Die reiche Vergangenheit der Gemeinde Müllendorf
MÜLLENDORF. Im unmittelbaren Durchzugsgebiet der „Eisenstädter Pforte“ gelegen, kann Müllendorf auf eine reiche geologische und historische Vergangenheit zurückblicken.
Der Ort schmiegt sich an die Südostflanke des Leithagebirges und verbindet dieses über das Eisbachtal hinweg mit den Abhängen des Föllig und der Sulzbachniederung.
Geologisch finden sich in den Leithagebirgshängen Leithakalke und Sande, in denen auch die bedeutenden Müllendorfer Kreidevorkommen zu finden sind und auch industriell abgebaut und verarbeitet werden.
Steine für den Stephansdom
In vergangener Zeit wurden aus den Müllendorfer Steinbrüchen Bauteile für zahlreiche namhafte Bauten verwendet. Zwischen 1422 und 1430 wurde das Material beispeilsweise für den Stephansdom in Wien und zum Bau der Wiener Votivkirche benutzt.
1270 erstmals erwähnt
Müllendorf wurde 1270 erstmalig urkundlich erwähnt und hatte große Bedeutung durch die seinerzeitige Mauerstelle an der wichtigen Verkehrsverbindung zwischen dem Wiener Becken und Ödenburg. Dieser Lage entsprechend wurde der Ort auch bei sämtlichen kriegerischen Auseinandersetzungen stark in Mitleidenschaft gezogen, so vor allem in den Türkenkriegen bei den Kuruzzeneinfällen, im Franzosenkrieg und in den letzten Tagen des 2. Weltkrieges.
Im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts entstanden die Johannes von Nepomuk-Kapelle, die Josefssäule und Pietainder Pfarrkirche. Die Pfarrkirche selbst wurde 1904/05 anstelle einer mittelalterlichen Vorgängerkirche errichtet und prägt weithin sichtbar das Ortsbild.
Moderne Verkehrsader
Die heutige Bedeutung der Gemeinde Müllendorf ist auf der traditionellen Situierung an ihre Verkehrsadern (Bahnanschluss, Autobahnabfahrt) begründet.
Dabei zieht die Ortschaft vor allem regen Nutzen aus der industriellen Verwertung der Kreidevorkommen sowie aus neuen Betriebsansiedlungen mit modernster europareifer Technologie.
500 Jahre Weinbaugebiet
Müllendorf besticht weiters als Weinbaugebiet mit über 500-jähriger Tradition, in dem vor allem Rotweinsorten hervortreten, die aufgrund der harmonischen Zusammensetzung, des vollen Geschmackes und der Feinduftigkeit von vielen WeinliebhaberInnen geschätzt und gesucht werden.
Darüber hinaus ist die Obstkultur durch die hochwertigen Marillen weit über das Burgenland hinaus bekannt.
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