EL&N in Wien pleite
"Instagramtauglichstes Café der Welt" geschlossen

- Der große Hype dürfte in der inoffiziellen Kaffeewelthauptstadt Wien wohl ausgeblieben sein. Nach gerade einmal acht Monaten musste die Filiale auch schon wieder schließen.
- Foto: Screenshot elnlondon.com
- hochgeladen von Antonio Šećerović
Wegen ihrer "Instagramtauglichkeit" feierte die Londoner Café-Kette "EL&N" weltweit Erfolge. Auch in Wien versuchte man mit einer Filiale Fuß zu fassen. Das dürfte gescheitert sein, das EL&N-Franchise im Donauzentrum hat Insolvenz angemeldet und bereits geschlossen.
WIEN. Ob's schmeckt oder der Service auch gut ist – das sind schon lange nicht mehr die Hauptkriterien eines Lokals. Auch das Ambiente und die Präsentation müssen passen. Und zwar so, dass es ein perfektes Fotomotiv für den eigenen Instagram-Account hergibt.
Mit dieser Garantie feiert die Londoner Café-Marke "EL&N" ("Eat, Live and Nourish") weltweit Erfolge. So besticht diese mit ihrer charakteristischen pinkfarbenen Inneneinrichtung, reichlich Blumendeko und einer lebendigen Atmosphäre. 2017 von Alexandra Miller im Londoner Stadtteil Mayfair gegründet, schaffte man es innerhalb kurzer Zeit, in zahlreiche Länder zu expandieren. Über 35 Standorte gab es zuletzt, darunter in Paris, Mailand, Dubai oder sogar im fernen Kuala Lumpur.
Auch Wien wollte die Marke, die sich selbst als "instagramtauglichstes Café der Welt" bezeichnet, im Sturm erobern, und zwar als Franchise-Unternehmung. Eine Filiale eröffnete Ende Oktober 2024 im Westfield-Donauzentrum:
Der große Hype dürfte in der inoffiziellen Kaffeewelthauptstadt Wien aber wohl ausgeblieben sein. Nach gerade einmal acht Monaten musste die Filiale auch schon wieder schließen. Die Betreibergesellschaft "eK&N (AT) GmbH" (Muttergesellschaft ist die "eK&N GmbH" in Düsseldorf) hat laut der Wirtschaftsauskunftei Creditreform am Mittwoch, 16. Juli, einen Eigenantrag auf Konkurseröffnung beim Handelsgericht Wien eingebracht.
Hype konnte nicht umgesetzt werden
Der Versuch, den Social-Media-Hype wirtschaftlich zu nutzen, ging laut Creditreform nicht auf: "Die erwarteten Umsätze wurden nicht erreicht", wird im Eigenantrag die Insolvenzursache genannt. Der Betrieb des Lokals wurde laut Wirtschaftsauskunftei bereits mit 1. Juni faktisch eingestellt.
Der Franchise-Betrieb beschäftigt 14 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Rund 40 Gläubiger sind laut Angaben von Creditreform betroffen – mit Gesamtforderungen in der Höhe von rund 395.000 Euro. Eine Fortführung oder Sanierung des Betriebs sei nicht vorgesehen, auch eine Prognose zur Gläubigerquote lasse sich derzeit nicht seriös treffen.
Weitere Meldungen aus der Wiener Wirtschaft:



Link einfügen
Video einbetten
Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.
Karte einbetten
Social-Media Link einfügen
Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.
Code einbetten
Beitrag oder Bildergalerie einbetten
Foto des Tages einbetten
Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.