Protestaktion der Gesundheitsberufe
„Es ist eine Schande, was da passiert“
Heute startete eine österreichweite Protestaktion vor Spitälern und Gesundheitseinrichtungen und damit auch die parlamentarische Bürgerinitiative „Achtung Gesundheit! Es ist 5 nach 12!“. Auch vor dem Krankenhaus Eisenstadt versammelten sich Beschäftigte aus dem Gesundheits- und Pflegebereich sowie Gewerkschaftsvertreter.
EISENSTADT. „Es wurde viel versprochen, aber es wird nicht besser“, bringt Patricia Gangl, Betriebsrätin im Krankenhaus Eisenstadt, die aktuelle Situation auf den Punkt. Sie beteiligte sich – so wie rund hundert Kolleginnen und Kollegen aus Gesundheits- und Pflegeberufen – an der Protestaktion vor dem Krankenhaus Eisenstadt.
„Offensive Gesundheit“
Aufgerufen zu den Kundgebungen hatte die „Offensive Gesundheit“, ein Zusammenschluss der Arbeiter- und Ärztekammer sowie der Gewerkschaften im Gesundheits- und Langzeitpflegebereich. Die „Offensive Gesundheit“ startet damit auch die parlamentarische Bürgerinitiative „Achtung Gesundheit! Es ist 5 nach 12!“.
„Massiver Personalmangel“
In einer kämpferischen Rede forderte Vida-Vorsitzender Erich Mauersics gute Arbeitsbedingungen und eine faire Bezahlung für alle Beschäftigten im Gesundheits- und Langzeitpflegebereich. „Es ist eine Schande, was da passiert. Der Gesundheits- und Pflegebereich leidet unter massivem Personalmangel, welcher schon lange ein großes Problem darstellt. Ein Fehler am Arbeitsplatz aufgrund von Übermüdung durch das Kompensieren von fehlenden Arbeitskräften ist nicht länger tragbar“, so Mauersics.
„Gerechte Bezahlung“
GPA-Geschäftsführer Michael Pieber wies in einer Pressekonferent, die kurz vor der Kjundgebung stattfand, darauf hin, wie essenziell eine faire Entlohnung bereits in der Ausbildungszeit ist. „Ohne eine gerechte Bezahlung entscheiden sich viele Interessierte bewusst gegen eine Berufsausbildung im Gesundheits- und Pflegebereich.“
„Wir brauchen in alle Berufsgruppen mehr Personal“
Betriebsrätin Gangl sieht die zukünftige Versorgungssituation im Burgenland kritisch. „Wir haben Fluktation und Austritte und brauchen in allen Berufsgruppen mehr Personal. Ich verstehe nicht, warum man hier einfach nur zuschaut.“
Unterschriftenaktion
Ab sofort kann jede interessierte Person durch seine Unterschrift die parlamentarische Bürgerinitiative unterstützen, indem sie auf der Website www.offensivegesundheit.at das entsprechende Formular herunterlädt und danach unterschrieben postalisch retourniert. In einem zweiten Schritt, sobald die Bürgerinitiative mit diesen ersten Unterstützungen beim Parlament eingereicht wurde, wird die Unterschrift digital möglich sein.
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