Chance für Menschen mit Behinderungen
Nachfolger für Trafik in Eisenstadt gesucht
Petra Martinetz ist seit 40 Jahren erfolgreiche Unternehmerin. Mit 20 Jahren hat die hochgradig schwerhörige Burgenländerin das kleine Geschäft am Kalvarienbergplatz in Eisenstadt übernommen. Jetzt sucht die zweifache Mutter nach einem Nachfolger für ihre Trafik.
EISENSTADT. „Ob es jetzt leuchtende Kinderaugen waren, die ihr heißgeliebtes Kinderheftchen in der Hand hielten, stickersammelnde Jugendliche, lottospielende Erwachsene oder aber auch ältere Stammkunden, die mir über die vierzig Jahre die Treue gehalten haben – das war und ist für mich das Schönste“, sagt Petra Martinetz. die aber auch auf Schwierigkeiten hinweist: „Vor allem aufgrund der Tatsache, dass ich hochgradig schwerhörig bin, war der Kontakt mit den Kunden nur mittels Lippenlesens möglich.“
„Großartige Chance“
Bereut hat sie die Schritt in die Selbstständigkeit nie. „Es ist für Menschen mit Behinderungen eine großartige Chance, da gerade diese vulnerable Gruppe in unserer Gesellschaft und in der Arbeitswelt leider doch noch sehr oft mit Arbeits- und Perspektivlosigkeit konfrontiert wird.“
Eingliederung in den Arbeitsmarkt
Auch die Nachfolgerin oder der Nachfolger von Frau Martinetz wird ein Unternehmer mit Behinderungen sein. Das ist auch ein Wunsch der Trafikantin:
„Dieses Vergabemodell ermöglicht es, Menschen mit Behinderungen in den Arbeitsmarkt einzugliedern und ihnen ein Einkommen zu sichern, wobei das Schöne ja ist, dass ihnen die Verantwortung hierfür in die Hände gelegt wird.“
Zum Abschied dankt Frau Martinetz den Kunden:
„Ich habe meine Kundschaft sehr geschätzt und wünsche jeder und jedem Einzelnen von ihnen alles Gute und vielen Dank für die Treue.“
Bewerbungen bis 18. Februar
Interessenten können sich bis 18. Februar 2021 direkt an die Monopolverwaltung für Wien, NÖ und Burgenland wenden: MVG, Porzellangasse 47, 1090 Wien, www.mvg.at, office@mvg.at, Telefon: 01 319 00 30
Unterstützung von der Monopolverwaltung
Die Monopolverwaltung (MVG) hat es sich zur Aufgabe gemacht, freiwerdende Trafiken ausschließlich an Menschen mit Behinderungen zu vergeben. Zudem unterstützt die MVG die Ausbildung zum Trafikanten – inklusive rechtlichem und fachlichem Wissen – und hilft, viele Amtshürden zu überwinden. Derzeit sind 42 der 79 Burgenländischen Trafiken (53 Prozent) an Menschen mit Behinderungen vergeben
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