Festsitzung
Landtag feierte den 100. Geburtstag des Burgenlandes

  • Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Landtagspräsidentin Verena Dunst, LH a.D. Hans Niessl, LH a.D. Hans Sipötz, Kultur-Burgenland-Generalintendant Alfons Haider, Historiker Oliver Rathkolb, Jonathan Dorner aus Wiesfleck und „Die Mayerin“
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Die Festsitzung am 19. Mai bildete den vorläufigen Höhepunkt der Feierlichkeiten rund um 100 Jahre Burgenland – die Politik dankte der Bevölkerung, Historiker nahmen die Abgeordneten mit auf eine Zeitreise und auch musikalisches wurde geboten. Am Mittwoch fand außerdem der Sonderlandtag zur Causa BELIG statt

EISENSTADT. In der Festsitzung am Mittwoch wurde an den Beschluss des ersten „Burgenland-Gesetzes“ vom 25. Jänner 1921 erinnert. Mit diesem wurde erstmalig die Stellung des Burgenlandes als selbständiges Bundesland geregelt. Landeshauptmann Doskozil sprach in seiner Festrede von einem Start unter schwierigen Umständen, geprägt von Not und der Auswanderung nach Amerika. "Jeder wusste, es liegt an uns gemeinsam, dieses Land aufzubauen und mitanzupacken. Das sind bis heute die wesentlichen Eckpfeiler“, so Doskozil.

Bevölkerung im Mittelpunkt

Im Jubiläumsjahr sei es vor allem wichtig, die Bevölkerung in den Mittelpunkt zu stellen. Diese habe durch Fleiß, Mentalität und starken Zusammenhalt das Land, die Gemeinden und die kleinen Ortschaften, "aus dem Nichts aufgebaut und den erfolgreichen burgenländischen Weg überhaupt erst ermöglicht“, so Doskozil. Dabei bedankte er sich bei den Vorgängergenerationen und den bisher politischen Verantwortlichen, allen voran bei den ehemaligen Landeshauptmännern Hans Niessl und Hans Sipötz, die als Ehrengäste der Festsitzung beiwohnten.

  • Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, Landtagspräsidentin Verena Dunst, LH a.D. Hans Niessl, LH a.D. Hans Sipötz
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Die Entwicklung des Burgenlandes sei auch geprägt von einer enormen Hilfsbereitschaft und Menschlichkeit, die beim Ungarn-Aufstand 1956 oder beim Fall des Eisernen Vorhangs 1989 international große Anerkennung gebracht habe. „Die Burgenländer haben in dieser Situation gezeigt, was es bedeutet, in einer selbst schwierigen wirtschaftlichen Situation Hilfsbereitschaft und Gemeinsamkeit zu zeigen“, betonte der Landeshauptmann und verwies außerdem auf das friedliche Miteinander der Volksgruppen und Konfessionen. Diese Vielfalt sei ein bedeutender Reichtum des Landes sowie fester Bestandteil der Identität.

"Werden auch diese Krise überwinden"

Auch die aktuelle COVID-19-Pandemie thematisierte der Landeshauptmann: „Wir können mit Fug und Recht sagen, wir werden auch diese Krise überwinden. Die Basis dafür ist von unseren Vorgänger-Generationen gelegt worden. Ich bin durchaus stolz, heute hier stehen und jener Landeshauptmann sein zu dürfen, der auf diese 100 Jahre zurückblicken kann. Wir müssen aus der Vergangenheit lernen und gleichzeitig stolz, motiviert und zuversichtlich in die Zukunft blicken. Wir brauchen auch in Zukunft einen starken Glauben an unser Land sowie die Notwendigkeit, das Gemeinsame vor das Trennende zu stellen.“

Historisches und Musik

Der Historiker Oliver Rathkolb nahm die Festgäste mit auf eine historische Zeitreise durch 100 Jahre Burgenland. Jonathan Dorner aus Wiesfleck sprach über seine Erfahrungen, die er im Rahmen des österreichischen Auslandsdienstes im Holocaust Museum in Los Angeles gesammelt hat. Durch die Festsitzung führte Kultur-Burgenland-Generalintendant Alfons Haider, musikalisch umrandet wurde die Sitzung vom Damenquartett Haydn Konservatorium und von „Die Mayerin“.

ÖVP: Feiern und Hinterfragen

ÖVP-Landesparteiobmann Christian Sagartz sieht zum 100. Geburtstag des Burgenlandes "viele Gründe zu Feiern", aber auch den Anlass, Entwicklungen zu hinterfragen: "Warum müssen noch immer viele Burgenländer auspendeln? Warum gibt es in allen Landesteilen noch immer Gemeinden mit einer hohen Abwanderung? Warum haben wir an Kaufkraft und Wirtschaftsleistung zugelegt, aber noch immer nicht zu anderen Bundesländern aufgeschlossen?“, so Sagartz. Es gebe also noch viel zu tun. 

Grüne: Meinungsaustausch stockt

Die Grünen wünschten auch dem Landtag alles Gute zum 100. Geburtstag sowie "eine Kultur der lebendigen Debatte, der intensiven Auseinandersetzung und der fairen Verhandlungen. Wenn sich alle Parteien darum bemühen, dann wird das auch gelingen", so Klubobfrau Regina Petrik, die meint, mit dem Beginn der Alleinregierung und der absoluten Mehrheit einer Partei sei dieser Meinungsaustausch ins Stocken gekommen.

  • Regina Petrik und Wolfgang Spitzmüller von den Grünen
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Keine Besucher, aber Live-Stream

Aufgrund von Corona waren bei der Festsitzung am Mittwoch, die eigentlich schon im Jänner hätte stattfinden sollen, keine Besucher erlaubt. Die Sitzung konnte allerdings via Live-Stream verfolgt werden – Interessierte können die Sitzung auch noch im Nachhinein ansehen.

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