Ein Hoch auf die Couch
Ode an die Faulheit oder wie ich lernte den Müßiggang zu lieben
Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber haben Sie nicht auch dieses kleine unsichtbare Männchen auf der Schulter sitzen, dass einem in den unpassendsten Momenten ins Ohr flüstert: " Du willst Dich doch jetzt nicht auf die faule Haut legen? Los, los, auf geht's! Du musst Sachen machen, schnell, schnell überlege Dir was! Fenster putzen, Staub saugen, Wäsche waschen, Laden zusammenräumen, gemma, gemma! Und vor allem, Du musst mehr Sport machen, Du fauler Sack!
Nun, vor kurzem hat mich die Grippe erwischt und ich lag darnieder.
Keine Möglichkeit um Sachen zu machen.
Und wie ich da so lag und mich bedauerte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
NEIN ich will nicht ständig Sachen machen!
Alles hat seine Zeit.
Und ja, auch das Genießen der himmlischen Ruhe und des seligen Nichtstuns.
Wie schön kann es sein, wenn einem so richtig f a d ist.
Dieses ständige Aktivsein, ist uns seit Jahrhunderten anerzogen worden. Seit dem frühen Christentum ist der Müßiggang streng verpönt.
1935 hat der Philosoph und Nobelpreisträger Bertrand Russell mit seinem Essay "Lob des Müßiggangs" eine überzeugende Abhandlung verfasst und sich gegen diesen immer noch anhaltenden Trend des ständigen Aktiv- und Produktivseinmüssens gestellt.
Ein Zitat das mir besonders gut gefällt, stammt von Elizabeth Barrett Browning (1806-1861).
Es lautet: „Nichts bringt uns auf unserem Weg besser voran als eine Pause.“
In diesem Sinne plagt mich von nun an kein schlechtes Gewissen mehr, wenn ich auf meiner
Couch ruhe.
Eines steht fest: "Die Arbeit läuft nicht davon."
Also gönnen Sie sich auch Ihre Auszeit und verbringen Sie herrliche Zeiten auf der Couch.
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