Masterplan Gesundheit
Neues Krankenhaus im Burgenland
LH Hans Peter Doskozil gab die Planung eines zentral gelegenen Krankenhauses im Bezirk Neusiedl am See bekannt. Der Standort soll im Raum zwischen Neusiedl, Weiden und Gols liegen. Als Eröffnungsdatum sei spätestens das Jahr 2030 realistisch.
NEUSIEDL AM SEE. Ein Jahr lang wurde bislang am sogenannten „Masterplan Gesundheit“ gearbeitet. Ziel war, die Qualität und die Finanzierbarkeit der burgenländischen Spitalsversorgung abzusichern. Nun wurde ein erstes Ergebnis präsentiert, das wahrscheinlich nicht von vielen erwartet wurde: Im Bezirk Neusiedl am See soll bis zum Jahr 2030 ein neues Krankenhaus entstehen. Wie viel dieses kosten wird, ist noch unklar – aus SPÖ-Kreisen heißt es jedenfalls, das neue Spital solle in etwa die Größe des KH Oberpullendorf haben.
Standortverlegung des KH Kittsee
Auf Basis eines Gutachtens des Entwicklungs- und Planungsinstitut für Gesundheit (EPIG) wurde diese Entscheidung getroffen. Im Mittelpunkt der Überlegungen stand die geographische Lage des Krankenhauses Kittsee – inmitten der Gemeinde, am nördlichsten Punkt des Bezirkes und in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses Hainburg. Dazu kommen Expansionsschwierigkeiten, Parkplatznot sowie anstehende Millionenkosten für eine Sanierung. Diese Fakten führten zur Standortverlegung des Krankenhauses mit Neubau.
„Damit wird in unserem Bezirk eine zeitgemäße Gesundheitsversorgung nachhaltig und langfristig auf höchstem Niveau gesichert“, so SPÖ-Bezirksvorsitzender Kilian Brandstätter.
KH Kittsee wird bis zur Verlegung weitergeführt
KRAGES-Geschäftsführer Harald Keckeis betonte, dass das bestehende Krankenhaus Kittsee bis zur Verlegung in das neue Spital weitergeführt und auf Stand gehalten werde. Das neue Spital wird von der KRAGES errichtet werden – mit einem Planungsteam wie beim Neubau des Krankenhauses Oberwart, der wie geplant kommendes Jahr starten werde. Im Unterschied zum südburgenländischen Leitspital neu soll die neue Klinik im Bezirk Neusiedl/See ein Standardspital werden, von der Größe her vergleichbar mit dem Krankenhaus Oberpullendorf – aber von Grund auf neu geplant, dem Bedarf des Bezirks mit der österreichweit am stärksten wachsenden Bevölkerung angepasst.
Zusätzlicher Rettungshubschrauber
Zur Verbesserung der Rettungssysteme soll es künftig auch einen zusätzlichen Rettungshubschrauber und ein zusätzliches Rettungsfahrzeug geben. Als Absicherung der wohnortnahen ärztlichen Versorgung will LH Doskozil neben den bereits eingeleiteten Maßnahmen überdies auch Primärversorgungseinheiten positionieren, die nicht besetzbare haus- und fachärztliche Kassenstellen übernehmen, wenn diese von der Burgenländischen Gebietskrankenkasse ausgeschrieben werden.
ÖVP: "Außer Ankündigung liegt nichts am Tisch"
Neusiedls ÖVP-Bezirksparteiobmann Rudolf Strommer kritisiert, dass außer einer Ankündigung nichts am Tisch liege. "Niemand weiß, wann und wo dieses Spital entstehen soll", so Strommer der dabei auch auf das KH Oberwart verweist, "wo nach 15 Jahren Planung zu Umbau, Ausbau und Neubau noch immer nicht feststeht, was das neue Krankenhaus überhaupt kosten wird und der Neubau auch noch immer nicht begonnen wurde".
FPÖ erfreut über Neubau
Die Freiheitliche Abgeordnete Karin Stampfel aus dem Bezirk Neusiedl am See zeigt sich "erfreut über den angekündigten Neubau eines Krankenhauses im Bezirk". Denn: „Geografisch und gesundheitsplanerisch gesehen befindet sich das Krankenhaus in Kittsee eher in einer unvorteilhaften Lage."
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