Landtagswahl Burgenland 2020
Hans Peter Doskozil ist ein zentrales Wahlmotiv für SPÖ
Die Institute SORA und ISA haben im Auftrag des ORF eine Wahlbefragung durchgeführt und die Wahlmotive unter die Lupe genommen.
BURGENLAND. Hinter dem Sieg der Sozialdemokraten steht laut Ergebnis der Wahlbefragung vor allem eine positive Stimmung in der Bevölkerung, die Zufriedenheit mit der Landesregierung und ein starker Spitzenkandidat.
Direktwahl: 56 Prozent für Doskozil
So ist Hans Peter Doskozil ein zentrales Wahlmotiv für die SPÖ: In der – fiktiven – Direktwahlfrage der Wahltagsbefragung sagen 56 Prozent der Befragten, sie würden Doskozil die Stimme geben.
Die wichtigsten Wahlmotive
Gefragt nach dem Hauptgrund für ihre Wahlentscheidung, gaben 37 Prozent der SPÖ-Wähler Spitzenkandidat Hans Peter Doskozil an.
Die ÖVP hat bei dieser Landtagswahl bundespolitischen Rückenwind: 73 Prozent der ÖVP-Wähler sagen, dass sie für ihre Entscheidung die Bundespolitik mit einbezogen haben.
Die – verbleibenden – FPÖ-Wähler sind überwiegend mit der bisherigen Landesregierung aus SPÖ und FPÖ sowie mit der Entwicklung des Landes zufrieden.
Wichtigstes Wahlmotiv bei den Grün-Wählern sind mit großem Abstand grüne Inhalte. Drei Viertel der Grün-Wähler sagen, dass sie auch die Bundespolitik in die Wahlentscheidung miteinbezogen haben.
Wer hat wen gewählt?
Die SPÖ konnte die Frauen stärker ansprechen. Unter Frauen ab 45 kommt die SPÖ auf 57 Prozent der Stimmen. Die FPÖ punktet stärker unter Männern, die ÖVP und die Grünen schnitten unter weiblichen und männlichen Wählern gleich ab.
Bei den WählerInnen über 60 Jahren hat insbesondere die SPÖ stark abgeschnitten, sie kam hier auf 53 Prozent. Bei den jungen Wählern unter 30 Jahren liegen die Grünen mit 19 Prozent gleichauf mit der ÖVP auf Platz 2 hinter der SPÖ mit 47 Prozent.
10.000 Stimmen von der FPÖ zur SPÖ
Die SPÖ konnte mehr als acht von zehn Wählern von 2015 wieder für sich gewinnen. Zugewinne für die SPÖ kommen mit 10.000 Stimmen vor allem von der FPÖ. Von der ÖVP gewinnt die SPÖ ebenso viele Stimmen hinzu, wie sie im Gegenzug an sie verliert (6.000 Stimmen). 4.000 SPÖ-WählerInnen von 2015 gingen diesmal nicht zur Wahl.
Die ÖVP kann ebenfalls rund acht von zehn (81%) Wähler erneut mobilisieren. Sie gewinnt 3.000 Stimmen vom Bündnis Liste Burgenland und 1.000 von den NEOS hinzu. 2.000 ÖVP-Wähler von 2015 blieben diesmal zuhause.
Die FPÖ kann nur rund die Hälfte ihrer Wähler von 2015 erneut überzeugen. Sie verliert 10.000 Stimmen (das sind rund vier von zehn FPÖ-Stimmen von 2015) an die SPÖ.
Die Grünen mobilisierten 61 Prozent ihrer Wähler erneut. Der Wähleraustausch der Grünen mit anderen Parteien ist gering.
Liste Burgenland und NEOS verpassen den Einzug in den Landtag. Je 3.000 LBL-Stimmen von 2015 gehen an SPÖ und ÖVP, je 1.000 an FPÖ und Grüne Die NEOS-Verluste verteilen sich auf ÖVP, Grüne und die Nichtwähler (je 1.000 Stimmen).
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