Verkehr: Eisenstadt hinkt hinterher

Vor allem zu Stoßzeiten sind viele Straßen der Landeshauptstadt überlastet.
  • Vor allem zu Stoßzeiten sind viele Straßen der Landeshauptstadt überlastet.
  • hochgeladen von Hannes Gsellmann

EISENSTADT. Im Landeshauptstadt-Vergleich schneidet Eisenstadt schlecht ab. 70 Prozent der Alltagswege werden mit dem Auto gefahren – damit ist die Landeshauptstadt österreichweites Schlusslicht. Weitaus umweltfreundlicher sieht die Situation in Wien, wo 73 Prozent der Wege mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder mit dem Fahrrad bewältigt werden, aus. In Eisenstadt werden nur 30 Prozent der Wege nicht mit dem Fahrzeug erledigt.

Ausbau der Öffis notwendig

Um die Mobilität in den stark wachsenden Landeshauptstädten umweltfreundlich bewältigen zu können, ist ein verstärkter Ausbau des öffentlichen Verkehrs nötig. In Eisenstadt hat der öffentliche Verkehr laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) derzeit nur einen Anteil von zwei Prozent, während in Graz 20 und in Wien 39 Prozent der Alltagswege mit Öffis zurückgelegt werden.
„Eisenstadt ist hier mit einer Großstadt, in der es seit Jahrzehnten ein großes öffentliches Verkehrsnetz gibt, nicht zu vergleichen. Wir haben ein gut etabliertes und von vielen Nutzern sehr geschätztes City-Taxi-System. Zusätzlich laufen derzeit die Arbeiten für den neuen Stadtbus auf Höchsttouren“, konstatiert Stadtchef Thomas Steiner (ÖVP).

Stadtbus Eisenstadt

Ab Herbst 2016 sollen drei Stadtbusse in Eisenstadt ihre Kreise ziehen – wochentags von 7 bis 18 Uhr. Das Konzept ist einfach: Eine Linie wird Kleinhöflein abdecken, die zweite Linie St. Georgen. Der dritte Bus wird über den Norden der Stadt in Richtung Zentrum unterwegs sein. 7,5 bis 10 Kilometer werden die einzelnen Buslinien lang sein. Die Fahrzeiten sollen sich in etwa auf 20 bis 25 Minuten belaufen. In der Innenstadt sollen sich die Buslinien an bestimmten Punkten überschneiden, um Umstiegsmöglichkeiten zu garantieren.
Scharfe Stadtbus-Kritik
„Jetzt haben wir schriftlich, was wir seit Jahren predigen. Eisenstadt befindet sich in einer schlechten Situation“, poltert VBgm. Günter Kovacs (SPÖ). „Der Stadtbus ist eine Lächerlichkeit, wenn die Umlandgemeinden nicht miteinbezogen werden. Dieses Konzept bringt keinem etwas“, sieht Kovacs im Stadtbus eine „unausgereifte Alibihandlung“.

„Stadt der kurzen Wege“

Die Bevölkerung von Innsbruck legt die Hälfte ihrer Alltagswege zu Fuß oder mit dem Rad zurück, auch in diesem Bereich ist Eisenstadt mit nur rund einem Viertel Schlusslicht. "Die städtische Verkehrsplanung muss stärker als bisher die Fußgänger berücksichtigen", betont VCÖ-Experte Gansterer. Auch der Motorisierungsgrad ist in der Landeshauptstadt mit 653 PKWs pro 1.000 Einwohnern österreichweit der höchste – jedoch rückläufig. Dieses Bewusstsein weg vom Auto hin zum Fußweg ist für Steiner wenig verwunderlich: „Schließlich ist Eisenstadt eine Stadt der kurzen Wege und bietet dank der schönen Fußgängerzone auch gute Anreize, seine Wege zu Fuß zu erledigen. Dies bestätigte übrigens ebenfalls der VCÖ in einer Studie vom Oktober 2015. Fußgänger sind natürlich auch Teil unseres Stadtentwicklungsplanes. Durch geeignete verkehrspolitische Maßnahmen soll der Anteil des Fußgängerverkehrs in den kommenden Jahren noch gesteigert werden.“

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