Früh übt sich
Die Suche nach Forschernachwuchs in der Volksschule
Chemie in der Volksschule? Klingt unwahrscheinlich, ist aber bereits in 59 Volksschulen im Burgenland Realität. Mit sogenannten Experimentiersets wird den Schülerinnen und Schülern ein meist verhasstes Schulfach schmackhaft gemacht. Die Kinder der Volksschule Eisenstadt waren für das Projekt jedenfalls Feuer und Flamme.
EISENSTADT. Bereits 59 Volksschulen im Burgenland konnten dank Finanzierung des Fachverbands der Chemischen Industrie mit Experimentiersets aus der Chemie ausgestattet werden. Im Schuljahr 2023/24 werden nun im Rahmen einer Fortbildung acht weitere Volksschulen im Burgenland ein Set für chemische Versuche im Sachunterricht im Wert von jeweils 500 Euro erhalten. Vorgestellt wurde das Projekt in der Volksschule Eisenstadt.
"Nicht so einfach"
"Bekannterweise ist Chemie nicht so einfach", erzählt Ralf Becker, Vertreter des Verbandes der Chemielehrer/innen Österreichs. Mit den kleinen Chemiebaukästen wolle man aber gerade die Jüngsten bereits an die Chemie heranführen. "In den Sets befinden sich unterschiedliche Chemikalien, mit denen die Kinder experimentieren können. 17 Experimente können mit Hilfe der Utensilien durchgeführt werden", so Becker.
"Eigentlich nicht langweilig"
Vier Schülerinnen der 4b Klasse der Volksschule Eisenstadt durften sich bei den Experimenten gleich beweisen. "Chemie ist eigentlich gar nicht so langweilig", erzählt Linea. Es sei schön immer etwas neues auszuprobieren und selbst zu entdecken. Experimentiert wurde mit Rotkraut und unterschiedlichen Chemikalien, wie Salz, Zucker oder Spülmittel. Mit heißem Wasser aufgegossen entsteht mit Hilfe des Rotkrauts eine lila Flüssigkeit. Je nachdem in welchen Behälter man die Flüssigkeit hinzu gibt (mit Salz oder Zucker), verfärbt sich die Flüssigkeit in eine andere farbe.
"Auf kein Talent verzichten"
Gefördert wird das Projekt vom Fachverband der Chemischen Industrie Österreich (FCIO). "Der Forschernachwuchs ist uns wichtig, daher wollen wir die Kinder bereits in frühen Jahren für die Chemie begeistern. Wir wollen auf kein Talent verzichten", sagt Dorothea Pritz, FCIO- Bildungsverantwortliche. Ohne Chemiker gäbe es auch keine Windräder oder Photovoltaik. Daher sei es besonders im Bereich Klimawandel wichtig bereits bei den Jüngsten anzusetzen.
Großes Interesse
Bei der Lehrern sorgen besonders die Fortbildungen in Chemie für großes Interesse, weiß Bildungsdirektor Heinz Josef Zitz: "Es ist wirklich schön zu sehen, mit welch alltäglichen Mitteln ein Zugang zur Chemie geschaffen wird. Auch die Lehrerschaft ist bei den Fortbildungen immer mit einem großen Wissensdrang bei der Sache." Neben der Volksschule Eisenstadt startet das Projekt auch in den Volksschulen Steinbrunn und Neufeld.
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