40 Jahre Burgenländischer Müllverband
Wie der Kampf gegen die Müllberge gewonnen werden soll

1975 war in Ollersdorf erstmals ein Müllwagen unterwegs, damals noch unter einem regionalen Gemeindeverband. Seit 1980 kümmert sich der Burgenländische Müllverband (BMV) um die Abfallwirtschaft aller Gemeinden. | Foto: Volksschule Ollersdorf
  • 1975 war in Ollersdorf erstmals ein Müllwagen unterwegs, damals noch unter einem regionalen Gemeindeverband. Seit 1980 kümmert sich der Burgenländische Müllverband (BMV) um die Abfallwirtschaft aller Gemeinden.
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Der Burgenländische Müllverband (BMV) blickt im Jahr 2020 auf vier Jahrzehnte erfolgreiche Bewältigung der Abfallwirtschaft zurück. Um dies auch in Zukunft zu schaffen, bedarf es allerdings Lösungsmodelle – die bereits in den Startlöchern stehen

BURGENLAND. Mit dem Zusammenschluss aller Gemeinden zu einem landesweiten Verband wurde 1980 der Grundstein für eine flächendeckende Abfallwirtschaft gelegt. Die Gründung des BMV bedeutete die Abkehr von den bis dahin üblichen wilden Ablagerungen hin zu einer ordnungsgemäßen Abfallverwertung und Entsorgung. Heute ist das Burgenland neben Wien das einzige Bundesland mit einer landesweit einheitlich flächendeckenden Abfallbewirtschaftung. Doch es bedarf neuer Lösungsmodelle, um den Kampf gegen die Müllberge gewinnen zu können.

Mehrweg vermeidet Abfälle

Eines dieser Lösungsmodelle wäre der Umstieg von Einweg- auf Mehrwegsysteme. Ein Beispiel: Für 1.000 Liter abgefülltes Bier in Aluminium-Dosen braucht man 46 kg Aluminium. Wenn man das Bier in Glas-Mehrwegflaschen abfüllt, braucht man nur 26 kg Rohstoffe – also nur gut die Hälfte. Die Flasche kann erneut befüllt und wieder in den Verkauf gebracht werden. Kurz gesagt: Mehrweg vermeidet Abfälle, schont Ressourcen und Umwelt. 

Die Uhr tickt

Die Europäische Kommission hat 2019 als Reaktion auf die weltweiten Berichte über die Plastikverschmutzung der Ozeane die Single-Use-Plastics-Richtlinie erlassen. Österreich hat bis Juli 2021 Zeit, diese Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Dadurch tritt ein Einweg-Plastik-Verbot, unter anderem für Besteck, Teller, Geschirr, Trinkhalme, sowie Lebensmittelbehälter und Getränkebecher aus aufgeschäumten Kunststoffen (Polystyrol) in Kraft. Der BMV unterstützt diese Bestrebung "aus voller Überzeugung". Als erste konkrete Maßnahme fordert er für Österreich die Forcierung der Mehrwegverpackungen und die Einführung eines Pfandsystems für Einwegverpackungen. Denn: "Rund 70% des eingesammelten Mülls bei Littering-Aktionen sind Einweggetränkeverpackungen."

Regionale Abfallsammelstellen

Um außerdem die Trenngenauigkeit zu verbessern, strebt der BMV die Errichtung regionaler Abfallsammelstellen (RAS) an. Ziel ist es, Abfälle so zu sortieren, dass die Verwertung einfacher und effizienter wird. Denn in den jetzigen Abfallsammelstellen der Gemeinden komme es aufgrund verschiedener Ausstattungen "zu unterschiedlichen Trennergebnissen, vielen Fehlwürfen und schlechten Verwertungsmöglichkeiten", heißt es vom BMV.

"Musterprojekt im Südburgenland"

Die erste RAS inklusive Umladestation für Siedlungsabfälle wird derzeit in Heiligenkreuz errichtet. Das "Musterprojekt im Südburgenland", an dem sich neben Heiligenkreuz weitere acht Gemeinden beteiligen, wird unter dem Namen „Logistik Center Süd Heiligenkreuz“ zusammengefasst. Investiert werden 2,9 Millionen Euro. Auf dem 1,2 Hektar großen Areal wird eine 930 m² große Rundbogenhalle für die Umladung von Hausmüll aus den südlichsten Bezirken errichtet. Im Anschluss an das Betriebsgebäude entsteht das Herzstück der Anlage: Die RAS für alle Bürger der neun teilnehmenden Gemeinden.

Landesweite Umsetzung geplant

Das "Musterprojekt" soll letztlich landesweit umgesetzt werden und "konsumentenfreundliche Öffnungszeiten, ein Mietwagen-Angebot, eine kompetente Beratung und eine großteils unentgeltliche Abgabe von sperrigen Abfällen und Altstoffen anbieten".

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