Situation im Einzelhandel
Großer Verlierer ist die Bekleidungsbranche
Andrea Gottweis, Obfrau der Sparte Handel, präsentierte gemeinsam mit Handel-Spartengeschäftsführer Thomas Jestl die Umsatzentwicklung im Einzelhandel im Burgenland.
BURGENLAND. Die Konjunkturbeobachtung im stationären Einzelhandel zeigt, dass es im ersten Halbjahr 2020 zu einem Umsatzrückgang gekommen ist. Das Minus ist mit 2,7 Prozent deshalb nicht noch höher ausgefallen, weil die ersten beiden Monate des Jahres deutlich positiv verlaufen sind und der umsatzstarke Lebensmitteleinzelhandel ein zweistelliges Wachstum erzielt hat.
„Kauft im Burgenland!“
Während der Lebensmitteleinzelhandel die Entwicklung im ersten Halbjahr mit einem deutlichen Plus positiv beeinflusst hat, ist es in den modischen Branchen (Bekleidungseinzelhandel, Schuh- und Lederwareneinzelhandel) zu dramatischen Umsatzrückgängen – in einzelnen Monaten von bis zu 70 Prozent – gekommen. „Vielen Händlerinnen und Händlern geht es sehr schlecht“, weiß Gottweis. Deshalb lautet ihr Appell: „Kauft im Burgenland! Das sichert Arbeitsplätze und die Vielfalt der Handelslandschaft in unserem Land.“
Bis minus 31 Prozent Umsatzrückgang
Hohe Umsatzrückgänge verzeichneten im Halbjahresdurchschnitt 2020 auch der Einzelhandel mit Uhren und Schmuck (25 Prozent) sowie der Sportartikeleinzelhandel mit einem Minus von rund 17 Prozent. Die Bekleidungsbranche verlor im ersten Halbjahr rund 29 Prozent, Händler mit Schuhen und Lederwaren sogar 31 Prozent.
Umsatzplus beim Lebensmittelhandel
Am anderen Ende der Skala hat der Einzelhandel mit Lebensmitteln im ersten Halbjahr ein zweistelliges nominelles Umsatzwachstum von rund 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielt. Aber auch in der Lebensmittelbranche gibt es neben Licht auch Schatten: Aufgrund fehlender Umsätze in Gastronomie und Hotellerie haben der Lebensmittelgroßhandel und kleine Lebensmitteleinzelhändler schwer zu kämpfen.
18.500 Beschäftigte im Burgenland
Ende Juni gab es im Burgenland 18.500 Angestellte im Handel, das ist ein Minus von 1,3 Prozent im ersten Halbjahr. Gottweis verweist darauf, dass auch deshalb weitere Unterstützung notwendig ist: „Die Corona-Kurzarbeit und der Fixkostenzuschuss sind essenzielle Unterstützungsmaßnahmen um den Handel weiter in Schwung zu bringen und Arbeitsplätze zu sichern.“
Gottweis weist außerdem darauf hin, dass für den ausländischen Onlinehandel die gleichen Gesetze gelten sollten, wie für die heimischen Betriebe. Außerdem appelliert die Unternehmerin an die Verantwortlichen Lohnnebenkosten und Abgaben zu senken um die Wirtschaft flexibler zu machen.
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