Bezirk Eisenstadt
Hotels öffnen am 29. Mai
Es sind weniger die Vorgaben der Regierung, sondern das Ausbleiben der Gäste, dass den Hoteliers sorgen bereitet.
MÖRBISCH/RUST/DONNERSKIRCHEN. Für die heimischen Tourismusbetriebe war der Shutdown ein herber Schlag. Mit 29. Mai dürfen die Hotels nun wieder öffnen, eine einfache Saison steht jedoch keineswegs bevor.
Vertrauen aufbauen
„Die größte Herausforderung wird es sein, Vertrauen aufzubauen. Der Gast muss sich im Urlaub sicher fühlen, das ist das wichtigste“, so Gisela Schmidt vom Privathotel Das-Schmidt in Mörbisch, wo man heuer im Haus immer eine MNS Maske tragen wird müssen.
Das Hotel hatte über die Wintermonate geschlossen und startet nun mit 15, anstatt wie üblich mit 20 Mitarbeitern durch. „Wir werden heuer etwas reduzieren. Kurarbeit gibt es jetzt keine, denn auch aufgrund der nun zeitaufwändigeren Desinfektionen ist genug zu tun“, erklärt Schmidt.
„Werden nicht voll sein“
Von einem vollen Hotel geht die Gastgeberin in dieser Saison aber nicht aus: „Voll ausgebucht können wir 59 Personen beherbergen. Das werden wir wahrscheinlich trotz verstärkter Werbemaßnahmen nicht schaffen.“ Die Corona-Zeit wird Das-Schmidt wohl noch länger spüren: „Es gab wahnsinnig viele Stornos, das holen wir nie wieder auf. “ Denn die Situation sei ja auch für die Gäste keine lustige: „Menschen, die nun wieder arbeiten, haben zum Teil keinen Urlaub mehr. Viele waren in Kurzarbeit. Weil das finanziell ja auch nicht so lustig ist, werden sie den Urlaub erstmal aussetzen.“
Storno-Flut in Rust
Ebenfalls am 29. Mai startet eine Gemeinde weiter das Seehotel in Rust den Betrieb, wo vor allem die Zeit kurz nach dem Shutdown ernüchternd war. „Rund 90 Prozent der Reservierungen im Sommer sind ausgefallen, Hochzeiten, Seminare, Geburtstage oder andere Feiern wurden abgesagt. Das war schon heftig“, so Anita Luckenberger Seehotel.
„Haben hohe Erwartungen“
Mittlerweile blickt man in Rust jedoch schon wieder positiv in die Zukunft. „Nun werden die Gäste munter und buchen für den Sommer. Unsere Erwartungen sind schon hoch, denn wir hoffen, dass Österreicher den Urlaub daheim verbringen.“ Dafür sieht sich das Seehotel bestens gerüstet. Die Saunalandschaft bleibt aufgrund des enormen Desinfektionsaufwands geschlossen, punkten will das Seehotel mit der 5.000 Quadratmeter großen Außenfläche mit direktem Seezugang: „Das ist schon sehr attraktiv – sowohl für Familien als auch für ältere Gäste. Derzeit gibt es von diesen Gruppen sehr viele Anfragen. Rust ist einfach eine wundervolle Stadt mit vielen Möglichkeiten – auch ohne Kutlursommer“, blickt Luckenberger optimistisch in die Saison.
„Wir sind nicht der Hotspot“
Einen Standortvorteil, auf den das Hotel Weinland in Donnerskirchen nicht verweisen kann. Dementsprechend getrübt sind auch die Erwartungen von Geschäftsführer Florian Müllner an den Sommer. „Wir können mit Radtourismus und der unmittelbaren Nähe zum Golfplatz punkten. Das zieht aber leider nicht die Massen an. Unser Hotel liegt zwar direkt am Radweg, aber das ist nicht der Hotspot. Wir sind nicht direkt am See, wo sich die Gäste hinbewegen“, so Müllner, der die Buchungslage als schleppend bezeichnet.
Absage der Großevents
„Es hätte für heuer sehr gut ausgeschaut, doch die Hauptsaison ist eingebrochen. Nach den Absagen der Großevents in Mörbisch und St. Margarethen wurde sukzessive storniert.“ Müllner geht zwar von Tagestourismus aus, erwartet diesen Sommer aber keine große Urlaubswelle und geht von längerfristigen Auswirkungen aus: „So schnell wie wir alle zusperren mussten wird das Geschäft jedenfalls nicht wieder anlaufen.“
Die Hotels sind bereit
Trotz unterschiedlicher Erwartungen an die Sommersaison haben die Betriebe eines gemein: Alle Vorkehrungen, um den Gästen Sicherheit zu bieten wurden getroffen und sowohl Das-Schmidt in Mörbisch, das Seehotel in Rust und das Hotel Weinland in Donnerskirchen werden am 29. Mai für den Tourismus öffnen: „Wir sind bereit!“
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