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Burgenland erlebt Rückgang bei Wohnungsverkäufen

- Der österreichische Immobilienmarkt zeigt im ersten Halbjahr 2025 wieder Aufschwung: Mehr Verkäufe, stabile Preise und leistbare Kredite beleben den Markt.
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Der österreichische Immobilienmarkt zeigt im ersten Halbjahr 2025 wieder Aufschwung: Mehr Verkäufe, stabile Preise und leistbare Kredite beleben den Markt. Während bundesweit ein Plus zu verzeichnen ist, verzeichnet das Burgenland als einziges Bundesland Rückgänge bei Verkaufsmenge und Umsatz. Moderate Preissteigerungen liegen unter der Inflation und machen Wohnen wieder etwas leistbarer.
BURGENLAND. Im ersten Halbjahr 2025 wurden in den Grundbuchabteilungen der österreichischen Bezirksgerichte insgesamt 19.244 Wohnungen neu verbüchert. Das bedeutet ein Plus von 3.270 Einheiten gegenüber 2024. Verglichen mit 2023 (19.999 Wohnungen) liegt das Ergebnis jedoch um -3,8 Prozent darunter, zum Rekordjahr 2022 (26.262 Wohnungen) fehlen sogar -26,7 Prozent. Auch der Zehnjahresdurchschnitt von 23.330 wird mit -17,5 Prozent klar verfehlt.
Preise steigen langsamer als die Inflation
Die Wohnungspreise in Österreich sind im Schnitt um +2,8 Prozent gestiegen - von 256.355 Euro auf 263.639 Euro. Damit lag der Anstieg unter der Inflationsrate von +3,3 Prozent (Juni 2024 bis Juni 2025).
Marktanalyse von Re/Max Austria
"2024 hat sich der Einfamilienhausmarkt wieder positiv entwickelt, 2025 ziehen nun auch die Eigentumswohnungen nach. Es wurde wieder deutlich mehr verkauft. Das Angebot am Markt ist zwar noch hoch, der Höchststand aber bereits überschritten. Die Preise steigen moderat und liegen real sogar leicht unter der Inflation. Dazu kommt: Die Zinssituation hat sich beruhigt, langfristige Fixkredite sind wieder leistbar und planbar. Das Wohnbau-Kreditvolumen ist im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent gestiegen. Damit rückt der Traum vom Eigenheim wieder für mehr Menschen in greifbare Nähe", erklärt Bernhard Reikersdorfer, Managing Director von Re/Max Austria.

- "2024 hat sich der Einfamilienhausmarkt wieder positiv entwickelt, 2025 ziehen nun auch die Eigentumswohnungen nach", so Bernhard Reikersdorfer, Managing Director von Re/Max Austria.
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Er warnt jedoch: "Es fehlen am Markt vor allem generalsanierte oder neue Eigentumswohnungen. Wenn nicht ausreichend saniert oder gebaut wird, drohen steigende Preise. Erste Anzeichen sind bereits sichtbar. Die Baubranche ist besonders betroffen und braucht dringend Unterstützung. Auch der Wohnungsmarkt braucht Impulse seitens der Politik - etwa weniger Bürokratie, schnellere Genehmigungsverfahren, steuerliche Anreize für Sanierungen oder Vorteile für Bauträger und Erstkäufer."
Rückgang bei Verkaufsmenge und Umsatz
Im Gegensatz zum Bundestrend verzeichnete nur das Burgenland im ersten Halbjahr 2025 Rückgänge:
- Wohnungsverkäufe: 273 Transaktionen, ein Minus von -22,2 Prozent gegenüber 2024. Das ist die zweitschwächste Menge der letzten zehn Jahre (2015: 254).
- Umsatz: 41 Millionen Euro, ein Minus von -28,3 Prozent im Vergleich zu 2024. Im Fünfjahresvergleich ist das ein Rückgang von -0,8 Prozent, im Zehnjahresvergleich allerdings ein Plus von 106,7 Prozent - das höchste Wachstum österreichweit.

- Verglichen mit der Steiermark (zweitgünstigstes Bundesland) sind Wohnungen im Burgenland um -26,7 Prozent billiger.
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Wohnungspreise: Rückgang nach starkem Anstieg
Nach einem Preissprung von +21,3 Prozent im Halbjahr 2024 gab es 2025 die Umkehr: Der typische Wohnungspreis sank um -6,5 Prozent von 149.882 Euro auf 140.185 Euro. Damit liegt das Burgenland zwar günstiger, aber immer noch auf dem zweitteuersten Niveau seiner Geschichte. Verglichen mit der Steiermark (zweitgünstigstes Bundesland) sind Wohnungen im Burgenland um -26,7 Prozent billiger.
Rückgänge in fast allen Regionen
Kein Bezirk konnte im Halbjahr 2025 zulegen. Die Details:
- Eisenstadt (Stadt, Umgebung und Rust): -30,6 Prozent auf 86 Verkäufe, niedrigster Wert seit 2015
- Neusiedl am See: -1,6 Prozent auf 60 Verkäufe, aber -44,4 Prozent im Vergleich zum Rekord 2023
- Mattersburg: -6,6 Prozent auf 57 Verkäufe
- Oberwart: -31,8 Prozent auf 45 Verkäufe, dennoch sechstbester Wert seit 2015
- Güssing: unverändert bei zwölf Verkäufen
- Oberpullendorf: -38,5 Prozent auf acht Verkäufe (wieder einstellig seit 2022)
- Jennersdorf: -64,3 Prozent auf fünf Verkäufe (erstmals seit 2017 wieder einstellig)

- Wohnungsverkäufe der Bundesländer - das Jahr 2025 im Vergleich zu 2024.
- Foto: Re/Max Austria
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Neusiedl wieder vor Eisenstadt
Der traditionelle Führungswechsel zwischen den Bezirken Neusiedl und Eisenstadt beim Preis setzte sich 2025 fort:
- Neusiedl am See: +15,4 Prozent auf 177.281 Euro, neuer Rekordpreis
- Eisenstadt: -13,4 Prozent auf 170.351 Euro, Verlust der Spitzenposition
- Mattersburg: -7,5 Prozent auf 131.279 Euro
- Oberpullendorf: +6,0 Prozent auf 111.227 Euro, höchster Wert bisher
- Oberwart: -26,2 Prozent auf 89.194 Euro
- Für Güssing, Oberpullendorf und Jennersdorf sind aufgrund der geringen Transaktionszahlen keine verlässlichen Preisangaben möglich.

- Im Gegensatz zum Bundestrend verzeichnete nur das Burgenland im ersten Halbjahr 2025 Rückgänge.
- Foto: Stefan Schneider
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Stabilisierung mit regionalen Unterschieden
Während Österreich insgesamt eine Erholung am Immobilienmarkt erlebt – mit steigenden Verkäufen und moderaten Preissteigerungen – zeigt sich das Burgenland als Ausnahme mit Rückgängen bei Menge und Umsatz. Dennoch liegen die Preise hier historisch hoch. Entscheidend für die Zukunft werden Sanierungen, Neubauprojekte und politische Maßnahmen sein, um die Preisentwicklung im Rahmen zu halten.
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