32.000 Burgenländer armutsgefährdet
Caritas ruft zum Spenden für Menschen in Not auf
EISENSTADT. „Ich hätte mir nie gedacht, dass mir einmal so etwas passieren kann.“ – Diesen Satz bekommen die Sozialberaterinnen der Caritas sehr oft von ihren Klienten zu hören – von Menschen, die in die Armut geschlittert sind. Die Ursachen reichen vom Verlust des Arbeitsplatzes über eine gescheiterte Beziehung bis hin zu Unfällen, Krankheit oder Sucht.
„Sozialschmarotzer haben wir nicht kennengelernt“
32.000 Burgenländer sind armutsgefährdet, 20.300 können sich nicht ausgewogen ernähren, 8.700 können ihre Wohnung nicht warm halten und rund 2.900 Menschen im Burgenland können sich einen Arztbesuch nicht leisten. „Sozialschmarotzer haben wir nicht kennengelernt“, so Caritas-Direktorin Edith Pinter.
Zunehmend Wohnprobleme
Rund acht Prozent der Klienten der Caritas Not- und Sozialberatung haben Wohnprobleme. „Die Zunahme bei den Delogierungen ist erschreckend“, meint Uli Kempf, Leiterin der Kommunikation von Caritas Burgenland. Die Caritas plant deshalb, eine Art Delogierungsfonds einzurichten.
Bundesweit einheitliche Mindestsicherung
Kritik übt die Caritas-Direktorin an der aktuellen Diskussion rund um die bedarsforientierte Mindestsicherung für Asylberechetigte. „Man möchte hier eine Armut gegen die andere ausspielen. Das ist nicht zielführend“, so Pinter, die eine bundesweit einheitliche Mindestsicherung fordert. „Es kann ja nicht entscheidend sein, wo jemand lebt, sondern in welcher Notlage er sich befindet.“
Um den armutsbetroffenen Menschen im Burgenland zu helfen, hofft Pinter auf viele Spenden für die Caritas-Sammlung.
So können Sie spenden
Spenden sind möglich bei den Kirchensammlungen, mit Erlagschein in allen Raiffeisenbanken, Erste Banken und Postämtern oder direkt online unter www.caritas-burgenland.at.
Die katholischen Pfarren der Diözese Eisenstadt werden am 13. November die Caritas-Sammlung für Menschen in Not im Burgenland durchführen.
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