LBL) am Samstag ab 10 Uhr im Einkaufszentrum EZE in Eisenstadt.
Vizekanzler Kogler in der Landeshauptstadt
Das großes Wahlfinale der Grünen ging am Freitagvormittag mit Spitzenkandidatin Regina Petrik und Vizekanzler Werner Kogler in der Eisenstädter Fußgängerzone über die Bühne. Petrik und Kogler versuchen verständlicherweise – so wie die Volkspartei – den positiven Bundestrend ins Burgenland mitzunehmen und die "Grünen zu stärken". Kogler: "Wir bauen die öffentlichen Verkehrsverbindungen aus und da passt das Programm von Regina Petrik hervorragend dazu."
Bereits am Donnerstag wurde dieser Versuch mit dem Besuch von Sozialminister Rudi Anschober untermauert. Anschober stellte dabei seine Ideen zur künftigen Pflege in Österreich vor.
NEOS: Sieben Bezirke in 70 Stunden
Die NEOS Burgenland wollen ihren erstmaligen Einzug in den burgenländischen Landtag nicht zuletzt mit ihrer "Zukunftstour 70 Stunden - 7 Bezirke" sicherstellen. Außerdem machte NEOS-Listenzweite den "Mobilitäts-Test", um abermals auf die dürftig ausgebauten öffentlichen Verkehrsmittel im Burgenland hinzuweisen. Ihr Reisebericht habe gezeigt, "wie dringend der öffentliche Verkehr ausgebaut werden muss".
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