Jagdgesetz-Novellierung: Eisenstadts Bezirksjägermeister-Stellvertreter Thomas Wucsits fordert zeitgemäße Gesetzgebung
EISENSTADT/WULKAPRODERSDORF. Kurz vor Beginn der letzten Landtagssitzung vor der Landtagswahl bekam Agrarlandesrat Andreas Liegenfeld eine Petition von Oberpullendorfs Bezirksjägermeister Reinhold Iby, Hegeringleiter Franz Rittenbacher und Jagdleiter Herbert Pfeiffer überreicht. Die drei Jäger wollen mit Hilfe der durch rund 1500 Unterschriften unterstützten Petition eine Novellierung des Burgenländischen Jagdgesetzes erreichen.
"Unzumutbar und verfassungswidrig"
Derzeit besagt das Jagdgesetz, dass Jäger mit ihrem gesamten, persönlichen Vermögen in unbegrenztem Maße für Wildschäden haften müssen. Laut den Initiatoren der Petition ist "die unbegrenzte, persönliche Haftung der Jagdausübungsberechtigten unverhältnismäßig, unzumutbar und verfassungswidrig. Sie steht im Widerspruch zu nationalen und internationalen Gesetzen." Dazu soll der „gemeinnützige Charakter der Jäger und Naturmanager im Burgenländischen Jagdgesetz festgeschrieben werden.“
"Alle an einen Tisch"
Thomas Wucsits, stellvertretender Bezirksjägermeister des Bezirks Eisenstadt und Umgebung, unterstützt die Forderung seiner Kollegen und appeliert vor allem auf eine "schnelle und faire" Lösung. "Grundsätzlich teile ich die Sorgen meiner Kollegen, denn die Problematik trifft ja jeden Bezirk. Wir brauchen eine moderne, zeitgemäße Gesetzgebung. Dazu müssen sich jedoch alle Beteiligten, also der Jagdverband, die Landwirtschaftskammer und der Gesetzgeber, an einen Tisch setzen. Nur dann kann es eine faire und schnelle Lösung geben."
Bestandteil der Kultur
Bezüglich der Festschreibung des gemeinnützigen Charakters im Jagdgesetz verweist Wucsits auf die gesellschaftlichen Dienste der Jäger. "Jäger erbringen Leistungen für die Allgemeinheit, die jedoch nicht honoriert werden. Wir entfernen verunglückte Tiere von den Straßen und stellen den Erhalt eines gesunden und artenreichen Wildbestandes in unserer Kulturlandschaft sicher. Wir wollen dementsprechend ein Bestandteil der Kultur sein und auch in Zukunft bleiben."
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.