SPÖ gegen ÖVP
Droht dem Haus am Kellerplatz in Purbach die Schließung?
Perfekt gelegen und bestückt mit den besten Weinen der Region. So präsentiert sich das "Haus am Kellerplatz" in Purbach. Nun steht jedoch die Schließung der Vinothek im Herzen der Stadtgemeinde im Raum. Die Lager zwischen SPÖ, ÖVP und den Winzern sind gespalten.
PURBACH. Mehr als 350 Weine können in der Vinothek in Purbach verkostet und natürlich auch gekauft werden. Perfekt temperiert kommen 64 Weine aus der innovativen Verkostanlage, genannt Enomatic-System. Was aus dem alten, leerstehenden Feuerwehrhaus entstanden ist, hat sich längst in der Szene etabliert. Einziger Haken: Heuer werde das "Haus am Kellerplatz" ein Minus von 152.000 Euro einfahren, so die Berechnungen der SPÖ nach dem dritten Quartal.
"Minus nicht mehr Aufgabe der Gemeinde"
Bürgermeister Harald Neumayer lud vor kurzem zu einer Sitzung mit dem Thema "Haus am Kellerplatz". Geladen waren alle beteiligten Winzer der Vinothek, denen das Verlustgeschäft des Hauses an der Bundesstraße präsentiert wurde. Neumayer habe bereits des Öfteren das Gespräch mit den Winzern gesucht. "Das ständige Minus wird in Zukunft nicht mehr Aufgabe der Gemeinde sein, schon gar nicht für 40 fremde Winzer", sagt Neumayer. In Summe seien bereits rund eine Million in die Erhaltung der Vinothek geflossen, so der Bürgermeister.
Die ÖVP der Stadtgemeinde sieht einen Rechenfehler in den Angaben der SPÖ. "Einnahmen von Freizeitanlagen oder Festivitäten scheinen in den Berechnungen der SPÖ nicht auf", erklärt Vizebürgermeister Martin Horak (ÖVP).
Ende November wird neu verhandelt
Am Ende des Monats steht wieder ein Treffen mit den Beteiligten an. In vielen anderen Gemeinden würden solche Vinotheken von den Weinbauvereinen betrieben werden. Als Beispiel nennt Neumayer die Gemeinde Gols. "Wenn es Ideen für die Weiterführung gibt, wird die Gemeinde diese auch so gut es geht unterstützen", erklärt Neumayer. In drei Wochen wird neuverhandelt.
Die ÖVP sei absolut gegen eine Schließung, betont Vizebürgermeister Martin Horak. "Die Kosten werden sich durch die Schließung nicht in Luft auflösen. Personal für den Tourismus braucht die Gemeinde trotzdem", so Horak. Innerhalb der setzten Frist werde es jedenfalls schwierig sein ein geeignetes Konzept zu finden, das sich die Winzer selbst "nicht drübertrauen werden", sagt der Stadt-Vize.
"Verlust für Gemeinde"
Für den Tourismus und auch die Gemeinde sei das "Haus am Kellerplatz" nicht mehr wegzudenken, erklärt Horak, der weiter sagt: "Es wäre ein Verlust einen Teil der Kellergasse einfach zu schließen. Schade wäre es auch ein Gebäude, in das damals rund 1.200.000 Euro an Umbaukosten gesteckt wurden, einfach leer stehen zu lassen."
Einen Imageschaden für die Gemeinde sieht Neumayer durch die mögliche Schließung nicht. "Mein Ziel ist es die Kellergasse zu attraktivieren", betont der Bürgermeister. Die Touristen kämen nämlich wegen der Winzer in die Stadtgemeinde und nicht wegen der Vinothek.
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