Schülervertretung: „Wir fühlen uns nicht ernst genommen“
Kritik und offener Brief an Landesschulrat
EISENSTADT (uch). „Im Burgenland gibt es für die Schülervertreter (LSV) immer wieder Hürden, die vom Landesschulrat künstlich aufgebaut werden. Unsere Anliegen werden nicht ernst genommen“, meint der Obmann der Schülerunion Burgenland, Dominik Reiter im Rahmen des Schulgipfels, zu dem LHStv. Franz Steindl eingeladen hat. Als Beispiel nennt Reiter Schuldiskussionen im Bereich politische Bildung, „die der Landesschulrat abgewürgt hat.“
Unterstützung von Steindl
Steindl weist darauf hin, dass der Schülervertretung aufgrund der gesetzlichen Möglichkeiten es zustehe, sich über den Landesschulrat einzubringen – etwa bei der Durchführung von Veranstaltungen, bei der Benützung von Räumlichkeiten oder wenn es darum gehe, budgetäre Unterstützung zu erhalten. „All diese Dinge sind derzeit nicht möglich, weil es hier angeblich eine Weisung gibt von ganz oben, dass hier blockiert wird“, so Steindl.
Zugang zum Budget und funktionierende Homepage
In einem offenen Brief an den Landesschulratspräsidenten Heinz Josef Zitz fordern die Schülervertreter unter anderem direkten Zugang zu ihrem Budget, ein unabhängig zugängliches Büro im Landesschulrat, eine funktionierende Homepage, die man selbst betreuen wolle sowie Podiumsdiskussionen an Schulen, die von der Schülervertretung selbst organisiert und moderiert werden.
Zitz: „Macht, Geld und Politik sind anscheinend das einzige, was zählt.“
In einer Aussendung weist Landesschulratspräsident Heinz Josef Zitz die Forderungen klar zurück. „Bei keiner einzigen Forderung handelt es sich um Interessen von Schülerinnen und Schüler. Macht, Geld und Politik sind anscheinend das einzige, was zählt“, so Zitz.
Kein Budget für die Schülervertretung
Zur Forderung nach Zugang zum eigenen Budget meint Zitz, dass es kein eigenes Budget für die Schülervertretung gibt. Der Landesschulrat weist weiters darauf hin, dass bis vor Beginn der Umbauarbeiten der Landesschülervertretung ein Büro während der Bürozeiten zur Verfügung stand. Derzeit müssen Mitarbeiter des Landesschulrates teilweise in Containern ihre Arbeit verrichten. Deshalb sei es „schon vermessen, diese Forderung in Zeiten zu stellen, wo alle anderen Abstriche machen müssen.“
Homepage: „keine Rückmeldung“
Was die Forderung nach einer Homepage betreffe, sei die alte auf Wunsch der Landesschülervertretung aus dem Jahr 2013/2014 gekündigt worden, da die LSV eine neue Homepage haben wollte. Seit einem Gespräch mit einer Firma im Juni des Vorjahres habe es seitens der Schülervertretung „keine Rückmeldung mehr“ gegeben.
Podiumsdiskussionen sind möglich
Der Wunsch nach Podiumsdiskussionen wird erfüllt, heißt es außerdem in der Aussendung. „Alle Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, für die kommende Landtagswahl mit Politikern ins Gespräch zu kommen.“
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